#104 – Flipper-Reparaturen

In Artikel 5 und Artikel 9 haben wir uns ja schon mit meinem Indiana Jones Flipper beschäftigt. Heute soll das gute Stück etwas Aufmerksamkeit bekommen, denn es gibt noch ein paar kleinere Reparaturen durchzuführen! 🙂

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beleuchtung. So ist mittlerweile die ein oder andere Birne defekt. Eine sehr gute Gelegenheit diese gegen LEDs auszutauschen.

Um auch zukünftig gut ausgerüstet zu sein, habe ich mir einen ganzen Satz an verschiedenen LEDs für den IJ-Flipper bestellt.

Fun Fact: Tatsächlich gibt es – obwohl es so ein Nischenprodukt ist – noch zahlreiche Onlineshops, in denen man diverse Ersatzteile für den Flipper bestellen kann – irre! 😀

Mit dabei war ein Belegungsplan um die Übersicht über die ganzen Leuchtmittel zu behalten – praktisch! 🙂

Fun Fact: Ganz möchte ich den Flipper nicht auf LED umrüsten. An einigen speziellen Stellen wirken die Birnen einfach besser. Gerade die „Flasher“ (schnell hell aufblitzende Lichter) wirken als Glühbirnen viel cooler! 🙂

Um an die defekte Birne heranzukommen, muss der Flipper erst mal geöffnet, das Spielfeld herausgezogen…

…und nach oben geklappt werden (kennen wir ja alles bereits).

Fun Fact: Man sollte unbedingt daran denken die Kugeln zu entnehmen, bevor man das Spielfeld hochklappt. Tut man das nicht gibt es Beulen am Kopf, oder – noch schlimmer – defekte Teile im Flipper! 😉

Einige Birnen lassen sich dann recht einfach tauschen, dafür müssen lediglich kleine Sockel auf der Unterseite herausgedreht werden. Einige andere sind mit dem Spielfeld direkt verschraubt (meist mit Bajonett-Sockel) aber auch diese lassen sich mit nur einer Schraube lösen. Baut man LEDs ein, sollte man auf die Einbaurichtung achten. Die modernen LEDs haben zwar einen Verpolungsschutz (sodass diese nicht abrauchen, wenn man sie falsch herum einbaut), trotzdem bleibt es dunkel im Flipper! 😀

Leider war auch eine Birne auf dem beweglichen Mini-Spielfeld (wird auch POA, für „playfield over air“ genannt) defekt. Das zu entfernen war ein ganz schöner Act, denn hierfür müssen diverse Teile (Drahtrampe, Plastikbrücke, etc.) abgeschraubt werden. Hierbei hilft ein Blick ins englische Service Manual.

Fun Fact: Das POA ist tatsächlich einer der größten Schwachpunkte des Flippers. Es ist definitiv ein cooles und innovatives Feature, gleichzeitig bietet es leider zahlreiche Schwachstellen (Motor, Getriebewelle, Lichtschranken, …), die Probleme verursachen können…

Einige Schrauben sind dabei so fies versteckt, sodass man ohne spezielles Werkzeug (oder zusammengebasteltes Werkzeug mit mehreren Verlängerungsstücken) keine Chance hat diese zu erreichen.

Fun Fact: Ganz wichtig – möchte man an dem Flipper herumschrauben wird (amerikanisches) Werkzeug mit Zoll-Maß benötigt. Mit einem bei uns handelsüblichen Werkzeugset kommt man da nicht weit…

So sieht das Mini-Spielfeld im ausgebauten Zustand aus. Um es zu lösen, müssen natürlich auch diverse Stecker auf der Unterseite des Spielfelds gelöst werden. Gott sei Dank ist der Übeltäter schnell gefunden und das Birnchen kann einfach gewechselt werden! 🙂

Fun Fact: Ich mache bei solchen Aktionen immer gerne mehrere Fotos, sodass ich die Geräte auch ja wieder zusammen bekomme! 😀

Beim Zusammenschrauben ist mir dann aufgefallen, dass sich das Mini-Spielfeld nicht mehr vernünftig bewegen lässt. Nach rechts dreht es sich einwandfrei, aber sobald man versucht das Spielfeld nach links zu kippen, bewegt es sich nur stotternd. Ich meine mich zu erinnern, dass der Fehler schon immer da war, mir es aber noch nie so wirklich störend aufgefallen ist.

Tatsächlich ist das ein bekanntes Problem, welches durch die Gabellichtschranken verursacht wird. Diese werden im Lauf der Jahre schwächer und erkennen die Signale, welcher der Arm übertragen soll, nicht mehr zuverlässig. In meinem Fall hat es gereicht, die Plastikummantelung zu entfernen und die Sensoren etwas näher aneinander zu biegen.

Fun Fact: Perspektivisch werde ich wohl nicht um den Austausch des Opto-Boards herumkommen. Solange das noch nicht nötig ist, lasse ich schön die Finger davon! 😉

So sieht das schon besser aus. Das Spielfeld lässt sich (im entsprechenden Modus) wieder einwandfrei über die seitlichen Flipper-Buttons kippen und alle Birnen leuchten wieder – sehr schick! 🙂

Ein weiteres defektes Birnchen ist mir dann noch vor den Drop Targets beim Center Hole (welches den Multiball-Modus auslöst) aufgefallen – das „N“ will nicht mehr leuchten. Schuld daran war ein ausgerissener Kontakt an der LED. Mit etwas Lötzinn konnte ich die LED reparieren und musste diese somit nicht mal wegwerfen! 🙂

Fun Fact: An sich könnte man den Flipper jetzt starten und hoffen, dass alles funktioniert. Besser ist natürlich, wenn man sich über die Funktionalität der ganzen Komponenten im Testmenü (erreichbar über die Knöpfe in der Kassentür) überzeugt, bevor man wieder alles zusammenbastelt.

Nachdem ich noch ein paar weitere Birnen getauscht hatte, war es Zeit, sich dem „Mode-Start“-Problem zu widmen. Um einen Spielmodus (z.B. Video Mode, bestimmte Rampen oder Targets treffen, etc.) zu starten, wird der Ball in ein sog. „Kick-Out Hole“ gespielt, welches den Ball nach Auswahl des Modus wieder zurück aufs Spielfeld schleudert.

An sich eine coole Sache aber leider auch eine bekannte Schwachstelle, da der Ball häufig nicht im Loch liegen bleibt, sondern einfach zurück auf das Spielfeld rollt. Schuld daran ist ein Designfehler des Herstellers. Das Loch, welches den Ball auffangen soll, ist einfach nicht tief genug. Erschwerend kommt hinzu, dass das Blech, welches den Ball nach unten in das Loch drücken soll, im Lauf der Jahre durch die vielen Treffer nach oben gebogen und somit der Ball einfach zurückgeschleudert wird.

Um dem Problem etwas entgegenzuwirken haben Bastler aus dem Flipperforum ein paar Plastikstücke entworfen, welche die betroffenen mechanischen Teile (Kicker, Spule, Schalter, …) einfach etwas tiefer legen. So soll die Erfolgsquote erhöht werden.

Fun Fact: Eigentlich muss man „nur“ die weißen Plastik-Plättchen unter die Teile schrauben, trotzdem hat der Einbau (zur Erinnerung – das ganze passiert vertikal bei aufgerichtetem Spielfeld) einiges an Zeit verschlungen! 😀

Und tatsächlich – dank des „Tunings“ bleibt der Ball jetzt wesentlich öfter im Mode Start Loch hängen. Sehr schön! 🙂

Fun Fact: Es war leider sehr schwer das während eines laufenden Spiels (und auf Grund der spiegelnden Oberfläche) zu fotografieren, ich hoffe man erkennt es trotzdem… 🙂

Da wir den Flipper sowieso schon offen haben macht es Sinn dem Gerät mal eine Grundreinigung zu verpassen, denn an manchen Stellen hat sich doch ganz schön viel Dreck angesammelt!

Für die Glasscheibe verwende ich immer einen speziellen Glasreiniger (Dr. Becher). Für das Spielfeld und die installierten Teile gibt es auch einen Spezialreiniger namens Super Flip von Geiger, welcher nicht nur reinigen, sondern die Spielfläche auch versiegeln und somit vor weiteren Einflüssen schützen soll. Bei dem Thema scheiden sich aber die Geister (welcher Reiniger ist der beste), das kann man nur falsch machen. Ich bin schon zufrieden, wenn der grobe Dreck beseitigt ist! 🙂

Beim Reinigen sind mir dann noch zwei defekte Gummis (einer gerissen, der andere ausgeleiert) aufgefallen.

Die Gummis gibt es nur selten einzeln als Ersatz, stattdessen werden Kits angeboten, welche alle benötigten Gummis für einen vollständigen Austausch beinhalten. Gut, dass auch hier ein Belegungsplan dabei ist. Bei 45 Gummiringen könnte man da leicht durcheinander kommen! 😀

Fun Fact: Tatsächlich habe ich dann nur den defekten Gummi entfernt und mich um den einen Ausgeleierten gekümmert. Für einen vollen Austausch müsste ich wohl das Spielfeld komplett abbauen und dazu fehlt irgendwie die Motivation! 😉

Was mich die ganze Zeit schon stört ist, dass die Flipperfinger so gar nicht zum Design des restlichen Flippers passen. Die stechen optisch doch deutlich heraus finde ich.

Aus diesem Grund habe ich mir ein paar Decals (Aufkleber) bestellt, welche die Flipperfinger passend zum „Jungle-Theme“ des Flippers mit dem Indiana-Jones-Schriftzug schmücken sollen.

Endlich mal ein einfacher „Einbau“. Aufkleber aufkleben – fertig! 🙂

Auch habe ich mittlerweile herausgefunden für was der mysteriöse Anschluss auf der Kassentür gut ist. Tatsächlich ist es eine Klinkenbuchse, in welcher ein Kopfhörer eingesteckt werden kann. So kann man flippern, ohne dass die laute Musik andere Leute stört! 😀

Fun Fact: Wenn man ehrlich ist, dann ist das Quatsch, denn die mechanischen Geräusche werden natürlich nicht ausgeblendet. Musik kommt zwar dann keine mehr, aber die Kugel rappelt und scheppert weiter fröhlich durch das Gehäuse und knallt gegen alles was ihr in den Weg kommt. Nicht gerade leise. 😀

Irgendwie ist es wie bei jedem technischen Gerät: Je mehr ich mir den Flipper ansehe, desto mehr Stellen entdecke ich, an denen man mal Hand anlegen müsste. Doch ich befürchte, dafür ist heute keine Zeit mehr, der Artikel ist sowieso schon wieder recht lang geworden. Eigentlich habe ich gehofft euch heute etwas mehr über die verschiedenen Modi sowie das Regelwerk des Flippers berichten zu können. Ich denke das muss noch etwas warten… 😉

Jetzt wird es erst mal Zeit die ein oder andere Runde zu flippern. Immerhin müssen wir ja auch überprüfen, ob noch alles funktioniert… 🙂

In diesem Sinne – „The adventure continues…“

Fun Fact: „The adventure continues“ war sogar der offizielle Werbe-Slogan des Indiana Jones Pinball Adventure Flippers! 😉

Cya!

Write a comment