#165 – Music: bloodhound bang

Ach ja, die Bloodhound Gang… Was für eine geile Band! 😀

Wer in den Neunzigern groß geworden ist (und zu den coolen Kids gehört hat :P) ist wohl kaum an der Musik der Chaotentruppe aus Pennsylvania vorbeigekommen. MTV, VIVA und natürlich diverse Chartshows im Radio trugen dann noch ihren Teil zur Verbreitung der eh schon sehr eingängigen Rap-Rock-Hymnen wie „The Bad Touch“, „Foxtrot Uniform Charlie Kilo“ oder „Fire Water Burn“ bei.

Fun Fact: Das „Parental Advisory“ Label war ein von der PMRC-Organisation (Parents Music Resource Center) initiierter Versuch, Alben und Musikstücke mit anstößigen Texten zu kennzeichnen um die Eltern minderjähriger Kinder vor einem Kauf zu warnen. Ironischerweise wurde damit eher das Gegenteil erreicht: Fand man als Teenager dieses Logo auf einem Albumcover einer Platte/CD (egal ob Rap, Punk oder Metal) vor, war das schon fast ein Garant für richtig geile Musik, die man auf jeden Fall hören und haben musste! 😀

Auch mich hat die Musik der Bloodhound Gang geprägt, wenn auch die Songs (zumindest was das musikalische angeht) auf einem eher simplen Niveau sind. In jedem Fall hat die Band mit ihren Liedern den Geist der Zeit getroffen und auch heute noch höre ich mir gerne ihre meist nur in drei Akkorde verpackten sinnbefreiten Texte an. Nostalgie oder Hirnschaden? 😛

Wie dem auch sei habe ich mich dazu entschlossen ein Tribut-Album der Bloodhound Gang auf den musizierenden Diskettenlaufwerken zu veröffentlichen. Getauft habe ich das gute Stück „bloodhound bang“ und das mega nice Cover kommt wie immer von Michi (THX BRO):

Was die Auswahl der Tracks angeht habe ich so ziemlich alles zusammengekratzt, was sich irgendwie halbwegs auf den Laufwerken hat umsetzen lassen. Neben der Hand voll bekannten Hits hat die Bloodhound Gang auch einige gute, weniger bekannte Tracks in petto. Daneben gibt es natürlich auch einen riesigen Berg an absolut grottigen Liedern – so wie bei fast jeder Band eben 😉

Leider hat die Erstellung der einzelnen Stücke – trotz des wirklich teils simplen Aufbaus eines jeden Songs – erschreckend viel Zeit in Anspruch genommen. Immerhin – einige MIDIs habe ich auf meiner Lieblings-MIDI-Seite aus Russland gefunden! 😀

Bei anderen Tracks (gerade den späteren Werken) konnte ich leider keine MIDI-Dateien mehr im Internet auftreiben, aber da kam mir ein „alter Freund“ aus vergangenen Tagen zu Hilfe! 😉

Erinnert ihr euch noch an die Software „Guitar Pro 5“, die ich in Artikel 87 kurz erwähnt habe? Das Notensatzprogramm wird überwiegend im Hobby-Bereich von Musikern sowohl zum Üben und Mitspielen einzelner Musikstücke als auch zum Transkribieren und Komponieren verwendet. Die einzelnen Tonspuren eines Songs werden dabei einerseits als herkömmliche Noten sowie als Tabulatur angezeigt. Ein toller Nebeneffekt der Software ist, dass geladene Guitar-Pro-Dateien z.B. als PDF, Musikdatei und eben auch im MIDI-Format exportiert werden können. Eigentlich genau das, was wir brauchen! 🙂

Na, dann wollen wir die gute Software mal starten. Gut, dass sie noch auf dem alten Shuttle-PC aus Artikel 87 installiert ist, so muss ich schon nicht online danach suchen! 😀

Puh – es ist in der Tat wohl ein kleines Weilchen her, seit ich das Teil das letzte Mal verwendet habe. Über folgenden Hinweis des Programms kann man einfach nur schmunzeln… 😉

Und dann war es so weit – das erste Mal seit knapp 15 Jahren bekomme ich wieder die gute alte Guitar Pro Oberfläche zu Gesicht. Mann, diese Nostalgie. Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Stunden ich in das Komponieren von Stücken (bzw. in den Versuch etwas zu komponieren) versenkt habe. Auch zum Üben einzelner Tonspuren auf einem Instrument seiner Wahl wurde das Tool stets gerne verwendet! 🙂

Fun Fact: Hört auf zu lachen! 😛 Selbst heutzutage machen Leute sowas noch gerne, wenn auch die Tools dafür jetzt „GarageBand“ oder „Stagelight“ heißen und auf Tablets und Smartphones laufen… 😉

Natürlich hatte ich auch noch ein ganzes Verzeichnis mit alten Guitar Pro Tabs, doch leider waren dort keine neueren Tabs von der Bloodhound Gang drin. Immerhin – in einem Online-Forum habe ich dann ein Archiv von 2017 gefunden, in dem ca. 140.000 Tabs – teils sogar halbwegs aktueller Songs – drin waren! Ich kann euch sagen – die Suche danach gestaltete sich mehr als schwierig. Die Zeiten, in denen „Tabs“ von Musikern einfach so im Netz geteilt wurden sind wohl schon lange vorbei… 🙂

Selbstverständlich habe ich umgehend versucht die mir noch fehlenden Stücke als MIDI zu exportieren, doch leider trat beim Versuch die GP5-Dateien zu öffnen eine Fehlermeldung auf:

Fun Fact: Tatsächlich wurde ab Guitar Pro 6 ein neues Format (.gpx anstatt .gp5) eingeführt. Allerdings gibt es wohl auch .gp5-Dateien die sich nicht mit Guitar Pro 5.0 öffnen lassen – Bullshit! 😀

Also gut, wird wohl doch langsam Zeit für ein Upgrade, immerhin ist Guitar Pro 5.0 von 2005! 🙂 Es war gar nicht so einfach eine halbwegs aktuelle Version der Software aufzutreiben, aber letztendlich ist es mir dann doch noch gelungen. Darf ich vorstellen? Guitar Pro 7.5.2.1586 – schaut gleich etwas moderner aus! 😀

Einige Funktionen sind dazu gekommen, aber im Kern hat sich an der Software samt ihrer Oberfläche nicht viel verändert. Mit der aktuellen Version konnte ich dann auch endlich die Dateien öffnen und mir die benötigten MIDIs exportieren.

Doch dann ging die Arbeit ja eigentlich erst richtig los! 😀 Im Endeffekt konnte ich mich größtenteils an die Vorgehensweise bisheriger Alben halten: Unnötige Tonspuren identifizieren und löschen, Noten auf Laufwerke aufteilen und einzelne Töne sowie Abstände anpassen.

Eine richtige Herausforderung bei eigentlich jedem Stück war die „Gesangs-Spur“. Gesang steht hierbei absichtlich in Gänsefüßchen, weil wer Jimmy Pop kennt weiß, dass es sich bei seinem „Gesang“ eher um schnell gesprochene verbale Fehltritte handelt! 😛

Bei einigen Liedern habe ich es trotzdem versucht und eher suboptimal hinbekommen, bei anderen (wie z.B. „Bad Touch“ oder „Three Point One Four“) habe ich mir die Blamage gleich von Vornherein erspart. Das schnelle, monotone Gestotter in MIDI-Form umzusetzen ist meiner Meinung nach unmöglich und so bleibt es in diesen Fällen – größtenteils – bei einem Instrumentalstück.

Wie dem auch sei, nach vielen Stunden Arbeit waren die MIDIs vorbereitet und die Aufnahmen konnten beginnen. Leider war das Recording diesmal etwas nervig, da ich stets von irgendwelchen Störgeräuschen unterbrochen wurde. Seien es nun des Nachbars Hunde, ein vorbeirollender Traktor, das knisternde Holz im Ofen oder das Bereitschaftshandy – irgendein Ruhestörer findet sich immer. Aber was erzähle ich euch – so ist das Leben eben. 🙂

Was mir im Nachhinein auffällt ist die Tatsache, dass sich selbst die einfach gehaltenen Stücke „in echt“ (also direkt von den Diskettenlaufwerken abgespielt) deutlich besser anhören als auf den Aufnahmen. Eigentlich kein Wunder – schließlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Studiomikrofone für so einen Verwendungszweck konzipiert wurden. Vielleicht liegt es auch dran, dass das „Optische“ (Bewegung der Schrittmotoren der einzelnen Laufwerke) einen großen Teil zum Gesamtpaket beiträgt. Wie dem auch sei, wer mal Lust hat sich das ganze „Live“ anzusehen- bzw. anzuhören ist gerne eingeladen (Hopfenkaltschale inklusive)! 😉

In diesem Sinne, ich hoffe ihr habt mit dem Ergebnis genau so viel Spaß wie ich. Wie immer könnt ihr euch das Album gerne hier kostenlos herunterladen. Alternativ gibt es natürlich auch wieder eine Playlist auf YouTube!

Ciao, bis die Tage! 🙂

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