#124 – Nippes und Tand(berg) – II – tape trouble

Nachdem wir das Tandberg Laufwerk beim letzten Mal startklar gemacht haben, wird es jetzt endlich Zeit das Teil im Einsatz zu sehen! 🙂

Also, als erstes sollten wir das Laufwerk mal anschalten…

Damit wir Daten „auf Band“ speichern können, brauchen wir eine geeignete Software. Eine große Auswahl hat man hier nicht, da es mittlerweile wohl ein ziemliches Nischenvorhaben ist, im privaten Umfeld Daten auf Bänder zu sichern! 😉 Ich habe mich für „Z-TapeDump“ entschieden, weil es für Privatanwender kostenlos ist und noch unter Windows 2000 läuft! 🙂

Die Software ist so clever und erkennt, dass noch kein Band eingelegt ist:

Da wollen wir gerne nachhelfen und einen Datenträger einlegen…

Fun Fact: Ich habe einen der neuen Datenträger verwendet, um eventuelle Fehler zu vermeiden. Ich könnte mir vorstellen, dass die gebrauchten vielleicht nicht mehr (reibungslos) funktionieren könnten.

Nach dem Einlegen dauert es eine ganze Weile (ich würde fast ca. sieben Minuten schätzen), bis der Laufwerksmechanismus aufgehört hat auf die Kassette zuzugreifen.

Fun Fact: Tatsächlich hängt es wohl davon ab, ob das Band bereits eingerichtet wurde und wenn ja wie umfassend es bereits beschrieben ist. Bei einem bereits formatierten/beschriebenen Band dauerte der Einlesevorgang nur noch knapp eine Minute.

Bevor die Kassette verwendet werden kann, muss das Band „formatiert“ werden. Dafür nennen wir der Software um welchen Typ es sich bei der eingelegten Kassette handelt.

Der Formatierungsvorgang wird in mehreren Schritten durchgeführt und dauert ca. zwei Minuten:

Kaum ist die Formatierung beendet, wird das Band von der Software erkannt und kann beschrieben werden:

Hierfür müssen über den Menüpunkt „Setup“ Daten für eine Sicherung ausgewählt werden. In der kostenlosen (Privatanwender-) Version können leider nur bis zu max. 5 Verzeichnisse angegeben werden. Für uns prinzipiell egal, da wir ja ein großes Hauptverzeichnis mit vielen Unterordnern haben! 🙂

Anschließend kann die Sicherung auf Band über die Auswahl „Dump“ gestartet werden. Der Sicherungsvorgang erfolgt in mehreren Schritten. Als erstes wird eine Dateiliste der zu sichernden Daten erstellt.

Fun Fact: Je nachdem von welchem Medium (Festplatte, USB-Stick, etc.) man Daten sichert, kann das einige Minuten Zeit in Anspruch nehmen.

Wurden die Dateien gesammelt, beginnt der eigentliche Sicherungsvorgang auf die Kassette:

Fun Fact: Wer sich erinnert – in Artikel 121 haben wir ja bereits Daten auf „Band“ gesichert. Letztendlich machen wir heute nichts Anderes, nur in einer ganz anderen Dimension… 😉

Ich bin erstaunt – bis jetzt hat doch tatsächlich alles einwandfrei funktioniert. Doch was ist das? Mitten während des Sicherungsvorgangs poppt eine merkwürdige Fehlermeldung auf:

Und auch aus dem Laufwerk kommen einige laute Geräusche? Das hört sich nicht gesund an! 🙁 Zusätzlich leuchten die LEDs auf der Vorderseite wie wild auf:

Puh – erst mal alles ausschalten und untersuchen. Nachdem ich mühevoll das Band rausoperiert hatte, wurde mir auch schnell klar, dass das so nichts werden kann. Oben im Bild sieht man ein intaktes Band, unten im Bild eines, welches vom Laufwerk zerstört wurde:

Fun Fact: Hatte ich nicht beim letzten Mal erwähnt, dass die Laufwerke meist recht robust aufgebaut sind? Sieht so aus als hätte ich ein Montagsmodell erwischt… 😀

Ich habe erst vermutet, dass es nur eine Einstellung des Schreib-/Lesekopfes ist, aber tatsächlich scheint an der Mechanik mehr defekt zu sein. Zumindest kam mir ein kleines Plastikteil entgegen und einige Komponenten wirken etwas verbogen…

Echt schade, aber das Laufwerk ist wohl reif für die Tonne (oder maximal noch als Ersatzteillager zu gebrauchen). Zumindest gibt uns das die Möglichkeit die zerstörte Kassette mal aufzuschrauben und uns den Mechanismus anzusehen. Es funktioniert tatsächlich so, wie in Artikel 123 beschrieben – echt cool gemacht! 🙂

Aber wie kommen wir jetzt bei der eigentlichen Baustelle weiter? Es hilft nichts, ich muss nach einem Ersatzlaufwerk suchen. Wieder war es nicht einfach, aber schlussendlich habe ich dann doch noch so ein Teil auftreiben können:

Fun Fact: So „kleine Rückschläge“ sind immer frustrierend – gerade wenn es um schwer zu beschaffende Retro-Hardware geht! Aber hey – so ist das Leben. Es kann nicht immer alles glatt laufen, shit happens! 🙂

Es sieht so aus als wäre es ein zwei Jahre später (in China) hergestelltes Modell. Zumindest ist schon die aktuellste Firmware drauf, also spare ich mir den mühsamen Update-Prozess! 😉

Jetzt muss ich eigentlich nur noch schnell das neue Laufwerk einbauen bzw. austauschen…

…einen neuen Datenträger einlegen, diesen formatieren und die Sicherung erneut aufsetzten. Ob wir diesmal mehr Glück haben?

Es scheint fast so, denn der Vorgang läuft ohne Probleme durch! Nach Abschluss der Sicherung wird das Band wieder auf Anfang zurückgesetzt (also zurückgespult)…

… und die Daten werden wieder erneut eingelesen und validiert (CRC-Check).

Ist das auch erledigt, ist die Sicherung beendet und man kann sich den Inhalt des Bands anzeigen lassen. Das geht relativ schnell, da hierfür nur der Index zu Beginn des Bandes gelesen werden muss.

Fun Fact: Hm, zumindest sind alle Dateien noch da, aber deren Größenangaben macht mich etwas stutzig! 😀

Ob das jetzt wirklich alles geklappt hat, lässt sich wohl nur durch eine Rücksicherung („Restore“) der Daten feststellen. Dabei kann ausgewählt werden, ob die Daten an ihren ursprünglichen Ort zurückgespeichert oder in ein neues Verzeichnis geladen werden sollen.

Fun Fact: Ebenso kann ausgewählt werden, ob man die Verzeichnisstruktur beibehalten möchte, oder alle Daten in einen Ordner zurücksichern möchte. Gerade letztere Option ist meiner Meinung nach nicht sehr sinnvoll! 😉

Der Restore läuft – jetzt heißt es Daumen drücken!

Fun Fact: Theoretisch müssten sich auch einzelne Dateien wiederherstellen lassen, doch leider ist das in der kostenlosen Version nicht möglich. Ein Kauf der Software ist leider auch nicht mehr möglich, da der Support nicht mehr auf Anfragen reagiert. Typische Retro-Probleme… 😉

Und tatsächlich – es scheint so als hätte alles funktioniert, denn ich kann die auf Band gesicherten und wieder geladenen MP3-Dateien noch anhören – ich bin begeistert! 😀

Zugegeben, das war jetzt auch keine Große Datenmenge (122 MB). Und eigentlich wollten wir ja auch nicht irgendwelche MP3-Dateien, sondern ein paar Blogartikel sichern! Na, dann wollen wir doch gleich mal ein etwas größeres „retrololo“-Verzeichnis (ca. 6,5 GB) sichern! 🙂

Doch leider kommt diesmal schon beim Erstellen der Dateiliste für die Sicherung ein Fehler. Bei ca. 4096 MB ist Schluss – das klingt für mich nach einer typischen FAT32-Beschränkung. Das ist merkwürdig, denn das Tool läuft auf einer NTFS-Partition und die zu sichernden Daten befinden sich auch auf einem mit NTFS formatierten Laufwerk. Vielleicht kann die Software das einfach nicht?

So ein Mist, so nah am Ziel und doch noch so weit entfernt! 🙁

Ich befürchte es hilft nichts – wir müssen eine Sonderschicht einlegen und beim nächsten Mal nach einer alternativen Software suchen…

Ok, einer geht noch…

Bis zum nächsten Mal… ^^

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