Was haben das NES Modul „Soccer“ und ein schönes altes USB-Diskettenlaufwerk (YD-8U10 von YE-Data) gemeinsam?
Vermutlich nichts – noch nicht! 😉
Heute möchte ich mir ein optisch ansprechendes USB-Diskettenlaufwerk in einem NES Gehäuse basteln. Bereits vor gut 5 Jahren habe ich bereits mal einen Versuch unternommen, allerdings scheiterte dieser kläglich, da ich damals ein billiges Diskettenlaufwerk verwendete, welches nach wenigen Arbeitsschritten den Geist aufgegeben hat.
Fun Fact: Es war gar nicht so einfach ein qualitativ hochwertiges und von der Bauform trotzdem so kleines Laufwerk zu finden, welches halbwegs in das NES-Modul passen könnte…
Als Erstes sollten wir das Modul mal aufschrauben:
Man erkennt (neben dem in klassisch schwarzem Design gehaltenen Logo) sofort, dass es ein sehr altes NES-Modul ist, weil es im Gegensatz zu den nach 1987 produzierten Modulen anstatt drei noch fünf Schrauben besitzt. Ebenso wurden einfache Schlitzkopfschrauben, anstatt der später genutzten Außentorxschrauben verwendet. Hier mal ein Vergleich (links vor 1987 verwendete Schrauben, rechts typische von Nintendo verwendete Schrauben):
Fun Fact: Meist wird für die „Nintendo-Schrauben“ (auch in Gameboy- und SNES-Modulen verwendet) ein spezielles Bit („Gamebit“ genannt) benötigt. Außer man möchte sich auf das Abenteuer einlassen, einen Kugelschreiber mit einem Feuerzeug zu erwärmen…
Innen sieht das Ganze schon etwas trauriger aus. So eine kleine Platine und so viel Plastik! 😀
Bevor wir weitermachen, sollten wir uns erst mal um das USB-Diskettenlaufwerk kümmern. Das Gehäuse ist geklipst und wird nur durch eine Kreuzschlitzschraube gehalten, das bekommen wir schnell auf.
Jetzt geht es ans Eingemachte, denn als nächstes muss das NES-Plastikgehäuse angepasst werden. Zuerst knipsen wir mal die überflüssigen Abstandshalter mit einer Zange ab:
Dann fräsen wir die nicht benötigte Teile aus und schleifen die unebenen Stellen glatt. Das geht am besten mit einem „Dremel“ (muss ja nicht von Dremel sein). 🙂
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, braucht aber noch etwas „Feinschliff“. Für solche Arbeiten verwende ich immer eine ganz normale Feile und/oder Schleifpapier.
Anschließend kann das Diskettenlaufwerk eingesetzt werden. Sieht doch schon mal gar nicht so schlecht aus.
Auch für das USB-Kabel müssen wir noch ein kleines Loch in das Gehäuse feilen.
Bei der Gelegenheit habe ich die nervige Plastikummantelung des Kabels mit einem Cutter entfernt.
Ganz passt das Laufwerk nicht in das Gehäuse, aber das war auch zu erwarten. Hätte der Designer der NES-Cartridge nicht den – eher überflüssigen und nutzlosen – Griff zum Herausziehens des Moduls weggelassen, sähe die Welt vielleicht anders aus! 🙂
Damit die Metallverkleidung des Laufwerks nicht so heraussticht, habe ich diese mit etwas Isolierband ummantelt.
Jetzt die entscheidende Frage: Funktioniert das Laufwerk noch? Hell yeah! 😉
Also, bringt alle eure Disketten zu mir, mein Laufwerk braucht Futter (und ich neuen Speicherplatz)! 😉