#159 – Lautsprecher für Autoradio

Vorwort: Auweia, im Nachhinein betrachtet hätte man beim dem heutigen Mini-Projekt vieles besser machen können. Angefangen vom Material bis hin zu der Verarbeitung und dem Design.

Aber hey – das Ganze sollte nur ein schnelles „Feierabend-Projekt“ werden und ich kann mit dem Ergebnis leben. Manchmal muss es eben nicht „perfekt“ sein. 🙂

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Erinnert sich noch jemand an Artikel 41? Ich gebe es zu – es ist schon eine Weile her! 😉

Damals habe ich mein altes Autoradio in ein Holzgehäuse verpflanzt. Das Teil gibt es natürlich immer noch und es wird auch regelmäßig von mir im Keller – bei diversen Bastelarbeiten –  genutzt!

In der Zwischenzeit habe ich etwas für die Musikauswahl getan, denn immer nur Radio hören ist doof. Mit Hilfe eines alten Raspberry Pi und der Software PiFm kann ich MP3-Dateien von einer SD-Karte lesen und als FM-Signal an das Autoradio transferieren. Echt geil. 😀

Fun Fact: Wem das Thema bekannt vorkommt – wir haben PiFm in einem noch älteren Artikel (Artikel 13) schon mal behandelt! Tatsächlich ist das aber nicht der gleiche Raspberry Pi wie aus dem damaligen Projekt. Ich hatte tatsächlich noch einen zweiten (ebenfalls ein sehr altes Modell) rumliegen. So hat dieser auch noch eine Aufgabe gefunden! 😉

Was mich immer etwas gestört hat ist der optisch so gar nicht dazu passende portable Lautsprecher, der einfach auf die Oberseite des Gehäuses gestellt wurde:

Auf der Suche nach etwas ganz anderem bin ich beim Durchwühlen der Elektroschrott-Kiste auf folgende alte PC-Lautsprecher samt provisorisch repariertem Netzteil gestoßen. Hm, mir kommt da eine Idee… 😉

Wäre es nicht cool die alten Lautsprecher auch in ein Holzgehäuse einzubauen? Ich denke schon! Wehe, jemand von euch wagt es das Gegenteil zu behaupten! 😛

Ok, das Ziel ist klar, jetzt benötigen wir eigentlich nur noch etwas Material. Da ich die Lautsprecher ja schon habe, lege ich mal ganz optimistisch das Projektbudget auf schmale 10€ fest – na, ob das hinhaut? Mal überlegen – eigentlich benötigen wir dafür nur ein Holzbrett, ein paar Schrauben, etwas Werkzeug und natürlich Zeit.

Fun Fact: Das Holzbrett ist eigentlich ein (sehr leichtes und fast schon billig wirkendes) Regalbrett, welches es beim Obi für 2,30€ im Abverkauf gab! Nicht ideal, aber besser als nichts. 😀

Ich denke als erstes sollten wir mal das defekte Netzteil auseinandernehmen. Da ich sowieso plane, das Netzteil vollständig mit in das Gehäuse zu bauen, brauchen wir die defekte Hülle nicht mehr, die kann weg.

Leider geht mit der defekten Hülle auch der Stecker verloren, wir benötigen also Ersatz. Bei einem weiteren Blick in die Elektroschrott-Kiste ist mir das Kabel von einem alten Wasserkocher (Zuleitung zum Unterteil) aufgefallen. Na das würde sich doch ideal eignen, oder? 🙂

Im Endeffekt habe ich das Unterteil entfernt, das Kabel abgeschnitten, die Enden der einzelnen Adern abisoliert und diese mit Hilfe von Wago-Klemmen mit dem Netzteil verbunden:

Als nächstes kommen die beiden Lautsprecher auf den OP-Tisch. Die Gehäusehälften sind zum Glück nur verschraubt, aber bei der Zuleitung zur linken Box musste ich dann doch etwas Überzeugungsarbeit (mit dem Winkelschleifer) leisten um das Kabel aus seiner Behausung zu befreien.

Optimistisch gesagt ist das jeweils ein sehr geräumiges Gehäuse für so wenig Lautsprecher. Zugegeben – es sind 20 Jahre alte PC-Lautsprecher der Aldi-Hausmarke Tevion, nicht gerade High End, aber für etwas Beschallung im Keller sollte es reichen. 😀

Die Lautsprecher sowie die Steuerungsplatine selbst sind auch verschraubt, allerdings sind die jeweiligen Schrauben zusätzlich nochmal mit längst wegbröckelndem gelben Kelber verklebt – merkwürdig. Egal, lösen lassen sie sich trotzdem recht einfach und schon haben wir alle technischen Teile separiert.

Spätestens jetzt sollten wir uns mal überlegen, wie wir die Lautsprecher in ein Holzgehäuse verfrachten können. Theoretisch könnte man beide Lautsprecher zusammenpacken, aber ich habe mich dazu entschieden zwei getrennte Gehäuse zu bauen um diese flexibel aufzustellen. Die entsprechenden Teile habe ich auf dem Brett mit Bleistift angezeichnet.

Fun Fact: Das wäre ein guter Zeitpunkt um eine Skizze oder Planung anzufertigen. Normalerweise mache ich das auch, aber in dem Fall habe ich die Maße nur im Kopf überschlagen. Wird schon schiefgehen! 😉

Ein paar Schnitte mit der Kappsäge später…

…sind die einzelnen Gehäusewände auch schon fertig. Mensch, so würde es mir eigentlich schon gut gefallen, blöd nur, dass noch das ganze Innenleben fehlt! 😀

Fun Fact: Spätestens hier merkt man, ob man gut geplant und präzise gemessen hat. Ich musste an der ein oder anderen Stelle etwas nachbessern, bzw. nachschneiden und so hat das Regalbrett letztendlich gerade so ausgereicht – Glück gehabt!

Mit einer Lochsäge habe ich dann die Aussparungen für die Lautsprecher gebohrt. Die Mitte habe ich dabei nicht ganz erwischt, aber man kann eben nicht alles haben. Wo gehobelt wird, fallen Späne! 😛

Fun Fact: Den Lochsägenaufsatz samt einigen Sägeblättern musste ich mir erst für 7€ im Baumarkt holen. Kein besonders hochwertiges Modell, aber es war das einzige, welches ein 50mm-Sägeblatt mit dabeihatte. Damit ist das Budget schon ausgereizt – hoffentlich fallen keine weiteren Kosten an! xD

Anschließend muss nur noch der linke Lausprecher befestigt, das Kabel nach außen geführt und das Gehäuse zusammengeschraubt werden – fertig ist der erste Lautsprecher! 🙂

Tja, die linke Box geht schnell, weil sich in dieser außer dem Lautsprecher selbst ja sonst nichts befindet. Kommen wir zum „Problemkandidaten“. In der rechten Box muss neben dem Lautsprecher selbst auch die Steuerungsplatine, das Netzteil, sowie alle Kabel Platz finden. Es könnte eng werden!

Fangen wir einfach an – zuerst sollten wir mal den Lautsprecher verschrauben:

Das Netzteil muss als nächstes rein, denn das ist mit Abstand der größte und schwerste Brocken.

Fun Fact: Bevor ich die „Technik“ eingebaut habe, wollte ich natürlich die einzelnen Teile nochmal testen, um sicherzustellen, dass auch alles funktioniert. Das war vielleicht ein wildes Konstrukt mit dem offenen Netzteil – Kids, don’t try this at home! 😉

Die Steuerungsplatine findet darüber gerade noch Platz:

Auf der gegenüberliegenden Seite habe ich die kleine Platine mit den Buchsen (Zuleitung zur linken Box, Stereoeingang und Stromversorgung) befestigt. Hierfür (sowie für die Befestigung der Lautsprecher) habe ich die Schrauben verwendet, welche ich aus dem originalen Plastikgehäuse ausgebaut hatte – Recycling und so… 😉

Jetzt muss eigentlich nur noch irgendwie der ganze Kabelsalat mit reingequetscht werden. Hm, nicht gerade schön, aber zumindest wurde der Platz „effizient“ ausgenutzt! 😛

Abschließend müssen jetzt noch alle Kabel angesteckt und über eine kleine Öffnung auf der Rückseite nach außen geführt werden:

Also viel mehr würde man hier wirklich nicht reinbringen! 🙂

Fehlt nur noch der Deckel. Eigentlich wollte ich alles komplett in das Gehäuse einbauen, und die Boxen als „dumme“ Lautsprecher (ohne Lautstärken- und Klangregler) zu nutzen, aber letztendlich habe ich mich doch für einen schwenkbaren Deckel mit einer kleinen Einbuchtung als Griff entschieden.

So kann der Deckel bei Bedarf geöffnet und Einstellungen an den Rädchen vorgenommen werden:

Fun Fact: Diese Entscheidung war nicht ganz freiwillig. In geistiger Abwesenheit habe ich die Rück- mit der Oberseite verwechselt und das Loch für die Kabelführung in das falsche Gehäuseteil gebohrt! Somit musste ich etwas improvisieren… Der normale Wahnsinn eben… 😀

Fertig! 🙂

Na, das sieht doch gleich viel besser, bzw. passender aus als der würfelförmige Lautsprecher. Der wäre zwar von der Soundqualität deutlich besser, aber für reine „Keller-Bastel-Beschallung“ ist das egal. Um ehrlich zu sein ist ja schon das Signal vom Autoradio (über UKW vom Raspberry Pi aus) nicht das beste! 😉

In diesem Sinne – ich bin dann mal weg. Auf der Werkbank steht noch ein Feierabendbier, welches zu leicht kratzigem Sound getrunken werden will…

Bis die Tage, ciao!

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