#135 – Poems of the Past

Vorwort: Uff – heute gibt es mal was komplett anderes als sonst. Nein, keine Videospiele, kein Retro-Gebastel, keine alte Hardware und auch keine handwerklichen Eskapaden.

Vielmehr geht es heute um Gedichte. Ja, richtig gehört! 😀

Bevor ihr mich mit fragenden Blicken überwerft und die Tomaten aus der Speisekammer holt, lasst es mich bitte erklären…

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Es gab eine Zeit in der war Kreativität keine Frage der Zeit oder der Lust. Es war eine Zeit der Emotionen, in welcher Eindrücke, Gefühle und Erkenntnisse häufig in Form von kreativen Werken, sei es nun Musik, Texte oder Bilder verarbeitet wurden. Eine Zeit, in der man einfach alles ausprobiert hat ohne Rücksicht auf Verluste oder Konsequenzen. Egal wie gut oder schlecht das Ergebnis war – das war alles egal, wenn man Spaß auf dem Weg hatte. Wenn ich mich recht erinnere nennt man diese Zeit Kindheit oder Jugend… 😉

Ok, zugegeben – lang ist’s her! 😀 Doch ernsthaft Leute – heute möchte ich euch ein paar sehr simple Gedichte zeigen, die ich vor vielen Jahren mal geschrieben habe. Warum? Nun, das ist einfach. Die Teile liegen mittlerweile schon seit Jahrzehnten auf meiner Festplatte und ich möchte sie zumindest mal online „sichern“, bevor sie für immer in den digitalen Jagdgründen verschwinden! 😉 Nehmt das Ganze bitte nicht zu ernst – die Texte sind alles andere als lyrische Meisterleistungen. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) sollten sie allen zugänglich gemacht werden, so können wir zumindest gemeinsam drüber lachen! 😀

Wenn ich mich recht erinnere hatte ich einige davon mal auf „PBU“ (partys-bei-uns.de), später „BU“ (bei-uns.de) hochgeladen. Erinnert sich noch jemand an die (eher in Bayern regional bekannte) Online-Community? Eine riesige Freundesliste pflegen, private Nachrichten mit hübschen Mädels oder guten Kumpels austauschen, peinliche Gästebucheinträge erstellen und ein mindestens noch fünfmal peinlicheres digitales Profil verwalten. Ach ja, wie doch die Zeit vergeht… 🙂

Seht es mir nach, dass ich im Folgenden nichts kommentieren werde, denn ich möchte das alles so original wie möglich belassen! 😉 Also gut, genug Vorgeplänkel, los geht’s!

Fun Fact: Tatsächlich habe ich sogar noch das ein oder andere angefangene, nie fertiggestellte Gedicht gefunden. Keine Angst – die wirren, zusammenhanglosen Sätze habe ich von vornherein aussortiert, das kann ich euch nicht antun! 😀

Auswahl

Ein neuer Tag, ein neuer Fall,

ein jeder ist auf sich gestellt.

Es ist und bleibt die Qual der Wahl,

denn schließlich geht’s ums eigen’ Geld.

Wir müssen uns so oft entscheiden,

wird die Entscheidung richtig sein?

wofür die Stimmen stehen bleiben,

die Antwort weiß das Herz allein.

Wir sollen wählen, nach dem Herzen,

es ist der Wahrheit’ erste Quelle.

Bereitet es uns gerne Schmerzen,

doch ändert es nicht seine Stelle.

Es kommt nur auf die Wahrheit an,

zum Lügen ist der Tag zu schade.

Ob die Entscheidung wahr sein kann,

Oft überlebt es deine Tage.

Die Möglichkeiten, viel zu glauben,

wofür man sich entscheiden kann.

Dass Sie doch den Verstand uns rauben.

die Wahl, Sie bietet es uns an.

Gefühle

Einander lieben und sich vertrauen,

es ist des Glückes’ Freuden Leid.

Nur dazuliegen, sich anzuschauen,

am besten ist’s und bleibt’s zu zweit.

Was ist es, was uns so verbindet?

Was stellt den Schmerz so deutlich dar?

Die Liebe ist’s die’s überwindet,

Gefühle machen’s uns so klar.

Und kostet es, so will man meinen,

die eigen’ Nerven, Kraft und Geld.

Die Liebe ist ein Haus aus Steinen,

auf das kein Stein herunterfällt.

Der Wind bläst um das alte Haus,

er treibet an, die alte Mühle.

die Kraft, er lässt Sie an Ihr aus,

die Liebe bleibt Preis der Gefühle.

Der Dichter

Verlassen von täglichem Leid’ und Gejammer,

was könnte für Ihn noch schlimmer sein?

Sitzt Er, der Dichter, in seiner Kammer,

backt täglich’ Brot, verfasst den Reim.

Für Ihn ist’s der Himmel und doch auch der Tod,

will Er doch mit dem Schreiben verdrängen,

was Ihm noch nicht zusteht, steckt Er schon in Not?

Er steckt in des Reime’s Fängen.

Sein Stil ist ehrlich, er weiß zu schreiben,

worüber niemand Wort verliert.

Gedanken sind’s, die Ihn antreiben,

durch die Er Tag für Tag agiert.

Gedanken lassen Ihn vergessen.

Er schreibt für sich selbst, es gibt keinen Richter.

Oft ist er Tag und Nacht besessen,

er ist und bleibt der Dichter.

Der Glaube

Der Schein, er lässt uns oftmals glauben,

was uns die Wahrheit gern verdeckt.

Er lässt uns träumen, uns erlauben,

in Ihm sei all der Hass versteckt.

Wer weiß, ob er das Leid auffrisst,

wer kann das wirklich sagen?

Für wen der Glaube Wahrheit ist,

muss jeder für sich fragen.

Meist steht er zwischen Hass und Liebe,

einander Glauben ist das Ziel.

Oft ist er deiner Tage Diebe,

Bedeutung hat er heut’ nicht viel.

Denn viel zu oft, ja leider täglich,

ein jeder denkt sich seinen Teil.

Der Glaube macht’s sehr oft erträglich,

die gute Welt sei doch im Heil.

Vergessenheit tritt über’s Land.

Den Glaube wird’s nicht intressieren,

ist er doch aus dem Herz verbannt,

Ich wollte Ihn doch nicht verlieren.

Die Wiese

Zwei Menschen liegen im Gras,

So eng umschlungen, in der Sonne.

Sie lachen und haben Spaß,

und toben mit voller Wonne.

Doch aus rasantem Kitzelspiel,

wurd schnell der beiden Lustgefühl.

Er konnt’ ihr es nicht sagen,

Er liebte Sie so sehr.

Hätt’ Sie’s doch nie ertragen,

denn auch ihr Herz war schwer.

Doch mussten beide schweigen,

sich schweigend still vertrauen.

Im Herzen spielen Geigen,

wenn Sie sich in die Augen schauen.

Die Zeit war reif – das Jahr vorbei,

Sie trafen sich auf der Wiese.

Selbst nach dem Jahr warn Sie sich treu,

Sie war’n im Paradiese.

So einst geschah’s zur Sommerszeit,

Sie fühlten sich wie Diebe.

Die Zeit war reif, Sie warn bereit

für ewig’ glücklich’ Liebe.

Getrennte Wege

Ganz Meinerseits, der Freuden Leid.

bin Ich allein, und doch zu Zweit.

Wir sind’s gewohnt, uns zu vertrauen,

doch uns’re Zukunft liegt im Grauen.

Mir wird es fehlen, Ich werd‘s vermissen,

des Herzens Wärme, dich zu küssen.

Die Sucht die mich nach dir so plagt,

durch meiner nächtlich’ Träume jagt.

Der Worte folgen Taten gleich,

vermiss ich dein Gesicht, so weich.

Und würde es mir rechtens sein,

wärst du jetzt hier, und nicht allein.

Ein Häufchen Elend, allein und selig,

sitz Ich so da, und wart’ auf ewig.

Möcht ich in deiner Nähe sein,

denn wie du weißt, du warst mal mein.

Denn war und bin ich so besessen,

bliebt mir doch nichts, ich muss vergessen,

wie einst doch unsre Liebe war,

so spür’ ich doch den Schmerz – so klar.

Der Sommer kam, es schien verflogen,

das ewig glücklich’ traute Paar.

Doch wird die Freundschaft wiederholen,

was mit uns ist – und mit uns war.

Krankheit

Es stört des Körpers reine Seele,

was Ihr kein Mensch zu Wünschen spricht.

Der Tod, er zieht die Parallele,

zur Krankheit die in uns ausbricht.

Gequält von Last und großen Sorgen,

verstehen kann der Mensch es nicht.

Er liegt im Bett, es graut der Morgen,

die Arbeit fällt nicht ins Gewicht.

Tag ein Tag aus, der Mond kehrt wieder,

im Schlaf tobt heiß der Kampf der Nacht.

Oft schlägt uns dieser Kampf schwer nieder,

auf dass die Krankheit in uns lacht.

Begnadet doch vom Leid getragen,

dass Ihr ein Ende nahe ist,

lässt Sie das Herz nur langsam schlagen,

und setzt der Schmerzen keine Frist.

Es eilt herbei, ob Jung und Alt,

mit Wunsch das Leid doch zu vertagen,

was früher nur im Schlafe galt,

die Plage lässt sich schwer ertragen.

Doch Hoffnung eilt in’s volle Haus,

als ob Ihr auch nicht’s andres bliebe.

dringt Sie dann endlich aus uns raus,

mit viel Geduld und sehr viel Liebe.

Verflossene Liebe

Kein Mädchen war so schön wie Sie,

Sie steckte stets voll Energie.

Ich weiß nicht wie mit mir geschah,

Sie war doch immer für mich da.

Es ist und war der Liebe Schmerz,

sie ging, und mir zerbrach mein Herz.

Weil Ich Sie nicht vergessen kann,

ruf Ich noch heute bei Ihr an.

Ihr war nicht klar, wie mir geschieht,

wie Sie mir doch mein Glück entzieht,

und mit Verlassen meines Herzens,

ertrag Ich nun des Leiden’ Schmerzens.

Wie oft war Ich nur für Sie da?

Wir waren glücklich, für ein Jahr.

Es musste kommen wie es musste,

obwohl Ich es schon immer wusste.

Und sehn Wir uns auf unsrem Wege,

nur unsre Liebe, die braucht Pflege.

Dann werden Wir bald glücklich sein,

denn Wir sind wir – und nicht allein.

Musik

Die Kunst die Noten zu vereinen,

im Geiste ist’s des Künstler’s Traum.

durch Ihn will Klang und Ton erscheinen,

die Melodie schwebt schon im Raum.

Drum gilt es, die Musik zu finden,

Schwebt Sie im Himmel hell und klar.

Den Ton auf Erden einzubinden,

der Künstler kann dies wunderbar.

Und hat Er endlich das gefunden,

wonach man Tag und Nacht gesucht.

Wird Er den Klang nochmal bekunden,

und dann wird Text mitausgesucht.

Sehr weise und mit viel Bedacht,

Er selektiert die Wörter fein.

Baut Er die Sätze angebracht,

in sein bisheriges Werk ein.

So spiegelt sich die Seele wieder,

in einer Schönheit, die Ihn blendet.

In Ihr ertönen Gotteslieder,

sein Meisterwerk es sei vollendet.

Uff – bin ich froh, dass das geschafft ist. Mann, waren da ein paar üble Texte dabei, was? 😀 Mittlerweile kommt mir das fast surreal vor, dass ich das Zeug mal geschrieben haben soll?! Schon lustig, wie man sich selbst im Lauf der Zeit „verändert“. Das fällt einem leider immer erst (wenn überhaupt) im Nachhinein auf! 😉

In diesem Sinne – bis die Tage!

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