FOF und USDX? Sind das die Abkürzungen für zwei neue Pay-TV-Fernsehsender? Weit gefehlt – heute möchte ich euch zwei Spiele bzw. Anwendungen aus meinen Teenagerjahren vorstellen mit denen ich viel Spaß hatte! 🙂
Fangen wir mit „FOF“ an. Tatsächlich ist FOF nur eine Abkürzung, denn diese wunderbare Stück Software heißt in Wirklichkeit „Frets on Fire“.
Frets on Fire ist ein Musik- bzw. Rhythmus-Spiel für den PC, bei dem ihr durch das Drücken von bestimmten Tasten auf eurer Tastatur Gitarrenriffs nachspielt. Der Clou dabei – Die Tastatur wird dabei verkehrt herum in die Hand genommen – fast so wie eine echte Gitarre, nur eben in viel „nerdiger“! 😀 Die Idee ist so bescheuert, dass sie genau genommen genial ist. So braucht man keinen weiteren Controller und was gibt es (außer einer Luftgitarre versteht sich) cooleres als eine Tastatur falsch herum zu halten? 😀
Fun Fact: Vielleicht kommt euch das Prinzip von der populären Spielereihe „Guitar Hero“ bekannt vor. Frets on Fire ist letztendlich genau das Gleiche, nur eben in viel einfacher. Die Grafiken und Animationen sind nicht so hübsch und man hat auch keine Plastik-Gitarre als Controller, also quasi eine Art „Guitar Hero“ für arme Leute! 😀
Die Software kommt – wie könnte es anders sein – aus Finnland, dem Land welches auch für diverse verrückte Sportarten sowie deren Weltmeisterschaften bekannt ist. Kennt ihr z.B. die „Weltmeisterschaft im Frauentragen“? Bei diesem extravaganten Event müssen Männer ihre Ehefrauen (nicht verheiratete Paare sind auch erlaubt) durch einen Hindernisparcours tragen. Das schnellste Paar gewinnt. Ebenso gibt es „Trostpreise“ für das unterhaltsamste (am besten kostümierte) Paar sowie den Träger, der am schwersten tragen muss. Spaßig und bescheuert gleichzeitig – ich find’s top! 🙂
Fun Fact: Der Preis für das Sieger-Paar ist im Übrigen das Gewicht der Ehefrau in Bierkästen umgerechnet! Was sonst? 😀
Oder wie wäre es mit der „Weltmeisterschaft im Handy-Weitwurf“? Kein Witz! Der Sieger der WM bekommt ein neues Handy! xD Es gibt sogar eine „Freistil“-Disziplin, in der es nicht auf die Weite, sondern auf einen möglichst ästhetischen Wurf ankommt…
Fun Fact: Auf die Frage, wie der 18-jährige Rekordhalter Ere Karjalainen mit seinem alten Nokia 2012 seinen Weltrekord (101,46 Meter) aufgestellt hat, meinte er nur er habe sich den Tag zuvor hauptsächlich betrunken! Völlig klar – für Höchstleistungen braucht man Hochprozentiges! 😀
Puh, ich schweife mal wieder ab – schnell zurück zu Frets on Fire! 😉
Um ehrlich zu sein habe ich das Spiel schon seit Jahren auf meiner Festplatte und greife immer wieder sporadisch mal zur Tastatur. Im Hauptmenü lassen sich Songs in Form von Audiokassetten probehören und auswählen. Zusätzlich muss ein Schwierigkeitsgrad angegeben werden. Pro Tipp: Ich empfehle euch immer zuerst mit dem einfachsten Level anzufangen, denn ich empfinde das Spiel selbst auf diesem teilweise recht kompliziert. Vielleicht liegt es auch nur an mir und ich bin nicht mehr so geschickt und schnell wie früher… 😀
Im richtigen Takt zum ausgewählten Song müssen nun Noten durch das Drücken der Tasten F1-F5 plus Enter getroffen werden. Manche Töne sind nur ganz kurz anzuschlagen, andere müssen länger gehalten werden.
Zu Beginn eines Songs (bzw. in den einfacheren Schwierigkeitsgraden) sind es noch einzelne Tasten, die gedrückt werden müssen, während im späteren Spielverlauf mehrere Tasten gleichzeitig betätigt werden wollen.
Fun Fact: Man sollte unbedingt vorher prüfen, ob die Tastatur diese „kryptischen“ Tastenkombinationen (z.B. F3 + F4 + Enter) unterstützt. Mir ist die Unfähigkeit einer speziellen Tastatur erst später aufgefallen und ich habe dadurch bestimmt einige Highscores verloren! 😀
Je mehr Noten man in Serie trifft, umso höher ist die Punktzahl und somit auch die abschließende Bewertung:
Hm, nachdem das ja eigentlich ganz gut lief könnte ich mich doch gleich mal am Schwierigkeitsgrad „Amazing“ versuchen, oder? Wie schwer kann das schon sein? 😛
WAS?! Halt, Moment, das geht viel zu schnell! Ok – ich gebe es zu – das war eine dumme Idee. Schnell zurück ins Hauptmenü! 😀
Das Schöne an Frets on Fire ist die Tatsache, dass es sehr flexibel aufgebaut ist und man es recht einfach mit neuen Funktionen erweitern kann. So gibt es online z.B. zahlreiche Mods und Verbesserungen für das Spiel. Wer Lust hat kann sogar mit einem Songeditor eigene Tracks erstellen – cool! 🙂
Immerhin habe ich (zugegeben – auf dem Schwierigkeitsgrad „einfach“) mit „Whiskey in the jar“ einen versöhnlichen Abschluss gefunden. IN YOUR FACE, Debi! 😛
Soviel zu Frets on Fire. Doch damit nicht genug, denn tatsächlich habe ich noch ein zweites „Retro-Ass“ im Ärmel! 😉
Darf ich vorstellen? Das ist „USDX“:
USDX steht eigentlich für „Ultrastar Deluxe“ und ist ein Singspiel für den PC. Wer auf Karaoke steht und nicht immer nur unter der Dusche oder beim Staubsaugen singen möchte, für den ist USDX genau das richtige! 😉
Fun Fact: Vielleicht kommt euch das Konzept (und ganz nebenbei gesagt auch die Optik) von Sonys populärer „Singstar“-Reihe für die Playstation bekannt vor. Ultrastar ist letztendlich genau das Gleiche, nur eben für den PC. Mit dem feinen Unterschied, dass es kostenlos ist und man selbst die Songs zur Verfügung stellen muss, also quasi eine Art „SingStar“ für arme Leute! 😀
Mal überlegen – was braucht man für ein echtes Karaoke-Erlebnis? Na klar – Mikrophone! Prinzipiell kann man jedes Aufnahmegerät (z.B. Headset, USB-Mikrophon, etc.) verwenden, aber tatsächlich lassen sich sogar originale Singstar-Mikrophone mit Ultrastar kombinieren – sehr cool! 🙂
Fun Fact: Meine beiden Singstar-Mikrophone liegen schon eine ganze Weile ungenutzt in der Schublade, wenn ich mich recht erinnere waren sie das letzte Mal für Artikel 62 im Einsatz! 😀
Neben der eigentlichen Software werden natürlich auch Songs benötigt. Eigentlich logisch, doch leider ist das auch der größte Schwachpunkt von Ultrastar, denn um ein Musikstück „Karaoke-ready“ zu machen, muss leider bei jedem einzelnen Track selbst Hand angelegt werden. So muss z.B. für jeden Song ein eigenes Verzeichnis mit speziellen Dateien erstellt werden:
Letztendlich besteht jeder Song in der Minimalausprägung aus einer Audiospur (MP3) und den Karaokedaten in Form einer Textdatei (TXT). Im Idealfall hat man auch noch ein Cover oder sogar ein Video, welches dann als Hintergrundbegleitung zum Song laufen kann.
Zur Erstellung der Karaokedaten kann entweder der mitgelieferte Songeditor, oder ein weitaus umfangreicheres Programm namens „YASS“ verwendet werden.
Schade, dass man jeden Song selbst „zusammenbasteln“ muss, aber eigentlich kein Wunder, dass ein „fertiger Download“ nicht möglich ist. Schließlich handelt es sich ja bei den meisten Musikstücken um urheberrechtlich geschütztes Material. Die entsprechenden Audiodateien muss man also selbst von gekauften Medien (CDs, MP3-Download, etc.) mitbringen.
So sieht eine fertig erstellte Karaokedatei aus:
Fun Fact: Immerhin findet man im Internet einige Webseiten, auf welchen man sich zumindest die entsprechenden Karaoke-Textdateien kostenlos herunterladen kann. Ebenso gibt es eine große, aktive Community und gute Tutorials – besser als nichts! 🙂
Ich selbst habe mittlerweile eine Datenbank von 200 Songs, welche im Lauf der letzten Jahre entstanden sind. Eins kann ich euch sagen – es war nicht einfach, die einzelnen Titel alle nach und nach zu erstellen, bzw. zusammen zu pfriemeln, aber ich finde es hat sich gelohnt. 🙂
So jetzt wird es aber endlich Zeit, dass wir mal was singen. Ich habe mich für „Basket Case“ von Green Day entschieden – Musik aus der Kindheit! 🙂
Während es zu Beginn noch ganz gut geklappt hat…
…habe ich im späteren Teil des Liedes ganz schön Federn gelassen! 😀
Fun Fact: Zu meiner Verteidigung – während des Singens musste ich natürlich auch die Bilder für diesen Blogbeitrag erstellen. Aber wem will ich etwas vormachen? Wenn ich ehrlich bin hatte das vermutlich keinen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis… 😉
Zumindest ist die Bewertung äußerst gnädig. Obwohl ich bei einigen Tönen gewaltig danebengelangt habe bezeichnet mich das Spiel als „Hit-Künstler“. Oder soll der Smiley dahinter etwa sarkastisch gemeint sein?! 😀
Nachdem ich mich etwas eingegroovt hatte, klappte es etwas besser. Bei „Somewhere Only We Know“ von Keane hat es immerhin zum „UltraStar“ gereicht, was auch immer das bedeuten mag! xD
Auch für Ultrastar gibt es zahlreiche Erweiterungen und Mods. Es gibt sogar einen Zweispieler-Modus! Hierfür müssen zwei USB-Mikros oder alternativ die beiden Singstar-Mikrofone (welche über einen Adapter an nur einem USB-Port hängen) in den Windows-Soundeinstellungen sowie in USDX entsprechend konfiguriert werden.
Fun Fact: Zugegeben – alleine einen Zwei-Spieler-Modus zu spielen macht wenig Sinn, aber es geht ja ums Prinzip! 😉
So, genug Peinlichkeiten für heute, ich denke es wird Zeit für ein kurzes Resümee. Frets on Fire und Ultrastar begleiten mich schon seit vielen Jahren und hin und wieder greife ich gerne zur Tastatur, bzw. zum Mikrofon. Eine Sache, die ich persönlich immer sehr schade fand ist der manuelle Aufwand den man bei beiden Programme zum Einspielen von Songs hat. Wer eine „plug-and-play“-Lösung sucht ist hier an der falschen Stelle. Andererseits spart man sich so ggf. hunderte von Euros für diverse Guitar Hero und Singstar-Pakete! 😉
Ich jedenfalls hatte (und habe) immer viel Spaß beim Trällern und Tippen schiefer Töne. In diesem Sinne – ich bin dann mal weg. Es gibt noch einen Highscore von „Basket Case“ zu verbessern… 😉
Bis die Tage!