#220 – Neue Kraft für die siebte Galaxie

Imperator: „General retrololo, gibt es eine neuen Aufstand der Jedis in der siebten Galaxie?“

General: „Ja, mein Imperator“

Imperator: „Alles entwickelt sich so wie ich es vorausgesagt habe. Die Zeit ist gekommen. Führt Order 66 aus. Wir müssen die Rebellion stoppen. Schickt eine Legion von Sturmtrupplern los, damit sie sich um die Angelegenheit kümmern. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?

General: „Ja, mein Imperator – wir werden uns umgehend um das Problem kümmern!“

Ok, Spaß beiseite – um ehrlich zu sein habe ich kaum Ahnung von Star Wars und interessiere mich eigentlich auch gar nicht so sehr dafür (ich weiß – ihr könnt jetzt mit dem Steinigen beginnen). Dennoch könnte ich mir diese Konversation gut vorstellen, wenn auch es sich in meinem Szenario nicht um einen Aufstand der Jedi-Ritter in einer entfernten Sternengalaxie, sondern eher um das Ableben eines Akkus auf einem Samsung Galaxy S7 dreht. Ha! Hab ich euch drangekriegt? 😛 Was sich also wie ein Satz aus einem Star Wars Film liest, ist im Endeffekt nur eine lahme Überleitung zu einem „wir tauschen den Akku eines Smartphones aus“ Beitrag! Sorry dafür! 😀

An alle die jetzt noch nicht abgeschaltet haben, lasst es mich euch erklären! Meine bessere Hälfte hat sich ein neues Smartphone zugelegt und damit geht ihr bisheriges Modell (Samsung Galaxy S7 / SM-G930F) in meinen Besitz über. Hier ist ja auch schon das gute Stück:

Aber retrololo? Du und ein Smartphone? Ich weiß – mittlerweile ist es vermutlich kein Geheimnis mehr, dass Smartphones für mich größtenteils unerforschtes Territorium sind (wir erinnern uns an Artikel 22). Dennoch gebe ich offen zu, dass ich hin und wieder einen Blick auf ein Smartphone werfe. Einerseits macht das Sinn um technisch nicht völlig abzudriften und andererseits gibt es ja doch ein paar sinnvolle Einsatzszenarien für diese Dinger. Mails lesen, Covid-Zertifikate vorzeigen und natürlich Fruit Ninja, Doodle Jump, Paper Toss, Angry Birds oder Cut the Rope spielen! 😛

Doch zurück zum eigentlichen Patienten. Das Smartphone wurde ausgemustert, weil es einerseits etwas langsam läuft und hauptsächlich, weil der Akku kaum mehr Leistung besitzt, bzw. manchmal blitzartig seine Ladung verliert.

Na, zumindest gegen das Akku-Problem sollte sich doch was machen lassen, oder? Das dachte sich ein naiver retrololo auch und hat prompt für 20€ ein „Repair-Kit“ samt neuem Akku bestellt:

Nanu? Was ist das denn alles?! Habe ich hier ein „MacGyver-Notfall-Überlebensset“ gekauft oder den Ersatzakku für ein Smartphone?! Unfassbar…

Tja, willkommen in der schönen neuen Welt, in der „Nachhaltigkeit“ zwar eines der wichtigsten Themen auf der Welt ist, in der Praxis aber häufig nur als Verkaufsargument auf Hochglanzflyern oder in Werbespots (u.a. für neue Elektronikgeräte) vorkommt. Brauchen wir den ganzen Schrott wirklich, um den blöden Akku zu tauschen? Nur mal zur Erinnerung wie ich bei meinem Handy (Sagem my X-6) den Akku – sofern er denn nach über einem Jahrzehnt doch mal etwas nachlassen sollte – wechseln kann. Schieber hoch, Rückseite weg, alten Akku raus, neuen rein, Rückseite wieder zu und fertig! Tja, so einfach könnte es sein…

Stattdessen dürfen wir uns mit Saugnäpfen, Plastikspachteln und einem vollständig verklebten Gehäuse herumärgern. So ein Blödsinn! Also gut, Schluss mit dem Gejammer. Schreiten wir lieber schnell zur Tat, damit wir es hinter uns bringen. Als erstes müssen wir das Galaxy ausschalten und die Sim-Karte entnehmen. Praktischerweise ist in dem Kit ein Werkzeug zum Öffnen des Sim-Schachts dabei. So Dinger kennt man ja auch aus originalen Verpackungen von Smartphones! 🙂

Ist das geschafft, kommt der schwierigste Teil des Akku-Tauschs, denn nun müssen wir es irgendwie schaffen die verklebte Rückseite zu öffnen, bzw. zu entfernen. Gar nicht so einfach, da es kaum eine Stelle gibt, an der man ansetzen könnte! Ich denke als erstes sollten wir mal die Plastikabdeckung etwas mit einem Föhn bearbeiten, so sollte sich der Kleber leichter lösen lassen:

Anschließend kann man angeblich die Rückseite recht leicht aufhebeln – von wegen! Ich habe es mit Spachtel, Saugnapf, Plektrum sowie dem mitgelieferten Spezialwerkzeug probiert, aber die blöde Abdeckung ist so fest mit dem Gehäuse verklebt. Erst mit Hilfe von ein paar Sicherheitsnadeln konnte ich in den Spalt zwischen Gehäuse und Rückseite eindringen. Was für ein Kampf!

Fun Fact: Idealerweise macht man so etwas mit einem Plastikspachtel oder ähnlichem um nicht im Inneren elektronische Bauteile zu beschädigen. Nur Idioten verwenden eine Sicherheitsnadel! 😉

Und dann ist es passiert – aller Vorsicht zum Trotz macht es plötzlich ein knackendes Geräusch und die Plastik-Rückseite zerspringt wie ein Spiegel in zig einzelne kleine Teile. Nicht schön, aber was soll man machen – diese Dinger sind einfach nicht dafür gemacht geöffnet zu werden! 🙁

Was soll’s – immerhin haben wir das Ding jetzt offen! 😀

Und jetzt? Nun müssen wir die drei – mit Schrauben gesicherten – Antennen ausbauen. Insgesamt gibt es zwölf Mini-Schrauben die gelöst werden wollen:

Fun Fact: Immerhin wurden bei dem Gerät normale (wenn auch sehr kleine) Kreuzschlitzschrauben verwendet. Daumen hoch dafür! 🙂

Was ich persönlich ganz nett finde: Bei dem „Akku-Austausch-Set“ war ein kleiner Schraubendreher dabei, in welchen unterschiedliche Bits eingesetzt werden können. Diese (ungewöhnlich geformten) Bits, sind praktischerweise im Griff versteckt – echt clever! 🙂

Sind die Schrauben erst mal gelöst, lassen sich die plastikummantelten Antennen problemlos entfernen:

Und schon sind wir im Herzen der Galaxie angekommen. Anstatt uns jetzt aber mit den einzelnen Sternen (Platinen) zu beschäftigen, widmen wir uns lieber gleich dem Akku! 😉

Dessen Flachbandkabel müssen wir erst mal aus der Mini-Steckverbindung lösen:

Anschließend kann der Akku mit viel Geduld und ggf. unter Zuhilfenahme eines Plastikspachtels entfernt werden. Dabei ist Vorsicht geboten, denn tatsächlich ist auch der Akku (mit der Rückseite des Displays) verklebt. Hab ich schon mal gesagt, wie sehr ich Smartphones hasse? 😀

Endlich geschafft! 🙂

Jetzt können wir den neuen Akku einsetzen…

…und die Antennen wieder in das Gerät einbauen.

Nachdem alles wieder verschraubt ist, wird es Zeit für einen Funktionstest – ob der neue Akku seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet? Bingo! Zumindest startet das Teil – Erleichterung macht sich breit! 😉

Auch nach dem Startvorgang sieht es gut aus – der Akku scheint halbwegs geladen zu sein und verliert nicht gleich seine Spannung. Sag bloß, wir haben es geschafft? 🙂

Fun Fact: Auch nach 1-2 Tagen Nutzung scheint sich der Ladepegel des Akkus zu halten – nice!

Na, das hat ja besser geklappt als gedacht, oder? Prinzipiell schon, wenn wir doch nur nicht die Rückseite des Geräts völlig zerstört hätten! 😀 Aber auch das ist kein Problem, denn für 7€ habe ich ein gebrauchtes, aber gut erhaltenes Ersatzteil auf eBay gefunden:

Not so fun Fact: Ein neuer, originaler Akkudeckel kostet ca. 40€! Was für ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass das nur ein dünnes Stück Plastik ist. Seht es mir nach, dass ich nicht bereit bin so viel Geld auszugeben, denn so viel ist ja das Smartphone selbst schon gar nicht mehr wert! 😀

Nicht so schön ist, dass der alte Kleberahmen samt pappigen Kleberesten noch in dem Deckel pappt!

Mit etwas Geduld lässt sich das aber auch leicht entfernen und wir können die Austausch-Rückseite mit Hilfe eines neuen Kleberahmens (welcher praktischerweise beim Repair-Kit dabei war) verkleben:

Mit neuem Akkudeckel ist das Galaxy wieder startklar für neue Aufgaben! 🙂

Fun Fact: Der schwarze Fleck, der immer wieder auf einigen Fotos erkennbar ist, ist kein Fehler auf dem Smartphone, sondern vermutlich Dreck auf meiner Fotolinse. Leider scheinen das kleine Staubpartikel hinter einer Glasabdeckung zu sein und ich war bisher zu faul, die Digicam mal komplett auseinanderzunehmen. So zieren diese Punkte schon seit Jahren so gut wie alle Bilder des Blogs und sind mittlerweile quasi zu einer Art „retrololo-Wasserzeichen“ geworden! 😛

Für was ich das gute Stück nun letztendlich verwenden werde, steht in den Sternen. Zumindest habe ich schon mal ein adäquates Hintergrundbild ausgewählt, schließlich soll man ja auch gleich erkennen, wem das Gerät gehört! 😉

General: „Mein Imperator, wir vermelden Erfolg aus der siebten Galaxie. Wir konnten die aufständischen Rebellen zurückdrängen, bzw. vernichten.“

Imperator: „Sehr gut. Unsere Truppen gehen gestärkt aus der Schlacht hervor. Geeint stehen, geeint fallen. Sicherheit und Stabilität für die Republik.“

In diesem Sinne – bis die Tage, ciao!

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