#200 – Music: memories

Vorwort: Erst im Nachhinein ist mir der „Emoji-Overload“ in dem Artikel aufgefallen. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht krumm, das Projekt hat mir einfach an vielen Stellen ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert und das wollte ich euch nicht vorenthalten! 😉

 Wobei – wenn ich mir die letzten (und die kommenden) Beiträge so ansehe, passiert mir das immer öfter, dass ich irgendwelche albernen Smileys einfüge. Tatsächlich geschieht das eher unterbewusst und erst beim „Korrekturlesen“ fällt es mir dann auf. Aber was soll’s, gibt Schlimmeres!

Kleiner fun Fact am Rande zum Thema „Korrekturlesen“: Natürlich werden sämtliche Beiträge nicht nur von mir, sondern von einer zweiten Person – nämlich meiner Frau – korrigiert. Das ist auch gut so, denn der liebe retrololo hinterlässt gerne mal den ein oder anderen Rechtschreibfehler oder vergisst gar einige Sätze zu beenden. Die hören dann oft einfach in der Mitte auf – absolute Glanzleistung! Dafür ist es gut, eine zweite – objektive – Leserin vor der Veröffentlichung eines Artikels zu haben. Und ja, ich weiß wie anstrengend das teilweise ist! 😀 In diesem Sinne – danke Baby! :*

Doch jetzt nichts wie los zum eigentlichen Thema, es wird Zeit ein paar „Erinnerungen“ heraus zu kramen…

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Könnt ihr euch das vorstellen? Mit einschließlich diesem Beitrag sind bereits 200 Artikel im Kasten! Wahnsinn – wie doch die Zeit vergeht! Manchmal wird mir selbst schwindlig, wenn ich auf die letzten Beiträge zurückblicke und mir vor Augen führe, was wir hier alles schon an Themen und Bastelprojekten behandelt haben…

Für mich ist das eine gute Gelegenheit mir (ähnlich wie in Artikel 100) einen langjährigen Herzenswunsch zu erfüllen und ein ganz spezielles Floppy-Album aufzunehmen. Mit „memories“ habe ich ein paar sehr exklusive Stücke aus längst vergangenen Tagen aufgearbeitet und auf den Diskettenlaufwerken umgesetzt.

Fun Fact: Dieses Album ist (wenn überhaupt) vermutlich nur für eine ganz kleine Zahl an Leuten interessant. Ich hoffe, ihr wisst den Aufwand zu schätzen, denn eins kann ich euch sagen – es war nicht einfach und verdammt viel Arbeit! 😀

Doch fangen wir von vorne an… Was soll denn bitte so „exklusiv“ an dem Album sein? Nun, einfach gesagt handelt es sich bei „memories“ um ein Tribut-Album an ein paar sehr kleine aber dafür nicht umso weniger legendäre Bands aus einem längst vergangenem Lebensabschnitt… 😉

Moment mal – Bands? Also so Musikgruppen die tatsächlich live vor Publikum auftreten? Ich weiß – absolut unvorstellbar in Zeiten von Corona und Pandemie, aber es soll wohl mal eine Zeit gegeben haben, in der gehörten so Dinge wie Bandproben, Rocknächte und Live-Gigs ebenso zum Leben wie der regelmäßige und obligatorische Besuch bei einem Fast Food Restaurant seiner Wahl.

Fun Fact: In meinem Fall fiel die Wahl meist auf das „Gasthaus zum goldenen M“, liebevoll auch der „Schachtelwirt“ genannt. Daumen hoch für alle Legenden, welche die Anspielung verstehen! 😉

Halt – nicht schon wieder in Vergangenheit abdriften, schnell zurück zum eigentlichen Thema! Wollte ich euch nicht ein Album vorstellen? Richtig. Da es sich bei den einzelnen Tracks größtenteils um selbst komponierte Stücke (keine Angst – nicht von mir, sondern von wesentlich fähigeren Musikern) handelt, gibt es diesmal leider auch keine Midi-Dateien im Internet, auf die ich zurückgreifen kann. Allerdings habe ich ein paar alte „Guitar Pro“ Tabs mit entsprechenden Songs gefunden:

Fun Fact: Natürlich ist auf dem Album auch eine Hand voll Coverversionen von Songs dabei, aber hey – bei welcher Musikgruppe ist das nicht so!? 😛

Kein Problem, denn mit der Software „Guitar Pro“ haben wir ja in Artikel 165 bereits schon gute Erfahrungen gemacht. Ich schwör es euch – den kurzen Intro-Jingle, welcher bei jedem Start der Software gespielt wird, würde ich vermutlich unter 1000 anderen Stücke erkennen. Nostalgie pur! 🙂

Ich glaube ich habe euch das Bild in Artikel 165 schon gezeigt, aber ich komm einfach nicht drüber hinweg, was das für eine geile Hinweismeldung ist! 😀

Fun Fact: Das sind die Momente, in denen man merkt, wie alt man eigentlich schon geworden ist! 😉

Bei meiner Suche nach alten Tabs bin ich auf die unterschiedlichsten Dateiformate gestoßen. Die meisten Tracks wurden mit Version 5 der Software (Dateiendung .gp5) erstellt, allerdings habe ich auch ein paar Relikte, welche mit noch älteren Versionen erstellt wurden, gefunden. Diese lagen dann im Dateiformat .gp3 oder .gp4 vor. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die französischen Entwickler von Arobas, welche die Software so programmiert haben, dass sich auch Dateien der Vorgängerversionen ohne Probleme öffnen lassen! 😀

Zugegeben – Retro-Software ist bei mir ja sowieso immer gerne gesehen aber um ehrlich zu sein finde ich die Optik des Tools bis heute absolut zeitlos. Was die Technik angeht, können einzelne Spuren mit verschiedenen Instrumenten angelegt und mit Noten versehen werden. Dank „RSE“ Soundbank (Realistic Sound Engine) hören sich die Kreationen auch wesentlich realistischer an, als in einem einfachen MIDI-Sequenzer. Alles in Allem bringt die Software definitiv ein gutes Funktionsspektrum mit, frei nach dem Motto „easy to pick up, hard to master“.

Fun Fact: Ein modernes Äquivalent wäre für den Hobby-Bereich z.B. Apples „Garage Band“ oder für professionellere Ansprüche Steinbergs „Dorico Pro“ oder „Cubase“. Aber keine Angst – mit so neumodischem Zeug geben wir uns nicht ab! 😛

Schluss mit der Schleichwerbung – schließlich geht es uns ja nicht um das Komponieren von neuen Stücken. Letztendlich wollen wir nur die Möglichkeit nutzen MIDI-Dateien aus den Guitar Pro Tabs zu exportieren. Die MIDIs habe ich anschließend – wie immer – mit Sekaiju analysiert und verarbeitet.

Fun Fact: Einige Songs lagen in mehrfacher Ausführung (mit jeweils unterschiedlichem Grad der Fertigstellung) vor und so hat es mich Stunden gekostet die einzelnen Stücke zu analysieren um jeweils die beste Version zu finden. Habe ich schon gesagt, dass der heutige Artikel aufwendig ist?! 😀

Uff – und ich dachte das Heraussuchen der einzelnen Stücke würde Zeit fressen. Dabei kommt die richtige Herausforderung ja erst noch: Das Umsetzen der einzelnen Tonspuren für die Laufwerke! Gerade bei der Frage „Wie sollte sich das im Original nochmal anhören?“ bin ich häufig gestolpert und habe viel Zeit investieren müssen, denn als Referenz der originalen Stücke gibt es leider häufig nur schlecht (mit einem MP3-Player) aufgenommene Live-Mitschnitte aus längst vergangenen Tagen, in denen nicht jeder Doldi ein iPhone besessen hat um so etwas mitzuschneiden… 😉

Fun Fact: Bei einigen Passagen musste ich mir Hilfe von richtigen Musikern holen, um überhaupt die entsprechenden Töne zu erkennen – schlimm! Danke an Steve für die Hilfe! 😀

Auch waren viele der Tabs was den instrumentalen Part angeht grundsätzlich gut, doch leider fehlten in den meisten Fällen die Gesangsstimmen oder irgendwelche Gitarrensoli. Bei „Dreaming of You“ musste ich z.B. das ganze Solo neu setzen, weil es im Original (bzw. so wie es immer gespielt wurde) anders klang als auf den Tabs aus Guitar Pro! 😉

Fun Fact: Ich vermute mal, dass damals einiges improvisiert wurde… Steve – I’m looking at you!… 😉

Natürlich war das nicht die einzige „Challenge“. Auch für Titel wie z.B. „Keep It Off“ musste ich alle Gesangsstimmen neu setzen und ein Solo erfinden. Ich bin mir definitiv im Klaren, dass es nicht ganz so spektakulär wie die Vorlage klingt, aber ich habe auch von Gitarrensoli keine Ahnung… 😉

Fun Fact: Der Song „Keep It Off“ hieß während seiner Entstehungsphase noch „Pissed Off“! 😀

Bei einigen Tracks hatte ich fast gar keine Anhaltspunkte mehr und musste mir viel aus dem Gedächtnis zusammenreimen. Nicht gerade ideal, aber was soll man machen. Einer dieser Vertreter wäre z.B. das zweite „In Memories Intro“. Dass dessen Struktur im Ergebnis dann nicht so sauber aussieht und es deutlich chaotischer zugeht als in einem von deutlich fähigeren Musikern erstellten Guitar Pro Tab, sollte einleuchten! 🙂

Für das erste „Splaine Intro“ habe ich wieder das MIDI-Keyboard aus Artikel 128 zur Hilfe hinzugezogen. Echt verrückt – ich wusste noch exakt, wie man das Stück spielt, hatte aber keine Ahnung wie ich es richtig in Sekaiju setze. Ganz klar – Profis am Bau! 😀

Fun Fact: Selbst bei den Coverversionen einiger Songs musste ich Hand anlegen, weil der tolle (um nicht zu sagen eher unterdurchschnittliche) „Sänger“ des Covers das Lied ganz anders als im Original (also wie im Tab) gesungen hat – na, wer würde denn so etwas tun? 😛

Auch bei „Rest in Peace“ musste ich ganz schön anpacken. Der Tab-Ersteller hat zwar gut vorgearbeitet und alle Instrumente optimal (manchmal sogar zu gut für die Laufwerke) in Guitar Pro gesetzt, doch leider fehlte auch hier die Gesangsstimme gänzlich. Glücklicherweise war das eine der wenigen, an die ich mich noch sehr gut erinnern konnte… 😉

Fun Fact: Auch die Bridge war im Tab komplett anders wie im tatsächlich aufgenommenen Lied. Kein Wunder – es ist ganz normal, dass ein Song hin und wieder (gerade Live) mal in einer anderen Variation gespielt wird.

Last but not least – „Crimson Tide“. Der finale Track auf dem Album. Sozusagen der Endgegner! 😀 Ich sag’s euch ehrlich, dieser Song hätte mir beinahe meinen letzten Nerv geraubt. Allein an dem Stück habe ich, aufgrund seiner Komplexität, bestimmt mehrere Tage gesessen. An einigen Stellen (u.a. beim Solo) musste ich ganz schön tricksen und leider einige Töne verändern, damit es sich überhaupt irgendwie auf den Diskettenlaufwerken abspielen lässt.

Schaut euch nur mal die vielen verschiedenen Versionen an, die ich kreiert habe, um das meiner Meinung nach beste Endergebnis zu erhalten. Wäre das Stück nicht etwas, das mir persönlich wirklich am Herzen liegt, hätte ich nach den ersten Versuchen definitiv die Finger davon gelassen! xD

Fun Fact: Einige Dateien habe ich mittlerweile schon überschrieben oder gelöscht, d.h. zu allen „niedrigeren Nummern“ gab es auch noch weitere Varianten (a, b, c, …). Echt heftig. 😀

Es ist definitiv nicht perfekt, aber ich denke ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Mich persönlich beeindruckt bei den Aufnahmen immer am meisten wie viel Sound man aus so einem „Live-Mitschnitt“ mit sechs Laufwerken gleichzeitig doch rausholen kann. Zur Erinnerung – die einzelnen Lieder werden als MIDI-Dateien vorbereitet und „Live“ in Form einer Stereo-Aufnahme mit zwei Mikros mitgeschnitten. Es gibt keine Filter oder nachträgliche Anpassungen/Veränderungen am Computer. Mir ist einfach wichtig, dass der Klang der Laufwerke so authentisch wie möglich rüberkommt – wenn auch sich die Dinger in echt noch viel besser als auf den Aufnahmen anhören! 😉

Und ja – auch bei diesem Album kann ich abschließend sagen, dass sich vermutlich noch ein deutlich besseres Ergebnis erzielen lassen würde, wenn man die einzelnen Spuren (also letztendlich jedes Laufwerk einzeln) aufnehmen und erst am PC zusammenmischen würde. Ich habe mich allerdings bewusst dagegen entschieden, weil dadurch meiner Meinung nach der Charakter der „musizierenden Floppys“ verloren geht. Schließlich soll man ja gerade jedes Stück noch „live“ in seiner vollen Pracht (also in Kombination aller Laufwerke) abspielen lassen können – genau das macht ja den Reiz aus! 😉

Fun Fact: Würde man jede einzelne Spur aufnehmen und erst am PC zusammenmischen, dann könnte man gleich alles digital (z.B. mit kurzen, aufgenommenen Schnipseln, auch „Samples“ genannt) machen. Ein versierter Musiker könnte so am PC deutlich qualitativere Stücke erstellen, welche in der Form dann allerdings auch nie „live“ gespielt werden könnten. Ebenso darf man auch nicht vergessen, dass ich einerseits kein versierter Musiker bin und andererseits auch kein Tonstudio habe und das vermutlich auch für so ein albernes Projekt viel zu aufwändig wäre! 😉

Tja, was kann ich als abschließendes Fazit noch sagen? Wie wäre es mit einem kleinen „not so fun Fact“? In dem Album stecken über 100 Stunden Arbeit – da darf ich gar nicht dran denken, wie viel Lebenszeit für so ein Projekt draufgeht…

So, genug gejammert. Ganz so schlimm war die Aufnahme des Albums dann doch nicht, denn trotz der vielen Arbeit hatte ich Spaß und konnte mehrere lustige Ausflüge in die Vergangenheit erleben. Was für ein Nostalgietrip! 🙂

Im Endeffekt ist – für euch als Hörer – die ganze Entstehungsgeschichte im Nachhinein vermutlich auch egal, nur das Ergebnis zählt, kommen wir also endlich zum fertigen Album. Einen Trommelwirbel bitte! Darf ich vorstellen? „memories“:

Fun Fact: Eigentlich muss es nicht erwähnt werden, aber das Cover ist wie immer von Michi – vielen Dank für die tolle Arbeit! BOB-Tour forever! 😉

Mit einer Gesamtspielzeit von gut einer Stunde (konkret sind es 62 Minuten) schlägt „memories“ das Punk-Album „punk is dead“ (Artikel 113) um wenige Sekunden und ist damit hinter „bloodhound bang“ (Artikel 165) das zweitlängste, bisher erschienene retrololo-Album.

Den Download gibt es wie immer hier. Alternativ könnt ihr euch auch die Playlist auf YouTube reinziehen.

PS: Natürlich bin ich auch dieses Mal nicht darum herumgekommen eine echte CD samt Vinyl-Scheibe zu erstellen! 😉

In diesem Sinne – viel Spaß mit dem Album & bis die Tage, ciao! 🙂

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