Erinnert ihr euch? Vor einiger Zeit (genau genommen in Artikel 122) haben wir einen Kellerraum „Sauna-ready“ umgestaltet…
Ein optimistischer retrololo hat „damals“ in seinem Schlusswort folgendes gesagt: „Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Sauna, doch ich befürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden! :)“. Mit der Aussage lag ich gar nicht so falsch, denn in der Zwischenzeit sind tatsächlich knapp 10 Monate vergangen! Könnt ihr das glauben? Schon erschreckend, wie die aktuelle Pandemie Einfluss auf Rohstoffe und Produktion hat. Ein Arbeitskollege aus den neuen Bundesländern meinte neulich zu mir „das ist ja fast wie in der DDR“… Tja, was soll man dazu noch sagen? 😀
Einen Vorteil hat die lange Lieferzeit ja. Zumindest hatte ich so genügend Zeit mir Gedanken über den idealen Standpunkt zu machen.
Fun Fact: Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die Skizze nicht ansatzweise das jetzige Ergebnis darstellt! 😀 Tatsächlich war das nur ein grober Entwurf um zu prüfen wie groß die Sauna maximal sein dürfte, bzw. wo sie definitiv nicht stehen darf um z.B. Türen oder Fenster zu blockieren! 😉
Egal. Wir wollen mal nicht schwarzmalen hier, denn mittlerweile ist die Sauna dann doch noch eingetroffen und wartet nun förmlich darauf endlich aufgebaut zu werden! 🙂
Ach ja – es geht doch nichts über einen Stapel Massivholz. Alleine der Geruch ist immer was Besonderes finde ich!
Not so fun Fact: Leider täuscht der wohlige Geruch über das hohe Gewicht der einzelnen Elemente weg. Gerade die größeren Teile lassen sich kaum alleine durch die Gegend wuchten. Gut, dass ich wieder tatkräftige Unterstützung von meiner besseren Hälfte hatte – „Paarschleppen“ quasi! 😉
Als erstes müssen die einzelnen Teile an ihren Zielort transportiert werden. Um den Überblick zu behalten sind es letztendlich mehrere Zielorte- bzw. Zimmer geworden. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob das nicht sogar verwirrender war, als hätte man einfach alles auf einen Haufen geschmissen! 😀
Apropos Haufen – vor diesem Haufen habe ich dagegen schon etwas mehr Respekt als vor den schönen Holzteilen. Was sehen meine verängstigten Augen da? Moll und Silikon?! Igitt… Mit dem Zeug kann man mich jagen! Wir erinnern uns an Artikel 122! 😀
Na, das Zeug lassen wir lieber erst mal ganz hinten liegen. Wird Zeit, mit dem Aufbau zu beginnen. Hm, wo sollte die Sauna jetzt eigentlich nochmal hin? Ach ja, hier hin:
Los geht es mit dem Rahmen, welcher aus fünf Teilen besteht und durch ein paar Holzwinkel auf der Unterseite befestigt wird. Insgesamt hält das ganze Konstrukt schon, trotzdem wundert es mich, dass das ganze Konstrukt nur durch ein paar windige Sperrholzwinkel zusammengehalten wird. Ist wohl besser nicht zu viel zu hinterfragen, sondern einfach zu machen! 😉
Anschließend können die ersten Wände aufgebaut werden. Die Sauna, bzw. die Außenflächen bestehen aus einzelnen bereits vorgefertigten Massivholzelementen. Mir gefällt das gut, so spart man sich einiges an sehr aufwändiger und – wenn mal etwas nicht klappt – frustrierender Arbeit. Stellt euch mal vor, man müsste jedes Brett einzeln verschrauben. Danke nein! 😀
Die einzelnen Elemente werden an den Ecken mit einer Art Winkelleiste zusammengesteckt und anschließend verschraubt. Dabei muss ggf. geklopft, gehämmert und etwas geflucht werden, bis alles sauber sitzt!
Schon beeindruckend, dass das ganze nur durch drei – zugegeben 10 cm lange – Schrauben auf jeder Seite zusammengehalten wird. Trotzdem wirkt der Aufbau alles in allem recht stabil! 🙂
Nachdem Rück- und Seitenwand aufgestellt wurden…
…muss noch die Vorderfront zusammengebaut werden.
Auf der Unterseite der Vorderfront befindet sich der Lüftungsschlitz für die Zuluft. Dieser sollte im Idealfall direkt unter dem Ofen platziert sein:
Ein Schlitz für die Abluft befindet sich auf der Rückseite der Sauna:
Wo waren wir eigentlich? Ach ja, die Vorderseite! 😀 Gerade bei den Glaselementen, wie z.B. der Tür, sollte man echt vorsichtig sein. Das ist schnell passiert, dass der Akkuschrauber mal ausrutscht oder man aus Versehen mit einem anderen Bauteil direkt durch das Glasfenster marschiert! Mir ist es – bisher – zum Glück erspart geblieben! xD
Besonders der Türgriff hat einige Nerven gekostet, da sich die Madenschrauben des Edelstahlteils so nah am Glas befinden und man – egal mit welchem Werkzeug – kaum an die Mistviecher rankommt! Wo ist der Designer, dass man ihm eine verbale Standpauke verpassen kann? 😉
Fun Fact: Ebenso waren bei dem Türgriff-Set einige Plastikzwischenstücke, Unterlegscheiben, Gewinde und Schrauben dabei. Das einzige was fehlte war eine Anleitung! Da heißt es auf Gut glück arbeiten. Wie bei jedem guten Aufbau sind natürlich ein paar Teile übriggeblieben! 😀
Auch die letzten beiden Elemente hatten es in sich, da diese „unter Spannung“ eingesetzt werden mussten. Laut Aufbauanleitung sollte man das letzte Holz- oder Glaselement eigentlich von oben aus einsetzen, aber wer hat schon einen vier Meter hohen Raum um das zu tun?! 😀
So, die Wände stehen. Wird Zeit sich um die Decke zu kümmern. Dafür muss erst mal eine Rahmenkonstruktion (als Gegenstück zu dem Rahmen am Boden) auf die Wände gesetzt werden. Das Aufsetzen und verschrauben mit Winkeln ist kein Problem, jedoch die Befestigung mit Schrauben an den darunterliegenden Wänden leider schon. Wenn da bloß nicht die Decke im Weg wäre! 😀 Wie zur Hölle soll ich die Schrauben da jetzt reindrehen?!
So ein Mist. Und dabei habe ich schon extra die Löcher vorgebohrt (sodass die 10cm langen Schrauben tiefer sitzen) bevor ich den Rahmen aufgesetzt habe:
Fun Fact: Die Löcher im Rahmen (sowie in einer der Wände) sollen später als Kabeldurchführung verwendet werden können – ich bin gespannt ob das alles so hinhaut! 🙂
Und jetzt? Tja, besondere Situationen erfordern besonderes Werkzeug. Nein, das ist kein Innensechskant (Inbus-Schlüssel), sondern ein „Winkelschrauber“ mit einem T25 Gewinde – sehr praktisch! 🙂
Als nächstes müssen die Leisten, auf welche später das Dach aufgelegt wird angeschraubt werden. Ach, einfach hinspaxen oder? Fehlanzeige – Die Leisten müssen erst mal mit der Kappsäge entsprechend gekürzt werden. Ebenso sollten Löcher vorgebohrt werden, bevor die Leisten an die Innenwände angeschraubt werden, da diese so klein sind und zu brechen drohen, wenn man einfach eine Schraube reinjagen würde.
Not so fun Fact: Von keinem dieser Schritte steht irgendetwas in der Anleitung! Ich bin nur durch ein Youtube-Video (von einem anderen Pärchen, welches versucht diese Sauna aufzubauen) auf die grobe Vorgehensweise gestoßen. Ganz toll! 😀
Uff, geschafft. So sieht das schon besser aus! 🙂
Nun muss noch die Oberseite der Leisten mit Dichtungsband beklebt werden, sodass später zwischen den Auflegeleisten und den Dachelementen keine Zwischenräume entstehen. Echt lustig wie sich das Zeug nach und nach ausbreitet und immer „fluffiger“ wird! 😀
Schon verrückt, dass das Dach immer noch nicht drauf ist und wir bisher eigentlich nur „vorbereitende Arbeiten“ durchgeführt haben! 😀 Jetzt aber – mit vereinten Kräften werden die einzelnen Dachelemente angehoben und eingesetzt. Hau ruck!
Mann sind die Teile schwer. Sowas fällt einem immer erst dann auf, wenn man die Dinger kopfüber durch die Gegend manövrieren muss. Erschwerend kommt mal wieder der geringe Deckenabstand hinzu. Immerhin – diesmal werden die Elemente von unten verschraubt, so sparen wir uns die aufwändige Handhabung mit dem Spezial-Winkelschrauber! 🙂
Um die Dacharbeiten endgültig abzuschließen, habe ich noch die Ecken der Dachelemente mit etwas Schleifpapier bearbeitet. Man könnte sich das auch schenken, aber einige Kanten waren leider von Werk aus recht unsauber geschnitten und sind dementsprechend schon eingerissen hier angekommen – nicht schön! 🙁
Fun Fact: Zum Thema Schleifen: Letztendlich könnte man das alles auch noch wesentlich schöner machen. Dafür bräuchte man aber feineres Schleifpapier, Spachtelmasse für die kleinen Risse und vermutlich einiges an Geduld. Das soll mir fürs erste egal sein, da kann sich ja dann der „Zukunfts-retrololo“ drum kümmern! 😛
Hmpf, ist die Sauna immer noch nicht fertig?! Ernsthaft – ich war mir sicher ich schaffe es in zwei Beiträgen. Tja – falsch gedacht! So ist das Leben. 😀 Drückt mir die Daumen, dass wir beim nächsten Mal den Saunaaufbau abschließen können! 😉
Bis die Tage, ciao!