#306 – Gaming-Geister – III – Ninja Gaiden

Mach, dass es aufhört…

Bitte, ich ertrage das einfach nicht mehr – hab Gnade mit mir!

Diese Schmerzen, dieser Frust, diese Qualen…

Ich will nicht mehr, mach, dass es aufhört!

Ungefähr so spielt sich das Geschehen in einem meiner am häufigsten wiederkehrenden Albträume ab.

Wer jetzt denkt, dass ich ein Kindheitstrauma erlitten haben und in irgendeiner Form gequält wurde – der hat Recht! Allerdings nicht in Form einer sadistischen Person, welche mich auf die Folterbank spannt und in Dauerschleife den ZDF-Fernsehgarten laufen lässt, sondern in Form eines 1989 erschienenen Videospiels für das Nintendo Entertainment System.

„Ninja Gaiden“ – in europäischen Gefilden besser unter dem Titel „Shadow Warriors“ bekannt, heißt der sadistische Quälgeist, der mich bis heute in meinen Alpträumen verfolgt. Und ja – das Wort Albtraum kann man tatsächlich mit „P“ oder „B“ schreiben, wer hätte es gedacht? 😛

Das in Form eines NES-Moduls gegossene Kindheitstrauma erschien erstmalig 1988 in Japan unter dem Titel „Ninja Ryukenden“ für das Nintendo Famicom. Ein Jahr später wurden die amerikanischen NES-Besitzer beglückt und das Spiel erhielt seinen ikonischen Namen „Ninja Gaiden“. Erst weitere zwei Jahre später fand das Modul 1991 dann den Weg über den großen Teich nach Europa und wurde von besorgten Managern beim Entwickler und Publisher Tecmo kurzerhand in „Shadow Warriors“ umbenannt. Offensichtlich wurden „Ninjas“ Anfang der Neunziger als Tabuthema für Produkte, welche gezielt für Kinder und Jugendliche gedacht waren, angesehen. Wie albern. Ninjas als Zensur-Thema. Ich weiß, aus heutiger Sicht schon etwas lächerlich, oder? 😀

Fun Fact: Das gleiche Schicksal hat übrigens auch die „Teenage Mutant Ninja Turtles“ ereilt. Wer sich an die Zeichentrickserie auf RTL-II erinnert, wird vielleicht noch die Titelmelodie des Intros mitsummen können. Bereits innerhalb der ersten paar Sekunden fällt auf, dass die vier mutierten Schildkröten kurzerhand in die „Teenage Mutant Hero Turtles“ umgetauft wurden. Die Tatsache, dass die Turtles ihre Feinde mit Waffen verprügeln, hat aber keinen gestört. Zensurlogik muss man nicht verstehen…

Doppelter Fun Fact: Wusstet ihr, dass das Intro von Frank Zander gesungen wurde?! Ich nicht. xD

In so ziemlich jedem Beitrag, der auch nur im Entferntesten etwas mit dem NES zu tun hat, habe ich „Ninja Gaiden“ erwähnt. Ihr glaubt mir nicht? Dann werft gerne nochmal einen Blick auf die Artikel 52, 94, 197, 201, 218 oder 223. Der Plattformer verfolgt mich seit Jahren und hat – nicht nur auf Grund seiner ikonischen Musik (siehe Artikel 50) – einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das rasante Gameplay, die cineastisch inszenierten Zwischensequenzen und natürlich der unfassbar hohe Schwierigkeitsgrad sind alles Gründe, die das Spiel fest in meinem Gedächtnis verankert haben.

Gerade in Artikel 86 haben wir uns etwas intensiver mit dem Plattformer beschäftigt. Eigentlich ging es damals um das Indie-Game „The Messenger“ für die Nintendo Switch, aber ich konnte mir auf Grund des ähnlichen Spieldesigns den Querverweis auf das alte NES-Spiel nicht verkneifen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich damals auch erwähnt, dass es mir bis heute nicht gelungen ist, das Spiel komplett durchzuspielen. Diese Aussage hat bestand und ist bis heute so gültig! xD

Aber warum? Warum ist dieses vermaledeite Spiel denn nur so unfassbar schwer? An der Steuerung kann es ja wohl nicht wirklich liegen. Schaut euch mal diese Seite aus dem Handbuch an – süß, oder? 😀 Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich die Zeiten vermisse, in denen Spiele mit nur einer Hand voll Tasten gesteuert werden konnten. Ebenso gibt es keine kryptischen Tastenkombinationen. Kein Vergleich zu den Playstation- und Xbox-Spielen heutzutage. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt, aber bei zu vielen Knöpfen bin ich mittlerweile ganz schnell überfordert…

Apropos Handbuch – ein Blick durch selbiges lohnt sich, denn so können wir die Story in kompakter Form erfassen. Ein geheimnisvoller Brief berichtet uns vom Tod unseres Vaters. Der Wunsch nach Rache für den Hayabusa Clan lässt das Abenteuer des Protagonisten Ryu beginnen. Das Ziel ist Amerika, bzw. der Archäologe Walter Smith, der uns hoffentlich mehr über das mysteriöse Ableben unseres alten Herren erzählen kann. Warum geht es in diesen Ninja-Geschichten eigentlich immer um Rache oder Ehre? 😛

Am Ende der Anleitung ist dann noch ein nett gemeinter Hinweis abgedruckt. Ich weiß ja nicht. Vielleicht war der „Geist des Drachens“ bisher einfach nicht mit mir, aber ich kann nur schwer glauben, dass es daran liegt, dass ich das Spiel bisher noch nicht geschafft habe! 😉

So, Schluss mit Ausreden. Es wird Zeit, ein für alle Mal auch diesen Gaming-Geist zu vertreiben. Uff, mir läuft es schon kalt den Rücken runter, wenn ich nur den Titelbildschirm sehe!

Nach einem episch inszeniertem Intro (welches die Story nochmals für Lesefaule zusammenfasst)…

…geht unser Abenteuer los. Mann, ich weiß gar nicht, wie häufig ich den ersten Level des Spiels schon gesehen habe! 😀

Entsprechend spielerisch sause ich durch selbigen und es gelingt mir sogar den ersten Levelboss zu erledigen, ohne einen einzigen Treffer einzustecken. Ein gutes Omen?

Mal sehen. Zumindest läuft es im folgenden Abschnitt ähnlich. Selbst der zweite Levelboss ist nicht gegen unser Drachenschwert, welches seit Generationen in der Hayabusa-Familie weitergegeben wird, gewachsen! 🙂

Jeder Akt des Spiels ist in zwei bis vier Levels unterteilt. Der Spieler besitzt drei Leben, von welchen er eines einbüßen muss, wenn er genug Treffer einsteckt oder von einer Plattform herunterfällt. Beim Verlust eines Lebens wird man zum letzten Checkpoint (meist ein Bildschirmwechsel) innerhalb eines Levels zurückgesetzt. Verliert man alle drei Leben heißt es „Game Over“. In diesem Fall kehrt man zu Beginn des letzten Levels des jeweiligen Akts zurück und muss nicht ganz von vorne beginnen. Das klingt doch eigentlich recht fair, so müsste das Spiel doch leicht schaffbar sein, oder?

Spätestens Akt drei erinnert mich wieder daran, wie gnadenlos Ninja Gaiden sein kann. Wenn ich mir einen Punkt aussuchen müsste, warum das Spiel so ein zäher Brocken ist, dann ist es definitiv der Rückstoß den man erhält, wenn man von einem Gegner oder einem Projektil oder was auch immer getroffen wird. Dieser sorgt dafür, dass man so gut wie immer in einen angrenzenden Abgrund fällt und sofort stirbt – unabhängig davon, wie viel Lebensenergie man noch hat. Absolut brutal!

Not so fun Fact: Akt drei ist auch derjenige, in welchem erstmalig die „Vögel“ als Gegnertypen aufkreuzen. Vögel? Ach komm, wie schlimm können die bitte sein? Täuscht euch nicht – die selbstmörderischen Federviecher tun so ziemlich alles dafür, unserem Ninja das Leben schwer zu machen. Die Angriffsmuster der Harakiri-Flattermänner wirken an einigen Stellen (auch wenn sie es nicht sind) maximal willkürlich. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich diese Dinger hasse! xD

Zwischen den einzelnen Akten wird die Story in Form von kurzen Videosequenzen weitererzählt. Wir finden den Archäologen Walter Smith, werden entführt (und wenige Augenblicke später wieder befreit), bekommen eine seltsame Dämonenstatue und erfahren, dass es noch eine weitere Statue gibt. Anschließend werden wir von der CIA festgenommen und über alte Ruinen im Oberlauf des Amazonas aufgeklärt. Ein böser Zauberer namens Jaquio will mit Hilfe der Dämonenstatuen einen alten Dämon wiederbeleben, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Wie könnte es für einen größenwahnsinnigen Antagonisten auch anders sein? Die Geschichte ist insgesamt sehr verworren und es fällt mir schwer, bei dem rasanten Gameplay darauf zu achten, um was es eigentlich geht! 😀

Fun Fact: Technisch betrachtet finde ich es bis heute maximal beeindruckend, wie die Entwickler es geschafft haben das gesamte Spiel – samt der ansehnlichen Zwischensequenzen – auf ein 256 Kilobyte großes NES-Modul (zwei ROM-Chips mit je 128 kB) zu quetschen. Absolut irre!

So wichtig sind die Sequenzen aber auch gar nicht – schließlich geht es uns ja „nur“ darum, das Spiel durchzuspielen. Akt vier wartet mit keinen großartigen Neuerungen auf, außer dass der Schwierigkeitsgrad nochmals etwas anzieht. Dafür beinhaltet Level „4-2“ das wohl beste Musikstück des Spiels. Nicht ohne Grund wurde das Stück „Unbreakable Determination“ getauft. Tatsächlich fühle ich mich so, als könnte ich alles schaffen, während diese Melodie läuft. Ich finde es fast schade, dass der dazugehörige Level so kurz (und vergleichsweise einfach) ist, denn diese Melodie könnte ich mir vermutlich den ganzen Tag anhören! 🙂

Akt 5 – so langsam wird es richtig ernst. Was mir in dem Abschnitt zum ersten mal negativ auffällt ist die zweite Spielmechanik, die Ninja Gaiden so brutal schwer macht: „Enemy Respawn“. Einige der Gegner poppen einfach so aus dem Nichts direkt wieder auf, nachdem man sie besiegt hat. Für gewöhnlich ist das der Fall, wenn man sich einen Schritt rückwärts bewegt, aber manchmal erscheint der gleiche Gegner immer wieder auch wenn man stehen bleibt oder sich vorwärts bewegt. In solchen Momenten fühlt sich Ninja Gaiden – trotz des actionreichen Jump ‘n‘ Run Gameplays – eher wie eine Art Puzzlespiel an. Jeder Schritt muss genauestens geplant und überlegt werden, damit man nicht in unlösbare Situationen hinein stolpert. Und das ganze muss natürlich mit einer Präzision und Geschicklichkeit durchgeführt werden, die Veteranen-Geschick am NES-Controller erfordern.

Zu viel Zeit beim Planen der jeweiligen Schritte sollte man sich allerdings auch nicht lassen, denn zu allem Überfluss hat das Spiel ein Zeitlimit. Leider kein Scherz: In jedem Level stehen uns exakt 150 Sekunden zur Verfügung, den jeweiligen Abschnitt zu beenden. Meist ist das kein Problem, aber es gibt ein paar Stellen, an denen man nicht zu lange herumtrödeln kann, um nicht auch noch gegen die Uhr zu verlieren. Ist das der Fall, winkt Ryu der digitale Tod und wir werden zum Anfang des Abschnitts zurückgeschickt. Habe ich schon erwähnt, dass dieses Spiel gnadenlos ist? 😛

Durchatmen. Nach zahlreichen Fehlversuchen haben wir uns in Akt 6 – den letzten Abschnitt des Spiels – gekämpft. Was? Heißt dass, dass wir das Spiel nach diesem Kapitel geschafft haben? Schön wär’s, denn am Ende von Akt 6 warten insgesamt drei (!) Endbosse auf uns – doch dazu später mehr. Diese letzten paar Levels vereinen so ziemlich alle Gemeinheiten, die man bereits aus den bisherigen fünf Abschnitten kennt. Jeder falsche Schritt wird mit einem sofortigen Tod durch Rückstoß bestraft. Es wirkt fast so, als hätte unser Ninja Metallstiefel an den Füßen und in den Löchern befänden sich überdimensionale Magneten, die nur darauf warten, uns in den Abgrund zu ziehen. Ist das nicht der Fall, trägt die Vielzahl an (teils immer wieder erscheinenden) Gegner dazu bei, dass unsere Energieleiste schneller leer gesaugt wird, als ein Aperol Spritz an einem heißen Sommerabend.

Gerade Level „6-2“ stammt direkt aus der „8-Bit-Hölle“ und gehört so ziemlich zum Unfairsten, was ich jemals gespielt habe. Diese Stage hat ihren Platz auf der Liste der schwersten Level aller Zeiten redlich verdient und ich würde mein ganzes Hab und Gut darauf verwetten, dass der Level auch heute noch Schweißausbrüche bei Erwähnung in einem Gespräch mit Retro-Gamern auslöst, welche Ninja Gaiden gespielt haben. Ich kann euch nicht mehr sagen, wie viele Anläufe ich gebraucht habe, um den Level zu bezwingen und ihn damit hoffentlich für immer zurück in die Hölle zu schicken!

Fun Fact: Seht es mir nach, dass ich an der Stelle nicht die Zeit hatte, viele Fotos zu machen. Ein paar der folgenden Screenshots sind aus Let’s Plays zu dem Spiel entnommen. Nicht ideal, aber glaubt mir – es ist schon schwer genug, sich zu einhundert Prozent auf das Spielgeschehen zu konzentrieren. 🙁

Es ist so weit. Der Endboss, bzw. die drei Formen des Bossgegners warten auf uns. Die erste Form lässt sich recht leicht besiegen, wenn man das Angriffsmuster studiert, sich am oberen Teil der Wand festklammert und nur auf den Schwachpunkt (der rote Ball in der Mitte des Bildschirms) einschlägt, wenn die Projektile des Widersachers außer Reichweite sind. In Your Face! 😉

Nach erfolgreichem Kampf wird sogar unsere Energieleiste gefüllt. Das war es dann aber auch mit den guten Nachrichten, denn die zweite Gestalt des Widersachers ist quasi die reinkarnierte Form von Stage 6-2. Die am oberen Bildschirmrand fliegende Kreatur schleudert uns permanent Feuerbälle entgegen, welche Ryu zielsuchend über den gesamten Bildschirm verfolgen. Bei Berührung des Bosses verlieren wir vier Energiepunkte, er bekommt aber bei erfolgreichem Treffer seines Auges mit dem Drachenschwert nur einen Punkt abgezogen. Findet ihr das fair? Ich nicht! 😛

Doch was ist das? Plötzlich reagiert keine der Tasten auf meinem Controller. Es sieht so aus, als hätte sich das Verlängerungskabel aus der Buchse gelöst. Unfassbar – warum passiert das genau jetzt?! Panisch versuche ich, das Kabel wieder einzustecken, doch es hat keinen Sinn. Bis ich es schaffe, den Controller wieder zum Laufen zu bekommen, hat Ryu bereits 90% seiner Energie verloren. Geknickt lege ich das Gamepad beiseite und sehe dabei zu, wie der Endboss mich auch meiner letzten beiden Energiebalken beraubt – ohne dass ich wirklich eine Chance gehabt hätte einzugreifen.

Fun Fact: An dem Punkt habe ich die Konsole ausgeschaltet und bin zugegeben etwas (um nicht zu sagen völlig) frustriert ins Bett gegangen. Es macht einfach keinen Sinn weiter zu machen, wenn der „Gott des Gamings“ gegen einen ist und mir sogar die Kontrolle über meinen Controller entreißt. 🙁

Was für ein Tiefschlag. Doch was einen nicht umbringt, macht einen härter. Neuer Tag, neues Glück. So leicht gebe ich mich nicht geschlagen. Erneut lege ich das Shadow Warrios Modul in die Konsole ein und spiele mich durch sämtliche Abschnitte wieder bis zum zweiten Endgegner vor. Doch auch mit intaktem Controller wirkt Jaquio übermächtig und entsprechend dauert es keine Minute, bis unser gequälter Ninja ins Gras beißt.

Naja, was soll’s – dann probieren wir es eben nochmal, oder? Tja, falsch gedacht. Stirbt man bei einem der letzten drei Bosse wird man nicht etwa an den Anfang des Kampfes zurückgeschickt oder vielleicht zu Beginn von Stage 6-3. Stattdessen wird Ryu in Abschnitt 6-1 zurückgeworfen. Konkret bedeutet das, dass man dann die drei schwierigsten Abschnitte des Spiels erneut schaffen muss, um überhaupt eine weitere Chance gegen den Endboss zu bekommen. Was zur Hölle?

Immerhin muss dann der erste, bereits besiegte, Endgegner nicht erneut bekämpft werden, allerdings wird dafür auch die Energieleiste vor dem Kampf gegen die zweite Form des Endbosses nicht mehr aufgefüllt. Gerüchten zufolge ist das ein Bug, welcher den Entwicklern kurz vor der Veröffentlichung bei einem Playtest aufgefallen ist. Weil sie es lustig fanden, haben sie ihn kurzerhand im Spiel gelassen. Was für Sadisten! 😀

An dieser Stelle folgten noch zahlreiche weitere Versuche mit entsprechend viel Frust und einem Rückschlag nach dem Anderen. Doch Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch manchmal aus. Ich habe leider kein Bild des Kampfes, konnte aber den entscheidenden Moment, in dem ich endlich die zweite Form des Bosses erledigt habe, gerade noch so ablichten. Während sich Jaquio in Staub auflöst, kann ich es mir nicht verkneifen, die Faust zu ballen und ein lautes „YES“ aus vollster Kehle zu grölen. Adieu mein Freund, ich hoffe wir werden uns nie mehr wiedersehen! 😉

Der Puls ist auf 180, die Nerven liegen blank. Nur noch die dritte Form des Obermuftis steht zwischen uns und der Bewältigung eines Kindheitstraumas. Der Dämon, der durch die Vereinigung der beiden Statuen aus seinem versiegelten Verlies entkommt, passt so gar nicht zum Artwork des restlichen Spiels. Irgendwie erinnert mich das Ding eher an einen Gegner aus dem „Contra-Franchise“ oder an eine Kreatur aus einem der Alien-Filme.

Uns soll’s gleich sein, denn die Angriffsmuster der abscheulichen Bestie sind leicht vorhersehbar und so gelingt es tatsächlich, das Ungetüm auf den ersten Versuch zu bezwingen. Ich glaube es gibt wenige – um nicht zu sagen keine – Momente in den letzten Jahren meines Lebens, in denen mein Hirn so viele Endorphine auf einmal ausgeschüttet hat, dass sich sogar ein paar kleine Freudentränen auf meine Wangen verirrt haben. Was denn? Wir leben im 21. Jahrhundert! Da dürfen Männer auch mal ihre Gefühle zeigen! 😛

Aber Spaß beiseite, ich kann euch gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass wir uns nun endlich den Abspann ansehen können. Wenn ich mich recht erinnere, war es 2006, als ich das Modul das erste Mal in eine Nintendo-Konsole eingelegt habe! Lang ist’s her… xD

Fun Fact: Den Plot Twist im Abspann habe ich natürlich gekonnt aus den Bildern herausgelassen. Wer das Ende der Geschichte wissen möchte, muss das Spiel also selbst spielen. Puh, wie gemein. Vielleicht hat mich das Spiel selbst zum Sadisten werden lassen? 😛

Eines ist mal klar – müsste ich mich entscheiden, würde ich Ninja Gaiden als den „Endgegner meiner persönlichen Gaming-Geister“ bezeichnen. Während die Credits über den Bildschirm fliegen, denke ich an die vielen Stunden, die ich in dem Spiel versenkt habe. Ich maße es mir nicht an zu behaupten, dass Spiele früher schwerer waren, aber ich würde schon so weit gehen zu sagen, dass man bei älteren Titeln einfach weniger Hilfsmittel zur Verfügung hatte. Heutzutage gibt es zahlreiche Spielelemente wie z.B. flexible Speicherpunkte, Rückspulfunktionen oder das Einstellen eines Schwierigkeitsgrads, welche es jedem Spieler ermöglichen sollten, ein Spiel durchzuspielen. Das war „damals“ bei NES-Spielen nicht so. Da gab es nur dich, das Spiel und den Controller. Nicht ohne Grund wird auch heute noch häufig der Begriff „Nintendo hard“ als Bezeichnung für besonders schwere Spiele aus dieser Ära (z.B. Contra, Ninja Gaiden oder Battletoads) verwendet.

Wer sich von einer krassen „Challenge“ nicht abschrecken lässt, dem kann ich Ninja Gaiden (bzw. Shadow Warriors) trotzdem wärmstens empfehlen. Grafik und Sound sind außergewöhnlich und nicht umsonst gilt der Titel als eines der besten NES-Spiele aller Zeiten. So, nun entschuldigt mich aber bitte. Ich packe das Modul jetzt besser schnell wieder ins Regal und gönne mir erst mal eine Hopfenkaltschale, um etwas runter zu kommen. So eine intensive Begegnung mit einem Geist steckt man eben nicht ohne weiteres weg… 😉

In diesem Sinne – bis die Tage, ciao!

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