#301 – Panasonic Lumix Sensor

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die einen über Jahre hinweg begleiten. Damit meinte ich jetzt aber gar nicht offensichtliche Dinge wie Familie, Freunde oder Ehefrau, sondern vielmehr materielle Dinge. Klassische Gebrauchsgegenstände, die man einfach seit Jahren im Einsatz hat. Sei es nun ein ausgefranster Geldbeutel, das Lieblings-Werkzeug, ein besonderes Videospiel (siehe Artikel 19) oder ein robustes, nicht kaputt zu kriegendes Mobiltelefon (siehe Artikel 22). Hand aufs Herz – wer schon einmal ein gut eingelaufenes Paar Schuhe getragen hat, weiß wovon ich rede! 😉

Schon klar – nichts hält für die Ewigkeit, alles ist vergänglich. Warum halten wir also dennoch immer wieder an ein paar wenigen, vermeintlich veralteten oder augenscheinlich belanglosen Gegenständen fest? Ich glaube das hat einen pragmatischen Hintergrund. Einige Dinge verrichten einfach auch noch nach Jahren (oder Jahrzehnten) problemlos ihren Dienst und so gibt es keinen Grund sie zu ersetzen. Manchmal liegt es aber wohl auch daran, dass man sich im Lauf der Jahre so sehr an etwas gewöhnt hat, dass man es einfach nicht mehr missen möchte, egal wie gut oder schlecht so ein Ding funktioniert. Wir Menschen sind eben doch Gewohnheitstiere! 😀

Bei einem gut funktionierenden Werkzeug oder einem robusten Geschirrset aus Porzellan mag das nichts besonderes sein, aber wie sieht es mit technischen Geräten aus? Die Technik-Welt dreht sich so schnell, da ist ein Gerät bereits häufig nach wenigen Monaten (und spätestens 5 Jahren) schon wieder so hemmungslos veraltet, dass man eigentlich nichts mehr damit anfangen kann. Für mich persönlich gehören technische Geräte, welche auch nach Jahren noch halbwegs ordnungsgemäß ihren Dienst verrichten, zu den beeindruckendsten Dingen unserer Zeit. Es ist nur wenigen Elektrogeräten vergönnt, sich dem schnellen, technologischen Wandel zu widersetzen und dem Zahn der Zeit zu trotzen. Grüße gehen raus an die Diskette! 😉

Neben meinem Handy (welches mich im Übrigen bis zum heutigen Tag noch immer begleitet) gibt es ein weiteres solches Stück Technik, welches mir seit Jahren treue Dienste leistet. Darf ich vorstellen? Eine Digitalkamera vom Typ „Lumix DMC-FS18“ aus dem Hause Panasonic.

Uff – eine alte Kamera? Viel langweiliger geht es ja kaum… He, seit gnädig mit dem Teil! Immerhin wurde damit jedes einzelne Bild der letzten 300 Beiträge aufgenommen – kein Witz! Seit 2011 ist das gute Stück in meinem Besitz und hat mittlerweile schon zahlreiche Strandurlaube, Winterausflüge, technische Aufnahmen und sonstige Einsatzszenarien überlebt. Respekt!

Ich habe es mal nachgerechnet. Alleine für den Blog wurden mit der Kamera ca. 8.000 Bilder aufgenommen. Und das sind nur die Bilder, die es letztendlich auch in einen Beitrag geschafft haben. Würde man sämtliche Aufnahmen rechnen, dann wäre die „Dunkelziffer“ eher bei 25.000. Dazu kommen dann noch alle privaten Urlaubsbilder und sonstige Aufnahmen. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Kamera bereits ca. 40.000 Aufnahmen auf dem Buckel hätte… 😀

Heftig! Aber wer kann es mir verübeln das Ding immer noch zu verwenden? Die Digicam ist äußerst kompakt, lässt sich aber trotzdem sehr gut und vor allem intuitiv bedienen. So war (bzw. ist) sie der ideale Begleiter auf einem Abenteuer – sei es nun in der Natur oder im Technik-Keller vor dem PC! 😉

Fun Fact: Wer sich jetzt wundert, wie die Bilder des heutigen Beitrags entstanden sind, wenn ich doch den Foto dafür auseinandergenommen habe: Tatsächlich habe ich auf das Samsung Galaxy S7 aus Artikel 220 zurückgegriffen. Das ist aus heutiger Sicht ja auch schon ein echter Oldie! 😉

Auf der Unterseite befindet sich ein Abdeckklappe, hinter welcher der wechselbare Akku sowie die SD-Karte untergebracht sind. Alternativ kann man auch über den seitlich gelagerten USB-Anschluss mit Hilfe eines speziellen USB-Kabels von einem PC aus auf die SD-Karte zugreifen.

Fun Fact: Die Kamera hat sogar einen internen Speicher mit – festhalten – ganzen 70 Megabyte. Das reicht (im normalen Aufnahmemodus) für ca. 11 Bilder! 😀

Klingt ja alles super, aber warum erzähle ich euch das eigentlich alles? Nun, neben den ganzen positiven Fakten gibt es leider ein kleines Problem. Wer die letzten 300 Beiträge verfolgt, bzw. ein genaues Auge auf die Bilder geworfen hat, dem wird aufgefallen sein, dass auf jedem aufgenommenen Bild ein paar schwarze Punkte und Flecken erkennbar sind. Ihr glaubt mir nicht? Hier ein Beweisbild von einer weißen Wand:

In Artikel 220 habe ich diese Flecken liebevoll retrololo-Wasserzeichen“ genannt! 😀 Bisher hat mich das nie so sehr gestört, aber ich denke es wird Zeit, dass wir uns endlich um das Problem kümmern. Vielleicht haben wir ja Glück und es ist nur Dreck auf der Linse?

Leider nein, denn trotz einer gründlichen Reinigung bleiben die schwarzen Flecken weiterhin auf jedem aufgenommenen Foto bestehen. Mist! 🙁

Es hilft nichts – ich wir kommen wohl nicht drum herum, die Digicam mal komplett auseinanderzunehmen. Dafür müssen seitlich an der Kamera (neben dem USB-Anschluss) vier Schrauben gelöst werden:

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine verschraubte Plastikabdeckung…

…hinter welcher sich eine weitere Schraube versteckt. Es ist wichtig, diese auch vorab zu lösen, da sich sonst die Gehäusehälften nicht auseinandernehmen lassen. Gut zu wissen!

Fun Fact: Der „Vergangenheits-retrololo“ wusste das nicht und hätte beinahe die Nasen, an denen beide Hälften miteinander verbunden sind, abgerissen. Im Nachhinein ist man immer schlauer! 😛

Abschließend müssen noch zwei Schrauben auf der Unterseite (in der Nähe des Stativgewindes) herausgedreht werden:

Ist das geschafft, lässt sich die Gehäuserückseite problemlos entfernen:

Darunter finden sich der Bildschirm, sowie die Druckkontakte der Bedienelemente.

Wenn wir die Kamera schon mal offen haben, sollten wir gleich noch die Vorderseite des Gehäuses entfernen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch hier im Lauf der Jahre einiges an Dreck und Staub angesammelt hat. Leider ist sie (im Vergleich zur Rückseite) etwas zickiger und muss mit Hilfe eines flachen Gegenstands (wie z.B. einer Nagelfeile) überredet werden, um sich abnehmen zu lassen.

Tatsächlich findet sich hier einiges an Staub, allerdings scheint nichts davon für unsere schwarzen Flecken verantwortlich zu sein. Ich habe den Dreck trotzdem vorsichtshalber entfernt:

Es sieht auch nicht so aus, als könnten wir uns von vorne weiter in das Innere des Geräts vorarbeiten, also widmen wir uns schnell wieder der Rückseite. Der Bildschirm ist lediglich an einem Flachbandkabel befestigt und lässt sich so recht einfach nach oben klappen. Gott sei Dank ist das Ding nicht mit der darunterliegenden Metallplatte verklebt!

Sobald wir die Schrauben, welche die Trägerplatte mit dem Rest der Kamera verbinden, lösen, können wir schon die „Innereien“ (also die Elektronik) erkennen.

Meine Vermutung ist, dass sich etwas Staub auf, oder ggf. sogar unter dem CCD-Sensor (das Ding hinter dem grauen Aufkleber) gesammelt hat. Letztendlich ist dieses elektronische Bauteil dafür verantwortlich, das einfallende Licht in elektronische Signale umzuwandeln.

Drei weitere Mini-Schrauben später wird unsere Vermutung bestätigt: Es sieht tatsächlich so aus, als wäre da etwas Dreck zwischen Linse und Sensor!

Mit einem Wattestäbchen und etwas Isopropanol ist der Sensor schnell gereinigt:

Soweit so gut, jetzt können wir eigentlich nur noch die Kamera zusammenbauen und hoffen, dass sich unser Problem erledigt hat.

Bei einem Startversuch müssen wir erneut Datum und Uhrzeit einstellen, da wir die Batterie für mehrere Minuten aus dem Gerät entfernt haben:

Die Spannung steigt – ob unser Reparaturversuch erfolgreich war? YES! Die schwarzen Punkte sind weg und wir haben eine schöne und vor allem fleckenfreie, weiße Wand fotografiert! 🙂

Hier nochmal ein „Vorher-Nachher-Vergleich“:

Ach ja, ist es nicht schön, dass das auf Anhieb funktioniert hat? Klar, das war jetzt keine hochkomplexe Operation, aber trotzdem bin ich sehr zufrieden, dass wir das Problem in den Griff bekommen haben. Es sind die kleinen Erfolge, an denen man sich hochziehen muss! 😛

Nachdem wir die Lumix-Kamera recht einfach reparieren konnten, sollte völlig klar sein, dass ich sie auch weiterhin (u. a. zur Erstellung von – hoffentlich kurzweiligen – Blogbeiträgen) verwenden werde. Warum auch nicht? Das Ding ist doch noch gut! 😛

In diesem Sinne – bis die Tage, ciao!

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