#182 – 2DS feat. Luma

Ach ja, der Nintendo 2DS – das ungeliebte Kind der 3DS-Familie… 😉

Während der „normale“ 3DS im Vergleich zu seinem Vorgänger dem Nintendo DS trotz niedrigerer Verkaufszahlen (u.a. dank innovativer Technologien wie autostereoskopischem 3D, also ohne zusätzliche Brille) als Erfolg gewertet wird, steht sein kleinerer Bruder (der 2DS) ohne 3D-Funktionen meist etwas ungeliebt im Schatten des Erfolgs.

Zu Unrecht meiner Meinung nach, denn ich persönlich finde einerseits den 3D-Effekt des 3DS vernachlässigbar und andererseits ist es schön auch mal wieder eine „nicht-klappbare“ Handheld-Konsole in den Händen zu halten. Das Teil wirkt irgendwie wesentlich stabiler als seine größeren – zumeist dank Faltmechanismus mit gebrochenen Scharnieren belasteten – Brüder.

Fun Fact: Vielleicht mag ich den 2DS auch nur, weil mich das Teil an den guten alten Game Boy erinnert! Ein technisches Relikt aus vergangenen Tagen, in der das „Aufklappen“ nur äußerst coolen Handys (wie z.B. dem Motorola RAZR) vorbehalten waren! 😉

Ebenso ist, bzw. war der preisliche Vorteil nicht zu vernachlässigen. Der 2DS kostete im Vergleich zum 3DS nur gut die Hälfte! Und mal abgesehen von der 3D Funktion bietet die scharnierlose Daddelkiste exakt die gleichen Funktionen wie seine großen Brüder. Es können alle Spiele, welche auf dem 3DS laufen auch auf dem 2DS abgespielt werden – nur eben nicht in 3D! Hier läuft z.B. gerade „The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D“ – in 2D! 😉

Apropos Spiele – analog ihren Vorgängern vom Nintendo DS werden die 3DS-Spiele in Modulform samt Plastikhüllen und optionalen „Beipackzetteln“ (Sicherheitshinweise, Nintendo-VIP-Punkte oder Spielanleitungen) verkauft. Ich finde was die Verpackung angeht, kann man DS- und 3DS-Spiele nur schwer auseinanderhalten. Ok – die Plastikboxen der 3DS-Spiele ist etwas niedriger, aber das war’s dann auch schon mit den Unterschieden!

Fun Fact: Einen kleinen Unterschied gibt es dann doch noch: In den meisten DS-Boxen ist ein zusätzlicher Halter für GBA-Module angebracht. So richtig klar ist es nicht, wieso seitens Nintendo das so gemacht wurde, aber es könnte sich durch die Spezialfunktionen einiger DS-Spiele mit entsprechendem GBA-Gegenstück erklären. Vielleicht wollte Big N den Spielern auch nur eine Möglichkeit geben ihre losen GBA-Module zu verstauen – wer weiß? 🙂

Selbst die Module sehen sich (bis auf eine kleine Ausbuchtung bei den 3DS-Spielen) zum Verwechseln ähnlich. Zumindest gibt es, was die Speicherkapazität angeht, einen Unterschied. Während DS-Module 8-512 MB Flashspeicher bereitstellen, können 3DS-Cartridges 1-8 GB an Daten aufnehmen.

Schön ist, dass die von Nintendo-Handheldkonsolen gewohnte Abwärtskompatibilität zur vorherigen Konsolengeneration beibehalten wurde. So lassen sich DS-Spiele auf 2- und 3-DS ohne Probleme abspielen – sehr lobenswert! Ach, es geht doch nichts über eine Runde „Super Mario 64 DS“! 😉

Was die Konsole selbst angeht, wurde größtenteils das Design vom DS übernommen. Auf der Oberseite befinden sich der SD-Kartenslot sowie die Ladebuchse:

An der Vorderseite gibt es neben der Kopfhörerbuchse nun auch einen Schiebeschalter um den Schlaf-Modus zu aktivieren. Während die linke Seite mit dem Lautstärkeregler keine Neuerungen bietet, findet sich auf der rechten Seite jetzt ein SD-Kartenslot. Von Werk aus ist eine 2GB SD-Karte mit dabei, aber es werden bis zu 32GB (SDHC) unterstützt.

Tatsächlich wird die SD-Karte auch dringend benötigt um heruntergeladene Spiele und Spielstände abzulegen, denn der 2DS verfügt nur über 1 GB an internem Speicher und dieser wird fast vollständig durch das Betriebssystem belegt. So sind bei einem Blick in die Einstellungen nur noch 1054 Blöcke frei, was im Endeffekt ca. 130 MB (1 Block = 128 KB) entspricht. Puh – nicht gerade viel!

Eine weitere Besonderheit im Vergleich zum Vorgängermodell sind die drei verbauten Kameras. Eine davon befindet sich auf der Innenseite für den mittlerweile allseits bekannten „Selfie-Modus“, die anderen beiden auf der Rückseite:

Warum sind es zwei Kameras auf der Rückseite? Nun, dank der beiden Linsen können Fotos und Videos sogar im 3D-Format aufgenommen werden – verrückt! Apropos verrückt – ist das nicht ein schönes Motiv? Wer sofort das Telefon aus Artikel 108 erkannt hat ist ein absoluter Freak! 😛

Fun Fact: Nicht nur der 3DS, sondern auch der 2DS kann mit den beiden Kameras auf der Rückseite Fotos und Videos in 3D aufnehmen, allerdings kann er diese dann nur in 2D darstellen! 😉

Viel mehr kann man – zumindest was die Hardware angeht – zum 2DS nicht sagen. Über die Software, bzw. das eingesetzte Betriebssystem könnte man bestimmt einiges berichten aber, wenn ich ehrlich bin, habe ich da gar keine große Lust dazu. Grob gesagt wurde das Menü im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgebohrt und es sind zahlreiche „Social Media“-Funktionen, wie man sie mittlerweile von jedem Smartphone kennt, dazugekommen:

Ihr kennt mich – das ist nichts für mich, darum habe ich lieber einen Blick auf die etwas unsinnigeren Anwendungen geworfen! 😀 Neben den obligatorischen „Nintendo-Apps“ wie z.B. dem Mii-Maker oder dem eShop zum Herunterladen von weiteren Inhalten gibt es zahlreiche Gimmicks, wie z.B. ein Tool zum Aufzeichnen und Anreichern von kurzen Audio-Schnipseln – unnötig aber witzig! 😀

Schon toll so ein Nintendo 2DS – und was machen wir jetzt damit? Eines ist mal klar – es wäre definitiv kein „retrololo“-Artikel, wenn wir nicht versuchen würden das Ding zu hacken! 😛

Doch wie geht das eigentlich? Nun, ich denke zuerst sollten wir mal prüfen, ob sich nicht vielleicht sogar schon eine CFW (custom firmware) auf dem Gerät befindet und jemand vor uns das gute Stück bereits getunt hat! 😉

Fun Fact: In das dafür benötigte CFW-Menü gelangt man, wenn man die Konsole bei gedrückt gehaltenem „Select“-Knopf startet.

Und siehe da! Irgendjemand (um nicht zu sagen der gute retrololo) hat da wohl vor ein paar Jahren schon mal was an der Konsole gemacht! So ein Mist – und dabei wollte ich doch heute einen netten Beitrag über die Custom Firmware Luma3DS und deren Installation schreiben… xD

Fun Fact: Je nach installierter Betriebssystemversion gibt es unterschiedliche Möglichkeiten (Exploits) wie man CFW auf dem 3DS installieren kann. Ich kann euch gar nicht mehr sagen, wie ich das damals gemacht habe. Wenn ich raten müsste, würde ich drauf tippen, dass ich die CFW auf Grund der niedrigen Betriebssystemversion mit Hilfe eines „boot9strap (Soundhax)“-Exploits installiert habe, aber wer weiß das schon? Lang ist’s her… 😀

Ach was soll’s – so tragisch ist das gar nicht. So spar ich mir etwas Arbeit. Zumindest können wir versuchen die Firmware auf den neuesten Stand zu bringen und ein paar Spiele zu installieren. Damit das klappt, müssen wir die SD-Karte mit spezieller Software vorbereiten. Zum einen wird die aktuellste Version der Luma3DS-Firmware selbst, sowie der Dateibrowser „GodMode9“, welcher euch vollen Zugriff auf das gesamte System gewährt, benötigt.

Fun Fact: Die genaue Verzeichnisstruktur, sowie die Informationen an welcher Stelle jetzt welche Dateien liegen müssen, erspare ich euch einfach mal, das verwirrt sowieso nur! 😀

Die vorbereitete SD-Karte schieben wir dann in den 2DS und starten die Konsole. Sofort kann man anhand der Versionsnummer erkennen, dass nun eine aktuellere Version von Luma3DS läuft:

Jetzt müssen wir es eigentlich nur noch schaffen, dass die Firmware nicht nur temporär von SD-Karte geladen, sondern direkt in den eingebauten Flash-Speicher (NAND) der Konsole geschrieben, bzw. installiert wird. Hier kommt der Filemanager GodMode9 ins Spiel. Um in diesen einzusteigen, muss der DS mit gedrückter „Start-Taste“ angeschaltet werden.

Fun Fact: Es kann sein, dass man an der Stelle eine Aufforderung erhält die Uhrzeit einzustellen sowie ein Dateibackup anzulegen. Letztendlich sind diese Einstellungen aber egal und man kann (so wie man es von diversen Softwareinstallationen gewohnt ist) einfach alles blind weiterdrücken! 😉

Wurde GodMode9 erst mal von der SD-Karte geladen, gibt es eigentlich keine Grenzen mehr. Mit dem Tool können z.B. installierte Anwendungen verwaltet und eigene Skripte in sämtlichen Speicherbereichen ausgeführt werden – ein sehr mächtiges Werkzeug!

Fun Fact: Es gibt sogar ein nettes Skript, welches die SD-Karte von sämtlichen Setup-Routinen und Installationsdateien bereinigt – echt praktisch! 🙂

Für unseren Anwendungsfall ist das Skript „GM9Megascript“ relevant. Führt man dieses (nach Eingabe eines Sicherheitscodes zur Bestätigung) aus, wird die Luma3DS-Firmware fest auf der Konsole installiert.

Geschafft! Jetzt fehlen eigentlich nur noch ein paar Spiele oder? 😉 Auch hierfür (also für deren Installation) gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aber ich habe letztendlich ein Stück Software namens „FBI“ verwendet. FBI ist ein Titlemanager, also ein Programm mit welchem sich Anwendungen (und somit auch Spiele) recht komfortabel mit Hilfe einer grafischen Oberfläche installieren und verwalten lassen.

Um an die Spieldateien heranzukommen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So können einerseits z.B. Sicherheitskopien (Images) von echten 3DS-Modulen angefertigt werden. Ebenso können sich bereits im Systemspeicher oder auf der SD-Karte befindliche installierte Spiele wieder zu einer CIA-Datei (CTR Importable Archive – das Format welches zur Installation von Spielinhalten auf einem 3DS verwendet wird) zusammenpacken lassen. Egal woher man die digitalen Spieldaten nun letztendlich hat – in jedem Fall müssen diese CIA-Dateien für die Installation in einen Ordner namens „cias“ auf der SD-Karte kopiert werden:

Fun Fact: Tatsächlich habe ich mir vor einigen Jahren bereits ein paar dieser CIA-Dateien als Sicherheitskopien von meinen originalen Modulen gezogen. Tja – manchmal lohnt es sich eben doch (aufwändige) Backups zu erstellen! 😀

Anschließend kann der Installationsvorgang auf dem 3DS, bzw. in FBI angestoßen werden:

Fun Fact: Neben Spielen könnten natürlich auch wieder zahlreiche Homebrew-Anwendungen (z.B. Mediaplayer, Emulatoren, eBook Reader, Zeichen- und Musikprogramme, Webbrowser oder sogar ein Linux Bootloader) installiert werden. Ihr wisst wie verlockend solche Dinge für mich sind, aber zur Schonung eurer Nerven verzichte ich heute darauf ausnahmsweise mal! 😉

Eins kann ich euch sagen – die Software funktioniert zwar zuverlässig, allerdings lässt sie sich dafür auch echt viel Zeit. Mit umgerechnet ca. 1,3 MB pro Sekunde werden die Dateien installiert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es gut 25 Minuten dauert, bis unser Spiel mit 1,7 GB installiert ist. Hier ist definitiv Geduld gefragt!

Fun Fact: Gut, dass die meisten Spiele kaum größer als 1 GB sind, trotzdem ist es erschreckend wie langsam das geht. So richtig erklären kann ich es mir nicht, zumal die SD-Karte eigentlich viel schneller schreiben könnte. Scheint wohl am Tool oder den I/O-Routinen der Konsole zu liegen…

Immerhin – sobald die zähe Installation überstanden ist, erkennt der 2DS sofort, dass neue Software installiert wurde und packt jedes Spiel einzeln in eine Geschenkverpackung ein! Mit einem Klick kann dann jedes Geschenk einzeln geöffnet werden und das frisch installierte Spiel kommt zum Vorschein – unnötig, aber schon irgendwie ein nettes Gimmick. 😉

Tja, was bleibt abschließend über den 2DS zu sagen? Ich persönlich mag das Teil. Es gibt ein paar Wermutstropfen, wie z.B. den Mono-Lautsprecher oder den altertümlich wirkenden resistiven Touchscreen, aber trotzdem gefällt mir die Konsole gut. In einem Artikel auf IGN (eine News- und Reviewseite für Videospiele) habe ich ein schönes Fazit gefunden, dem ich so blind zustimmen kann:

Alles, was zählt ist, dass Nintendo mit dem 2DS einen robusten, kleinen Handheld veröffentlicht hat, mit dem man dem Spielgefühl eines Game Boy so nahekommt, wie schon lange nicht mehr. Und das ist eine hervorragende Sache! 🙂

PS: Und selbst wer mit den technischen Funktionen sowie der Optik des Nintendo 2DS nicht viel anfangen kann, für den hätte ich hier einen alternativen Verwendungszweck im Angebot! 😉

So, bitte entschuldigt mich jetzt – selbstverständlich sollte ich ausgiebig testen ob auch wirklich alle Spiele ordnungsgemäß funktionieren! 😛 Ich starte mal mit „Kirby Planet Robot“:

In diesem Sinne, bis die Tage – ciao!

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