Supernintendo Switch? Ist das eine neue Hybrid-Konsole von Nintendo? Tja, schön wär’s aber das ist natürlich Quatsch! 🙂
Vielmehr möchte ich heute einen kleinen Casemod durchführen und einen Netzwerkswitch in ein Supernintendo Modul verpflanzen.
Fun Fact: Wer sich jetzt fragt: „Warum?“ dem kann ich nur empfehlen meinen Blog nicht weiter zu verfolgen. Die einfache Antwort ist wohl „weil es mich interessiert und ich Lust darauf habe“! Und mal ganz nebenbei – die gleiche Frage könnte man einem Modelleisenbahnenthusiasten oder einem Auto-Freak an den Kopf werfen! 😛
Na, ob das gut gehen kann? Ich bin optimistisch! 😉
Fangen wir von vorne an: Die Hülle von dem Supernintendo-Spiel hatte ich noch im Keller rumliegen. Das Basketball-Modul begleitet mich schon sehr lange, aber leider musste ich dessen Platine vor einiger Zeit im Rahmen einer Ersatzteilgewinnung ausschlachten. Gut, dass ich die Hülle aufgehoben habe!
Jetzt bräuchten wir doch eigentlich nur noch einen geeigneten Switch, den wir in das Modul verpflanzen könnten. Letztendlich habe ich mich auf Grund der geringen Bauform und des niedrigen Preises für einen TP-Link TL-SF1005D entschieden.
Klar, mit max. 100Mbit/s ist das kein Geschwindigkeitswunder (und definitiv nicht das richtige Modell für einen Glasfaseranschluss), aber für ne olle Dorfinternetleitung via Kupferkabel sollte das allemal ausreichen… 😉
Fun Fact: Tatsächlich habe ich bereits so ein ähnliches Modell im Einsatz. Meiner Erfahrung nach funktionieren sie zuverlässig und preislich sind die Dinger einfach unschlagbar. Ein neuer Switch samt Netzteil für 7€ – verrückt!
Eins kann ich euch sagen – das war mal wieder eines dieser Projekte bei dem ich einfach drauf los gebastelt habe und dann währenddessen die “Planung” gemacht habe. Die Vorgehensweise macht am meisten Spaß, weil man sich nicht vorab den Kopf über tausend ungelegte Eier zerbrechen muss. Allerdings kommt es dann vor, dass man während des Bastelns auf Probleme stößt und dementsprechend viel improvisieren oder irgendwelche Ideen umwerfen muss, weil irgendwas nicht funktioniert. Oft ist auch das Ergebnis anders als man es erwartet hätte, aber bei welchem Projekt ist das nicht so? 😀
Nachdem das Modul bereits mit einem GameBit geöffnet wurde, muss nur noch das Gehäuse des Switchs geknackt werden.
Fun Fact: Natürlich sind mir erst nach der „destruktiven“ Öffnung des Gehäuses mit einem Winkelschleifer die Clips in den Ecken aufgefallen – shit happens! 🙂
Tatsächlich ist „die Elektronik“ noch viel kleiner als das Gehäuse selbst.
Das ist gut, denn vielleicht haben wir so eine Chance das Teil in dem SNES-Modulgehäuse unterzubringen. Lediglich die Bauhöhe bereitet mir etwas Sorgen…
Naja, was soll’s – als erstes sollten wir mal das Modulgehäuse vorbereiten.
Hier gibt es einige Plastikflächen zu entfernen, bevor der Switch überhaupt Platz hat.
Ursprünglich wollte ich den Switch seitlich verpflanzen, und habe dementsprechend erst einen Teil der seitlichen Plastikstücke entfernt.
Leider habe ich recht schnell gemerkt, dass das nicht funktioniert, weil das Modul an den Seiten zu sehr gebogen ist und der Switch so einerseits schief eingebaut werden würde und andererseits von der Höhe her nicht in das Gehäuse gepasst hätte.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als Plastikstücke an der offenen Seite (wo die Modulkontakte sonst aus dem Gehäuse herausragen) komplett zu entfernen. Vorher (oben im Bild) und nachher (unten im Bild):
Anschließend musste ich mir überlegen wie rum ich den Switch in das Gehäuse bauen könnte. Durch das merkwürdige Designelement (eine Art eingedellte Kerbe) des Moduls blieb eigentlich nur eine Option übrig:
Und tatsächlich – der Switch passt besser als gedacht in das Gehäuse, es fehlen lediglich ca. 2 Millimeter!
Da ich an dem Gehäuse nichts mehr flach feilen konnte, habe ich einfach die Pins auf der Unterseite der Platine etwas abgeschliffen. Bei einem teureren Gerät hätte ich mich vermutlich gegen diesen Schritt entschieden, aber was soll’s – no risk no fun! 😉
Dabei ist mir dann eingefallen, dass ja noch die Buchse für den Anschluss eines Netzteils an eine andere Stelle verlegt werden muss um von außen zugänglich zu sein.
Hierfür habe ich die Buchse ausgelötet und mit einem Stück Kabel verlängert:
Auf der Rückseite des Gehäuses habe ich mir dann eine geeignete Stelle gesucht und ein Loch zur Durchführung des Steckers gebohrt. Um die dünne Wand des Gehäuses nicht zu beschädigen, habe ich die Bohrung ab einer gewissen Größe nur noch mit einer Rundfeile bearbeitet.
Fun Fact: Das sieht vom Ergebnis her nach nicht viel aus, aber ich kann euch sagen – es war gar nicht so einfach das Loch in der exakt richtigen Position und gleichzeitig groß genug für den Stecker des Netzteils zu bohren, bzw. zu feilen. Für so eine Aktion braucht man viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Im Zweifelsfall kann eine Hopfenkaltschale als „Beruhigungsmittel“ nicht schaden… 😉
So, Rückseite erledigt – kommen wir also zur Vorderseite. Um auch zu sehen, ob der Switch an ist, wäre es prima, wenn man von außen auch die Status-LED sehen könnte…
Keine große Sache – ein weiteres kleines gebohrtes Loch später:
Jetzt müssen wir uns nur noch um die RJ45-Buchsen kümmern. Damit sich die Netzwerkkabel später auch ohne Probleme ein- und ausstecken lassen, muss am unteren Teil des Gehäuses noch etwas Plastik entfernt werden:
Im Nachhinein betrachtet wäre es vermutlich wesentlich einfacher gewesen ein Stück gerade Fläche abzusägen, aber ich hatte mir (auch welchen Gründen auch immer) in den Kopf gesetzt für jede einzelne Buchse einzeln das Plastik abzufeilen.
Coole Idee – aber nach der ersten Kerbe musste ich feststellen, dass ich noch eine zweite, etwas Breitere darüber ansetzen muss, ansonsten lassen sich die Stecker nicht wieder aus der Buchse entfernen. Mal wieder deutlich mehr Aufwand als eigentlich geplant… 🙂
Puh – Gott sei Dank ist das erledigt. So sieht das doch schon viel besser aus! 🙂
Fun Fact: Zusammengefasst kann man sagen: An den Öffnungen für die Rastnasen habe ich – im wahrsten Sinne des Wortes – sehr lange gefeilt 😉
Fast fertig! Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Blende um die unschönen offenen Stellen zu verdecken…
Eigentlich war der ursprüngliche Plan ein gerades Stück des Gehäuses zu verwenden und es entsprechend zu bearbeiten. Erst als ich das Teil abgesägt hatte, ist mir ein anderes Stück entgegengekommen, welches sich viel besser als Blende eignet! Tja, so kann es manchmal laufen! 😀 Das musste ich dann nur noch an einigen Stellen abschleifen und etwas kürzen.
Fun Fact: Ich denke man hätte auch mit dem 3D-Drucker was Passendes hinbekommen, aber so konnte ich Teile die sowieso im Müll gelandet wären recyceln! 🙂
Abschließend müssen jetzt nur noch die einzelnen Teile (Switch & Buchse) mit einer Gehäusehälfte verklebt und die Blende vorne angebracht werden – fertig! 🙂
Ob der Switch noch funktioniert? Das lässt sich nur durch einen Praxistest herausfinden. Also fix das Netzteil und ein paar Netzwerkkabel (eins vom Router und eins zum Laptop) anstöpseln:
Und siehe da – läuft einwandfrei. Jetzt kann ich mir meinen Blog auf vier Geräten gleichzeitig anschauen! 😀
Mann, das nenne ich mal „Netzwerken mit Stil“ – viel mehr „retro“ kann man im Internet nicht unterwegs sein! 😛
Fun Fact: Außer man würde sich vielleicht über ein Modem verbinden – aber diese Zeiten sind wirklich vorbei – auch für mich! 😉
In diesem Sinne – bis die Tage!