#26 – DIY: FUßBoden für DACHBoden – I

Vorwort: Es ist mal wieder etwas mehr Zeug (sowohl Bilder als auch Text) geworden, als ursprünglich geplant, darum habe ich mich dazu entschieden den Artikel auf zwei Einträge aufzuteilen. Seht es mir nach – ich möchte die Beiträge nicht zu lang werden lassen. 😉

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Nanu? Was ist denn das? Ein geheimnisvolles Portal in eine andere Dimension? Eine Zeitmaschine? Vielleicht sogar das Portal nach Narnia oder das längst verschollene Bernsteinzimmer?

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Leider ist die Antwort etwas weniger spannend. Es ist lediglich eine Dachbodenluke. Und dahinter verbirgt sich neben einer ausklappbaren Leiter – ÜBERRASCHUNG – ein Dachboden! 🙂

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Dieser ist an sich schon recht ansehnlich. Zumindest ist er geräumig und bereits nahezu vollständig ausgebaut, doch leider ist der Untergrund (einfacher Holzdielenboden der Unterkonstruktion) nicht gerade optimal. Ebenso liegen überall Staub, Dämmmaterial und Dachziegel rum, so lässt sich der Raum nicht mal wirklich als Abstellkammer gut nutzen.

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Dagegen gibt’s doch auch was von Ratiopharm, oder? Letztendlich wäre wohl eine Verlegung von Laminat oder Parkett aber doch etwas übertrieben gewesen, also haben wir uns für den Klassiker unter den ausgebauten Dachböden entschieden: OSB-Platten:

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Doch bevor es losgeht, muss erst mal richtig aufgeräumt werden. Zuerst mussten die Dachziegel weg, bzw. sauber verräumt werden.

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Nanu – schon fertig? Das ging aber schnell! 😛

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Fun Fact: Was hier innerhalb von Sekunden zu lesen ist, war in Wirklichkeit nur durch einen echten Kraftakt unter widrigen Bedingungen (auf Knien in einem viel zu engen, sehr heißen Raum) mit viel Schweiß zu bewältigen – gut, dass das geschafft ist… 🙂

Bevor es nun jedoch an die eigentlichen Bodenarbeiten geht, sollten wir noch für etwas Sicherheit sorgen. Immerhin liegt der Dachboden mit seiner schmalen Öffnung doch ca. drei Meter über dem eigentlichen Boden.

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Hierfür gibt es spezielle Lukenschutzgeländer für Dachbodenluken. Leider sind diese meist recht instabil und werden zu allem Überfluss auch noch an der Innenseite der Dachbodenluke festgeschraubt, was die schmale Öffnung der Luke zusätzlich einengt. Selbst Modelle, welche direkt mit dem Boden verschraubt werden helfen uns nichts, da der Boden ja schwimmend verlegt werden soll. Also bleibt wohl nichts anderes übrig, als selbst ein einfaches Holzgeländer zu bauen.

Gut, dass es um die Luke herum eine Aussparung zwischen Luke und Dielen gibt, welche lediglich mit etwas Dämmmaterial gefüllt ist. Entfernt man dieses, bleibt genügend Platz, Pfosten an der Unterkonstruktion des Fußbodens zu befestigen.

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Hierfür brauchen wir natürlich ein paar Materialen, also ab in den Baumarkt des Vertrauens. Beim Einladen bin ich fast etwas ins Schwitzen gekommen, denn die gehobelten Bretter waren mit 2,50m dann doch fast etwas lang. Letztendlich jedoch kein Problem – alles eine Frage der Technik! 😉

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Fun Fact: Ha – und die Baumarkt-Tante meinte noch „das passt niemals in ihr Auto“. Wer hat jetzt Recht?! 😛

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Mit einigen Werkzeugen und den entsprechenden Materialien sieht das Unterfangen schon etwas mehr nach „Baustelle“ aus 🙂

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Fun Fact: Erinnert sich jemand an die Palette mit den OSB-Platten zu Beginn des Artikels? Diese mussten selbstverständlich erst mal durch das Treppenhaus ins Obergeschoss getragen und anschließend durch die enge Dachbodenluke nach oben gereicht werden. Insgesamt 500kg, ca. 13kg pro Platte – da weiß man am Ende des Tages, was man gemacht hat – uff… 🙂

Anschließend konnte ich die vier 7x7cm großen Geländerpfosten zuschneiden und zwischen Luke und Unterbodenkonstruktion befestigen. Das Grundgerüst steht! 🙂

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Um einen sauberen Abschluss für den späteren „Fußboden“ (OSB-Platten) zu erhalten, wurden die restlichen Zwischenräume mit Dämmmaterial aufgefüllt. Denn wie wir schon von Kranführer Ronny gelernt haben: Kranplätze müssen verdichtet werden! 😀 Der einzige Unterschied: Ich hatte ein Bandmaß was länger als acht Meter ist, sonst wäre es schwierig geworden, den Raum vorab auszumessen. 😉

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Anschließend müssen nur noch ein paar Baudielen passend zurechtgeschnitten und an der Unterkonstruktion befestigt werden. An einigen Stellen habe ich die Abschnitte der Geländerpfosten verwendet um die Zwischenräume zu füllen und somit ein stabiles Fundament zu erstellen. Damit nicht der ganze Dreck nach unten fällt, habe ich einen Pappkarton über die Öffnung der Luke gelegt – es war so schon staubig genug! 😀

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Nun geht es an das eigentliche Geländer. Hierfür müssen die (zuvor passend zugeschnittenen) gehobelten Bretter möglichst gerade (Tipp: Wasserwaage) an den Pfosten befestigt werden (Wichtig: Vorbohren nicht vergessen, damit sich das Holz nicht zu sehr spreizt). Da ich zum Zeitpunkt des Geländerbaus alleine war, musste ich mir eine „kreative“ Lösung einfallen lassen, um das Holzbrett auf der jeweils anderen Seite temporär zu befestigen:

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Fun Fact: Aufmerksamen Yoga-Profis oder enthusiastischen Gymnastik-Gängern ist bestimmt aufgefallen, dass es sich bei der „Halterung“ um die Gummischlaufe einer Isomatte handelt! 😀

Damit man sich beim Anfassen/Festhalten keinen Spieß einreißt, wurden die einzelnen Bretter sowie die Pfosten mit etwas Schleifpapier bearbeitet. So sieht das fertige Geländer aus – keine Doktorarbeit, aber für den Dachboden allemal ausreichend:

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Bevor wir nun jedoch die OSB-Platten verlegen können, sollte noch eine Trittschalldämmung auf die Holzdielen gelegt werden, schließlich möchte man ja laute Trittgeräusche (Holz auf Holz) vermeiden. Ein weiterer Vorteil: Die Dämmung kann – sich ggf. im Boden befindliche – unebene Stellen etwas ausgleichen!

Da ich den Aufbau möglichst diffusionsoffen und biologisch gestalten wollte, habe ich mich für eine Trittschalldämmung aus Hanffilz entschieden. Diese kann in schmalen Streifen oder wie in meinem Fall in 1m x 25m dicken Rollen erworben werden:

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Nach einer Grundreinigung habe ich begonnen den Hanffilz zu verlegen. Da sich die Fugen zwischen den einzelnen Stücken im Idealfall nicht an den gleichen Stellen wie die der darüber liegenden OSB-Platten befinden sollten, muss bereits an dieser Stelle bedacht werden, wie – also mit welchem „Muster“ – später der Fußbodenbelag verlegt werden soll. Nicht vergessen: Dieser sollte aus Stabilitätsgründen ja auch wieder versetzt verlegt werden. Puh – ganz schön kompliziert. Manchmal hilft es, sich eine provisorische Skizze anzufertigen um den Überblick zu behalten:

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Für den Hanffilz gibt es spezielle Scheren, allerdings kann man ihn auch mit einer einfachen Papierschere zurechtschneiden. Um ein längeres Stück Filz exakt in der Mitte zu trennen, habe ich eine übrig gebliebene Holzlatte auf exakt 50cm zugeschnitten – so konnte ich zu jedem Zeitpunkt überprüfen, ob ich noch „im Lot“ bin.

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Die ersten Bahnen sind verlegt – YEAH! 🙂

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Nachdem der Hanffilz vollständig auf einer Seite des Raumes ausgelegt wurde, kann damit begonnen werden die OSB-Platten zu verlegen. Hierfür gibt es ein paar Anleitungen im Internet (auch Videos wie dieses oder dieses hier), allerdings ist es nicht so schwer, sofern man ein paar Grundregeln befolgt. So sollte ein kleiner Abstand (1-1,5cm) zur Wand (sog. „Dehnungsfuge“) ggf. mit Hilfe eines Distanzkeils eingehalten werden, damit sich der Boden, z.B. bei Temperaturschwankungen, ausbreiten kann. Ebenso sollte bei an den Rändern anstehenden Platten die Feder abgesägt und die einzelnen abgeschnittenen Teile der Platten immer zur Wand hin verlegt werden. Verklebt werden die platten im Idealfall mit etwas Fugenleim, welcher gleichmäßig auf Nut & Feder aufgetragen wird.

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Damit die einzelnen Bodenplatten gut zusammenhalten sollte man jede einzelne Platte während des Verklebens mit Hammer und Schlagholz an ihrem Vorgänger befestigen. Dabei kann es vorkommen, dass etwas Kleber aus der Fuge herausgedrückt wird, diesen sollte man möglichst zeitnah mit einem feuchten Lappen abwischen. Idealerweise macht man diese Arbeit nicht allein! 🙂

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Das Ausmessen und Zuschneiden der einzelnen Platten gestaltet sich am zeitaufwändigsten. Diese Arbeit sollte man wenn möglich auch nicht auf dem Hanffilz durchführen, da sich Dreck und Sägespäne nur sehr schwer wieder entfernen lassen. Grundsätzlich sollte man zwischendurch immer wieder den Untergrund und die Verbindungen zwischen den Platten reinigen.

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Na das war doch schon mal ein guter Anfang… Genug für heute – Pause verdient (#Feierabendbier)! 🙂

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