#177 – DIY: Salzkristallleuchte

Endlich ist die Sauna fertig. Es war viel Arbeit, aber der Aufbau hat sich definitiv gelohnt. Nach einem langen Arbeitstag ist so ein Saunagang genau das richtige um runterzukommen und das Hirn wieder (z.B. für neue Bastelprojekte) frei zu bekommen.

Falls das noch nicht hilft, kann man sich in der Sitzecke bei einem Gläschen Saft oder eine Tasse Tee auch prima entspannen.

Das einzige was noch fehlt ist etwas stimmungsvolle Beleuchtung um das Ambiente des Raumes etwas zu verbessern. Zwar haben wir bereits eine „normale“ Lampe, aber die ist für einen entspannten Saunagang viel zu hell. Trotzdem ist es gut, dass sie da ist – schließlich will so eine Sauna bzw. der Raum darum auch mal geputzt werden! 😉

Wie gut, dass noch eine Anschlussmöglichkeit für eine zweite Lampe vorhanden ist! Diese wurde zwar bei den letzten Sanierungsarbeiten verspachtelt, aber nach einiger Suche (und etwas Geduld mit Hammer und Meißel) kamen die Leitungen wieder zum Vorschein! 😀

Merkwürdig ist nur, dass eine daran angeschlossene Birne nicht angeht, wenn man den Schalter an der Wand betätigt. Hm, sehr seltsam…

Ach ja, da war ja was! Wenn ich mich recht erinnere gab es mal einen eigenen Schalter für die Leitung neben den Steckdosen an der Wand. Blöd nur, dass es diesen mittlerweile scheinbar nicht mehr gibt! 😀 Aber eigentlich sollte der doch hier irgendwo gewesen sein…

Aha! Nach einiger Recherche habe ich auch die beiden Adern, welche zum Schalten der Lampe verwendet werden, wiedergefunden und einfach anstatt der Steckdose einen Schalter verbaut:

So sieht das schon besser aus! 🙂

Ok, das technische Grundgerüst steht also. Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Frage zu klären, welche Lampe wir da jetzt hinhängen könnten? Es soll definitiv beruhigend wirken und natürlich zum ganzen Sauna-Thema gut passen. Klar – um möglichst flexibel zu sein (und um stets die geeignete Beleuchtung einzustellen oder sogar entsprechende Farbmuster zu programmieren) könnte man jetzt einfach irgendeine RGB-Lampe samt Steuerung (App oder Fernbedienung) verbauen. Sicherlich die sinnvollste Lösung, aber um ehrlich zu sein hätte ich lieber etwas Einfacheres und „Natürlicheres“ ohne den ganzen Schnickschnack! Da vertraue ich meinem guten Freund Obi-Wan Kenobi! 😀

Irgendwie fände ich ja eine Art Salzkristalllampe cool, also letztendlich einen von hinten beleuchteten Salzziegel oder Salzstein. Theoretisch kann man so Teile auch einfach fertig kaufen, allerdings sind das meist alles nur seitlich an die Wand montierbare (meist für den Innenraum der Sauna gedachte) Lampen. Dementsprechend sind die Lampen (oft auch nur mit einer normalen Glühbirne beleuchtet) recht tief und eignen sich so nicht als Deckenlampe.

Fun Fact: Unabhängig davon scheint das ein ziemlicher Nischenmarkt zu sein, dementsprechend teuer sind so Dinger. Würdet ihr 80-200€ für so etwas ausgeben? 🙂

Ich sehe schon – wir kommen mal wieder nicht drum herum selbst etwas zu bauen! 😉 Ok, mal überlegen – was brauchen wir für das Projekt? In jedem Fall eine Salzfliese, bzw. einen Salzstein. Diesen zu finden war gar nicht so einfach, ich musste einige Zeit recherchieren bis ich das Ding endlich gefunden hatte. Zuerst hatte ich in der falschen Richtung (Saunazubehör, Wellnessbereiche, Salzimporteure, etc. gesucht) bis ich letztendlich über „Grillzubehör“ gestolpert bin – kein Witz! 😀

Diese (eigentlich für Grillgut gedachte) Salzplatte ist genau das, was ich gesucht habe. Sie hat mit 20x20x2cm bereits ein passendes Maß und auch ein schönes Muster, welches sich einigermaßen problemlos von hinten beleuchten lassen sollte!

Ok, dann brauchen wir ja nur noch eine Möglichkeit die Platte zu beleuchten. Für gewöhnlich bin ich ein Fan der Retrofit-LEDs, welche in herkömmliche Glühbirnensockel passen und bei Bedarf sehr einfach getauscht werden können, aber in diesem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht, weil ich die Lampe so flach wie möglich halten möchte und das mit „normalen“ Birnen vermutlich schwierig werden könnte. Dementsprechend habe ich folgendes LED-Panel gekauft (24x24cm, 20W, 6000k).

Um zu testen wie die fertige Lampe aussehen könnte habe ich das Teil mal angeschlossen und den Salzstein draufgelegt. Es funktioniert tatsächlich sehr gut – sogar viel zu gut, wenn man ehrlich ist. Heilige Scheiße – ist das hell! 😀

Fun Fact: Die Helligkeit kommt auf dem Foto gar nicht so rüber, aber mit bloßem Auge kann man die Lampe nicht mehr ansehen so hell ist sie. Mist – um ehrlich zu sein hätte ich erwartet, dass der Salzstein das Licht etwas besser filtert…

Tja, und jetzt? Ein neues LED-Panel bestellen möchte ich eigentlich nicht, zumal nicht sichergestellt ist, dass ein warmweißes Panel nicht auch zu hell ist. Jetzt ist Kreativität gefragt! Nach einiger Recherche bin ich auf sog. Farbfolien (auch Farbfilter genannt) gestoßen. Diese werden häufig bei Filmproduktionen im professionellen und privaten Bereich zur Änderung der Farbtemperatur (also der Lichtfarbe) eines Scheinwerfers verwendet – gut zu wissen! 😉

Solche Folien gibt es in den verschiedensten Größen und Formen. Meist sind sie für sog. PAR-Scheinwerfer (parabolic aluminized reflector) konzipiert und ich hatte Glück, dass mit Folien für das Scheinwerfermodell „PAR 56“ ein eckiges Format mit den Maßen 21x21cm angeboten wird. Für schlappe fünf Euro (inklusive Versand) konnte ich vier verschiedene Folien (Farbcodes 102, 104, 179 und 105) kaufen und daraus die am besten für die Lampe geeignetste aussuchen. Letztendlich habe ich mich für Nummer 179 „Chrome Orange“ (dritte Reihe im Bild) entschieden:

Prima! Jetzt müssen wir nur noch eine Möglichkeit finden die einzelnen Komponenten irgendwie an der Decke zu befestigen. 😀 Ein Problem könnte das recht hohe Gewicht der Lampe sein, die Salzplatte alleine wiegt schon 2,2kg. Ebenso ist die Bauhöhe ein Problem, schließlich soll die Lampe ja nicht 10cm von der Decke abstehen…

Ach, egal – darum machen wir uns später Gedanken! 😉 Als erstes sollten wir mal die seitlichen Klammern des LED-Panels (welche das Panel eigentlich als Deckeneinbauleuchte in einer abgehängten Decke halten sollen) entfernen, die sind sonst später nur im Weg:

Nun müssen wir einen Holzrahmen bauen. Da ich nicht noch mehr Geld ausgeben möchte (und sowieso ein Fan von „Upcycling“ bin), habe ich einfach eine Leiste, welche zum Schutz der einzelnen Holzelemente der Sauna mit auf der verpackten Palette war, verwendet und diese in vier gleich lange Stücke geschnitten.

Anschließend müssen die einzelnen Teile noch auf Gehrung geschnitten werden um einen sauberen Rahmen zu erhalten:

Wow – das ging aber schnell. Und so problemlos! Ich bin begeistert! 🙂 Moment, was ist das? Das LED-Panel samt Salzfliese sind ja viel zu hoch für den Rahmen. Und richtig sauber geschnitten habe ich ihn an einigen Stellen auch nicht. Oh weh, habe ich mich da etwa zu früh gefreut? 😀

Tja, wie bei jedem „guten“ Projekt klappt eben nicht immer alles auf Anhieb. Also gut – Versuch Nummer zwei. Gut, dass da noch etwas „Verpackungsmaterial“ von der Saunalieferung übrig ist. Aus einem etwas größeren Brett können wir einfach einen neuen Rahmen bauen.

Schaut schon viel besser aus! Die Ecken habe ich mit Holzleim verklebt, aber um diese noch etwas weiter zu stabilisieren habe ich zusätzlich ein paar kleine Winkel verschraubt. Da ich keine Winkel hatte, habe ich mir einfach aus ein paar herumliegenden Metallteilen (ich vermute das waren mal Magnetschnäpper, die beim Aufbau eines IKEA-Möbelstücks übriggeblieben sind), selbst welche zurechtgebogen! 🙂

Fun Fact: Das Bild ist in einer recht frühen Phase des Projekts entstanden. Keine Sorgen – den klaffenden Spalt habe ich in der Zwischenzeit bereinigt! 😉

Soweit so gut, jetzt ist nur die Frage wie wir den Salzstein am Holzrahmen befestigen könnten…?

Fun Fact: Dem aufmerksamen Beobachter wird vielleicht aufgefallen sein, dass der Rahmen hier schon etwas schöner aussieht. Das liegt daran, dass ich ihn zu dem Zeitpunkt bereits intensiv mit dem Schleifblock bearbeitet hatte! 😉

Ich habe lange hin- und herüberlegt, bis mir durch Zufall nochmal die bereits geschnittenen Holzteile (vom ersten Versuch einen Rahmen zu bauen) in die Hände gefallen sind. Vielleicht lässt sich mit denen ja doch noch etwas anfangen? Hm, wenn man diese in der Mitte durchsägt, um 45 Grad dreht und erneut auf Gehrung schneidet…

…lässt sich doch daraus eine ideale Halterung (samt optisch ansprechender gebogener Verzierung auf der Oberseite) für den Salzstein bauen! Die einzelnen Teile habe ich mit dem Rahmen verleimt und zur Sicherheit mit zwei kleinen Schrauben befestigt – schließlich müssen sie ja auf Dauer den schweren Salzstein halten.

Fun Fact: Ich schwör es euch – das war so nicht geplant, aber im Endeffekt finde ich das Ergebnis jetzt sogar ganz cool. Schaut fast wie ein schicker Holzbilderrahmen aus! 🙂

Na dann – bleibt nur noch zu klären wie wir die Lampe jetzt an der Decke befestigen sollen. Letztendlich habe ich mich für eine sehr einfache Variante mit zwei verschraubten Holzleisten als Halter entschieden. Um später das Kabel nach außen führen zu können, habe ich ein kleines Loch in die seitliche Wand des Gehäuses gefeilt.

Fun Fact: Damit das Panel nicht so lose in dem Rahmen hin- und her wackelt habe ich an die Innenwände noch ein paar Gummifüße zur Stabilisierung geklebt. Ich weiß – alles andere als professionell, aber den Anspruch darf man nicht haben, wenn man Dinge aus „Müll“ (also Abfallprodukten, bzw. Verpackungsmaterial) bastelt! 😉

Als letzten Schritt müssen wir die Lampe nur noch an die Decke schrauben und ein paar optische Elemente (Kabelkanal, Verteilerdose) anbringen. Zwar gefallen mir die seitlich von außen sichtbaren Schrauben nicht wirklich aber bei allen anderen (gekauften) Leuchten, die hier so rumhängen wird das auch so gemacht! Von dem her habe ich keine schlechtes Gewissen… 😀

Puh – endlich fertig. Was das Design der Lampe angeht, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ich mag diesen schlichten Holz-Stil und der Stein kommt in dem Rahmen auch gut zur Geltung wie ich finde! 🙂

Und wie sieht es mit dem Licht aus? Schließlich soll das Teil ja nicht nur als Deko an der Decke hängen! Tja, die Lampe tut was sie soll und schafft ein schönes, warmes Licht im Raum. Ich habe nur keine Ahnung wie ich euch das auf den Bildern zeigen soll, denn irgendwie schaut das Teil (egal ob mit oder ohne Beleuchtung und Blitz fotografiert) auf jedem Bild völlig anders aus. Ernsthaft – könnt ihr glauben, dass das in den folgenden Bildern alles die gleiche Leuchte ist?! 😀

Na, ist ja auch egal. Jedenfalls schaut jetzt die kleine Sauna-Sitzecke viel einladender aus. Wie gesagt, das kommt auf dem Bild leider nicht so rüber… 🙁

Fun Fact: Unabhängig davon war das Licht der Lampe beim ersten Versuch (trotz eingesetzter Folie) leider etwas zu grell. Dementsprechend musste die Leuchte nochmal abgenommen und zwei weitere Folien eingesetzt werden, bis der richtige Farbton gefunden wurde. Den Schritt habe ich euch jetzt einfach mal erspart! Danke an meine bessere Hälfte für die Geduld und die tatkräftige Unterstützung!

Ende gut, alles gut. Wie bei jedem Projekt gibt es im Nachhinein betrachtet ein paar Kleinigkeiten, die ich bei einem zweiten Versuch vermutlich anders machen würde, aber ich denke ich kann mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden sein. 🙂

In diesem Sinne – ich bin dann mal weg. Nach all der Anstrengung wartet jetzt ein entspannender Saunagang auf meine müden Knochen… Bis dann, ciao!

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