#199 – Das letzte Stück vom alten Kuchen – RetroPie IV

Ich schwör es euch – heute essen wir gemeinsam wirklich „das letzte Stück“ vom alten Kuchen! 😉

Die Spielregeln bleiben gleich – pro Emulator wird nur ein Spiel vorgestellt und es gibt nur einen kurzen Absatz mit ein paar Infos und Trivia zur Konsole. So verleihen wir dem Kaffeekränzchen mit ein paar Fakten trotzdem noch etwas Würze! 🙂

Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei den Emulatoren, die auf dem Raspberry Pi System laufen, stimmt ja!

Besonders gut gefällt mir, dass mit der „PC Engine“ (in westlichen Gefilden, bzw. den USA unter dem Namen „TurboGrafx 16“ bekannt) eine Konsole dabei ist, auf die ich bisher keinerlei Zugriff hatte. Ich könnte es mir jetzt leichtmachen und einfach als Klassiker „Bomber Man 93“ auswählen, aber das wäre zu einfach. Tatsächlich ist mit „Devil’s Crush“ ein Pinball-Spiel einer der bekanntesten Titel für das System. Natürlich gibt es auch noch zahlreiche andere coole Spiele (gerade das 2D-Shooter-Genre wurde auf der PC Engine gut bedient), aber bei einer gut programmierten Flippersimulation kann ich einfach nicht widerstehen! 🙂

Fun Fact: Ich habe sogar ein paar „PC Engine CD“-Spiele zum Laufen bekommen. Für diese wurde ein externes CD-Rom-Laufwerk (CD-ROM²) als Hardware-Erweiterung benötigt. Später wurden auch Versionen der Konsole (Super-CD-ROM²) mit eingebautem Laufwerk verkauft. Schade, dass das PC Engine in Europa (bis auf England und Spanien) ein Nischenprodukt blieb, denn tatsächlich finden sich in der Spielebibliothek der Konsole einige Klassiker wie z.B. das Adventure „Loom“ oder das leider nur in Japan erschienene „Castlevania: Rondo of Blood“.

Mit dem WonderSwan ist auch ein recht unbekannte portable Konsole mit von der Partie. Das 1999 von Bandai ausschließlich in Japan veröffentlichte Handheld wurde von keinem geringeren als Gunpei Yokoi – dem Erfinder des Game Boy – entwickelt! Nach seinem Weggang von Nintendo schuf er somit ein Konkurrenzprodukt für seine eigene Erfindung. Der WonderSwan hat (analog dem Game Boy) ein Graustufen-LCD, allerdings wird er mit nur einer AA-Batterie betrieben. Ebenso gibt es vier zusätzliche Richtungstasten, die für einige Spiele im Querformat genutzt werden. Das Gerät ist leichter und dünner, konnte aber trotz Einbezug der Fangemeinde und Homebrew-Entwickler durch das Angebot eines Entwicklungssystems namens WonderWitch nie wirklich an der marktbeherrschenden Position des Game Boys rütteln. Trotzdem sind einige gute Spiele wie z.B. „Klonoa: Moonlight Museum“ erschienen.

Fun Fact: Gunpei Yokoi hat im Übrigen auch das digitale Steuerkreuzes (D-Pad) erfunden, welches heute standardmäßig bei nahezu allen Gamepads vorhanden ist. Danke dafür! 🙂

Nur ein Jahr später erschien (ebenfalls ausschließlich in Japan) der WonderSwan Color und wurde für umgerechnet äußerst günstige 45€ angeboten. Das Color-Modell ist etwas größer, hat einen Farbbildschirm und etwas stärkere Hardware wie sein Vorgänger. Natürlich wurden neue Spiele für den WonderSwan Color entwickelt, aber das System war ebenso abwärtskompatibel zu den alten WonderSwan-Titeln. Mit „Mr. Driller“ habe ich ausnahmsweise mal ein Puzzle-Spiel ausgewählt. Der gleichnamige Protagonist muss sich durch eine Vielzahl von bunten Blöcken bohren, um den Boden zu erreichen. Dabei muss er aufpassen, dass ihm nicht die Luft ausgeht oder er von herunterfallenden Blöcken zerquetscht wird. Aufgrund des einfachen Spielprinzips lässt sich das Spiel auch außerhalb von Japan (ohne entsprechende Sprachkenntnisse) problemlos spielen! 🙂

Als letzten „Außenseiter“ im Bunde hätte ich den 3DO im Angebot. Der „3DO Interactive Multiplayer“ ist eine 1993 entwickelte 32-Bit-Konsole, welche in zahlreichen Modellvarianten von verschiedenen Herstellern gebaut wurde. Sie blieb nicht zuletzt auf Grund ihres hohen Preises und der Vermarktung als „Home-Entertainment-Gerät“ ein Nischenprodukt. Auch die fehlenden „Killer-Applikationen“ waren ein Problem des 3DO. Schade, denn tatsächlich war es die erste eigenständige Konsole, die auf CD-Technologie setzte. Der gewonnene Speicherplatz führte zur Entwicklung einiger guter FMV-Titel wie z.B. „Night Trap“ und „Psychic Detective“. Unabhängig davon war der 3DO auch Geburtsort zahlreicher populärer Spieleserien wie „The Need For Speed“ und (einer meiner persönlichen Favoriten) „Gex“:

Beim letzten Mal haben wir ja bereits festgestellt, dass der Pi auch die PS1 emulieren kann. Sony hat mit der ersten PlayStation-Konsole das Wunder vollbracht, aus einer gescheiterten Kooperation mit Nintendo ein eindrucksvolles Produkt zu erschaffen. Die in Japan Ende 1994 (im Rest der Welt 1995) erschiene Konsole ist mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren eine der erfolgreichsten Konsolen überhaupt und selbst „Nicht-Gamern“ wird wohl der Begriff „PlayStation“ schon mal unterkommen sein. Als eines der populärsten Spiele gilt „Castlevania: Symphony of the Night“ – und das zu Recht! Es ist einer der besten Teile der Castlevania-Reihe und verbindet abwechselndes Leveldesign mit fesselnder Action und Rollenspiel-Elementen. Eine klare Empfehlung für alle, die es noch nie gespielt haben!

Neben der PS1 hat sich auch ihr kleiner Cousin, die PSP (PlayStation Portable), mit auf den Pi geschlichen. Die PSP ist eine portable Konsole, analog Nintendos DS-Reihe. Die Spiele gibt es physikalisch auf sog. Universal Media Discs (ein von Sony eigens für die PSP entwickeltes Speichermedium für Filme, Musik und Spiele) mit 900MB Speicherplatz. Alternativ konnten Inhalte bis vor einiger Zeit digital über den – mittlerweile nicht mehr existenten – PlayStation Store bezogen werden. Zur Demonstration der PSP-Emulation habe ich „Wipeout Pulse“ rausgekramt. Das erinnert mich irgendwie immer etwas an F-Zero vom Supernintendo! 🙂

Apropos Nintendo – abschließend fehlen eigentlich „nur noch“ die Konsolen von „Big N“. Wo könnte ich da besser anfangen als mit dem „Nintendo Entertainment System“ (NES)? Während Nintendo in den europäischen Gefilden Sega den Markt überlassen hat, war das NES unangefochtener Spitzenreiter in Japan und Amerika. Kein Wunder – nach dem „Videospielcrash“ von 1983 wollte Nintendo mit strikter Lizenzpolitik nur qualitative Softwaretitel auf ihre Plattform bringen. Einer dieser Titel war das erste „The Legend of Zelda“. Nicht nur ist es ein äußerst gelungenes Action-Adventure, vielmehr begründete es ein ganzes Franchise welches heute aus der Videospiellandschaft nicht mehr wegzudenken wäre. Kurz gesagt – das Spiel ist ein waschechter Klassiker! 🙂

Nachdem die Popularität des NES langsam schwand und Sega immer stärker an der marktführenden Position Nintendos rüttelte, musste eine neu, 16-Bit-Konsole aus eigenem Hause her. Schließlich wollte Nintendo sich doch nicht den Rang von so einem blauen, dahergelaufenen Igel ablaufen lassen! 😛 Das Super Nintendo Entertainment System (meist nur SNES oder Supernintendo genannt) war Nintendos Antwort auf Segas Mega Drive. Es erschien gut zwei Jahre nach dem Mega Drive und schlug ein wie eine Bombe. Titel wie „F-Zero“, „Super Metroid“, „Mega Man X“ und natürlich „The Legend of Zelda: A Link to the Past“ kennt glaube ich jeder. Einer dieser Klassiker ist auch „Super Mario World“. Nicht nur ist es (u.a., weil es als Packungsbeigabe beim Kauf einiger Modellvarianten des Supernintendos dazugegeben wurde) das meistverkaufte Spiel für das SNES, sondern es ist auch einfach ein verdammt gutes Spiel. Der Dinosaurier Yoshi wird in das Mario-Universum eingeführt und kann sogar von Mario als Reittier verwendet werden – muss ich noch mehr sagen? 🙂

Mit dem Nintendo Virtual Boy ist auch eine Exotenkonsole der Mario-Macher mit am Start. Der Virtual Boy ist ein stationäres Virtual-Reality-Headset, das es 1995 – vermutlich zurecht – nie bis nach Europa geschafft hat. Unabhängig vom fragwürdigen Design der Konsole (ein VR-Headset auf einem Ständer mit angeschlossenem Controller) war auch das Display nur in monochrom (rot-schwarz) gehalten. Der Virtual Boy war definitiv seiner Zeit voraus, ist aber an der damals zur Verfügung stehenden Technik gescheitert. Meiner Meinung nach ist die Konsole ein klarer Fall von „Gute Idee, schlecht umgesetzt“. Wirklich schade, denn es gibt ein paar (wenige) gute Spiele dafür. Der populärste Vertreter ist „Virtual Boy Wario Land“. Das Spiel ist ein richtig cooles 2D-Jump ‘n‘ Run im typischen „Wario-Stil“. Allerdings muss man kritisch die Frage stellen dürfen, ob das Spiele nicht auch auf dem SNES oder Game Boy gut ausgesehen hätte…

Ganz und gar nicht exotisch ist dagegen das Nintendo 64. Für Big N – und einen Großteil der Spielerschaft – war es der Sprung in die dritte Dimension. Apropos, erinnert sich noch jemand an die fetzigen Werbespots für „Super Mario 64“? 😀 Bei mir steht die von vielen Kritikern (aufgrund der geringen Sichtweite, bzw. des Distanznebels) häufig als „Nebelmaschine“ betitelte Konsole nach wie vor hoch im Kurs und ich erinnere mich an zahlreiche glückliche Stunden vor dem Fernseher. Einer meiner persönlichen Favoriten ist „Banjo-Kazooie“, weil es mich beim ersten Mal Durchspielen (erst vor ein paar Jahren) einfach so unfassbar überrascht hat. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein (für die N64-Ära typischer) 3D-Plattformer – von Kritikern auch gerne „Collectathon“ genannt. Schaut man genauer hin, fällt die Liebe zum Detail auf, die in dem Spiel steckt. Der Humor ist voll auf meiner Wellenlänge und es gibt einfach so viel zu entdecken. Wem es noch nicht aufgefallen ist: Ich liebe dieses Spiel einfach und muss mich echt bremsen, nicht gleich einen neuen Spielstand anzufangen! 😉

Fun Fact: Ein guter Testkandidat wäre vermutlich auch „Conker’s Bad Fur Day“ gewesen, aber dem N64-Klassiker habe ich ja mit bereits mit Artikel 79 einen eigenen Beitrag gewidmet. 🙂

Neben den stationären Heimkonsolen gab es natürlich auch zahlreiche Handhelds aus dem Hause Nintendo. Der populärste Vertreter ihrer Gattung ist vermutlich der originale „Game Boy“. 1989 landeten die Japaner mit diesem Gerät einen Hit und schafften es ein Spielersegment zu erschließen, welches bisher mal so gar nichts mit Videospielen am Hut hatte. Egal ob Kinder, Eltern oder Großeltern – jeder hat bestimmt schon mal „Tetris“ auf dem Game Boy gespielt. Der klobige, graue Kasten (auch liebevoll „Backstein“ genannt) mit grün-schwarzem Display hat zahlreiche ikonische Titel im Köcher, wie z.B. „Donkey Kong“, „Super Mario Land“ oder „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“. Leider waren auch eine Vielzahl der Spiele auf dem Game Boy nur schwache Umsetzungen ihrer deutlich populäreren Cousins auf dem NES oder in der Spielehalle. Ich habe mich als Vorzeigetitel für das 1992 erschienene „Kirby’s Dream Land“ entschieden, da es sich durch seine innovative „Fähigkeit-erlernen“-Mechanik deutlich von der Masse absetzt. Ebenfalls erwähnenswert ist das intuitive Spieldesign. So gibt es keine nervigen Tutorials oder langwierige Einführungen – Kirby ist ein super Beispiel für ein gelungenes „Pick-up-and-play“ Game.

1998 folgte mit dem Game Boy Color Nintendos zweiter Streich. Das Display des Geräts war immer noch nicht beleuchtet, aber immerhin schon in Farbe. Während einer Übergangsphase wurden Titel veröffentlicht, die auch noch auf dem alten Game Boy abspielbar waren, dann eben ohne Farbe. Zum Game Boy Color habe ich ein besonderes Verhältnis, da er meine allererste eigene Konsole war. Ich erinnere mich noch gut an meine ersten beiden Spiele: „TOCA Touring Car Championship“ und „Indiana Jones and the Infernal Machine“. Wenn ich an die zahlreichen Stunden denke, die ich in Spielen wie „Wario Land 3“, „The Legend of Zelda: Oracle of Ages“ oder „Pokémon Goldene Edition“ versenkt habe, wird mir schwindelig. 😀 Besonders gut erinnere ich mich auch noch an „Pokémon Pinball“, weil das Modul so eine ungewöhnliche Form hatte. Man konnte darin eine AAA-Batterie einsetzen, um so das eingebaute „Rumble Pak“ zu aktivieren. Mann, das waren noch Zeiten… 🙂

Der dritte Streich im Bunde war der Game Boy Advance, der in unterschiedlichen Modellvarianten (teils mit einschaltbarer Displaybeleuchtung) 2001 auf den Markt kam. Besonders schön beim GBA finde ich, dass sämtliche Game Boy-Module (also auch GB- und GBC-Spiele) darauf abgespielt werden können. Gerade die späteren Versionen der klappbaren SP-Modelle (AGS-101) sind auf Grund der modernen Hintergrundbeleuchtung mittlerweile gesucht und stellen eine der besten Möglichkeiten dar, jegliche Game Boy Spiele auf einem Gerät zu spielen. Es gibt einige gute (sowie eine Vielzahl grottiger) GBA-Spiele, aber mir persönlich hat immer „The Legend of Zelda: The Minish Cap“ am besten gefallen. Tja, Leute was soll ich sagen? Ich mag die Zelda-Reihe einfach… 🙂

Als letzte Konsole reiht sich der Nintendo DS in die Liste der Emulatoren ein. Als inoffizieller Nachfolger der populären Game Boy Reihe hatte der DS ein schweres Los die hohen Erwartungen zu erfüllen – könnte man meinen! Denn tatsächlich ist der Nintendo DS (samt Nachfolgermodellen) Nintendos am meisten verkaufte Konsole. Ich denke das liegt überwiegend an der großen und vor allem vielfältigen Softwarebibliothek. Ebenso macht der verbaute Touchscreen die tragbare Konsole auch für Gelegenheitsspieler und „Nicht-Gamer“ zugänglich. Ich selbst bin z.B. ein Fan der Ace Attorney Spiele (und somit auch vom Erstlingswerk „Phoenix Wright: Ace Attorney“), einfach weil sie etwas ganz was anderes sind als die üblichen Mario-, Zelda- und Pokémon-Mainstream-Titel. Ihr spielt einen Strafverteidiger, der durch Tatortermittlungen und Wortgefechte samt logischer Rätsel im Gerichtssaal die Unschuld seines Klienten beweisen muss. Dabei gilt es Lügen in Zeugenaussagen zu entlarven und dem Gericht entsprechende Beweisstücke vorzulegen. Gameplaytechnisch ist es mehr eine Art „Visual Novel“ als ein tatsächliches Spiel. Definitiv ein Geheimtipp für Leute, die auf das Lösen von Rätseln stehen und gerne Krimi-Serien gucken!

Fun Fact: Kommt euch das Spiel, bzw. die Spielreihe bekannt vor? Kein Wunder – in Artikel 167 haben wir uns ja bereits mit Anwaltsass „Phoenix Wright“ beschäftigt! 😉

Puh, was für eine Odyssee. Und eigentlich ging es doch „nur“ um den Raspberry Pi und seine Fähigkeit andere Systeme zu emulieren… 😀

Um ehrlich zu sein, ist das nicht das Ende der Fahnenstange, denn theoretisch ständen noch zahlreiche weitere Systeme, bzw. Emulatoren (z.B. ZXSpectrum, Amstrad CPC, Amiga, Atari ST, MAME, etc.) zur Verfügung und so wie ich mich kenne, könnte ich euch vermutlich noch stundenlang darüber berichten, aber ich denke das würde den Rahmen endgültig sprengen. Ich bin jedenfalls mit der kleinen Emulationsbox – genau so wie sie jetzt ist – sehr zufrieden. 🙂

Im Nachhinein könnte ich mir irgendwie schon die Frage nach dem „Warum“ stellen. Braucht man so ein Ding wirklich? Wozu der ganze Aufwand? Schließlich gibt es bereits zahlreiche gute Möglichkeiten ältere Systeme zu emulieren. Sei es nun in einer virtuellen Maschine, auf einem Smartphone oder gar auf einer anderen Konsole (z.B. PS1, PS2, Xbox 360, Wii oder Switch).

Wenn man ehrlich ist, müsste man diese Frage aber dann bei jedem (vermeintlich sinnlosen) Bastelprojekt stellen, das gilt also nicht! 😛 Wie Konfuzius schon sagte: „Der Weg ist das Ziel“. Und unabhängig davon gefällt mir das Teil echt gut. Es ist klein, leise und unauffällig, dementsprechend hat es auch einen sehr hohen WAF!

Fun Fact: Für alle Nicht-verheirateten Leser unter euch: WAF = Woman Acceptance Factor 😉

In diesem Sinne – ich hoffe ihr hattet Spaß bei der Einrichtung des „Mini-PCs“ sowie der anschließenden Videospiel-Geschichtsstunde! 🙂

Bis die Tage, ciao.

1 Comment

  • Antworten Kevin

    12. Oktober 2022, 15:48

    Auch wenn ich selbst schon genug Erfahrung mit Retropie gemacht habe, war es sehr unterhaltsam deine Artikel-Reihe dazu nachzuverfolgen.

    Ich muss immer sagen, dass Retropie eines der vielen Themen ist, wo Insider zu Laien sagen, dass es doch ganz einfach sei das aufzusetzen und dass das in wenigen Schritten erledigt ist… Bis dann solch ein Problem auftaucht wie das was mit Bluetooth. ^^’

    Und man muss auch sagen, dass dein Artikel noch eine Basic-Konfiguration darstellt. Da gibt es noch sehr sehr viel was man immer noch machen kann um, wenn man fertig ist das perfekte Plug & Play-Erlebnis zu haben.

    – Ich habe mir das NESPi-Gehäuse von Retroflag gekauft (https://retroflag.com/nespi-4-case.html). Hatte ich schon für meinen Pi 3. Hat ne tolle Retro-Optik. Zusätzlich einen Power-Button, einen Lüfter und einen Slot um SSD-Festplatten anzuschließen, die dann auch ein Gehäuse in Optik des NES-Moduls bekommen.

    – Danach gibt es dann noch den Safe-Shutdown Script, damit der Pi herunterfährt, wenn man die Power-Taste im Gehäuse drückt anstatt einfach nur den Strom zu trennen.

    – Im Gegensatz zum Pi 3 wurde der Pi 4 in seinem NES-Gehäuse richtig heiß und der beigelegte Lüfter trotz großen Kühlkörpers richtig laut. -> Als Lösung habe ich mir einen Mini-Lüfter von Noctua geholt. Weitaus stärker und dennoch leiser. Den konnte ich aber nur mit Adapter anschließen und auch musste ich eine 3D gedruckte Halterung organisieren, weil ich selbst keinen 3D-Drucker habe.

    – Bei Dreamcast, N64 und PSP sollte man am besten per Spiel einzeln Konfigurieren, weil da teilweise einzelne Spieler mit verschiedenen Cores, Frameskip-Einstellungen… besser laufen. Ist in der Masse auch extrem aufwändig.

    – Bei Arcade kann man auch pro Spiel die Steuerung am besten einzeln auf den Controller mappen.

    – ScummVm und ResidualVM ist auch noch aufwendig. Weil man die Dateien einzeln in Ordner packen muss und auch noch andere Dateien erstellen muss, damit sich die Spiele aus dem Emulation-Station-Frontend starten lassen.

    – Es gibt noch diverse Ports von PC-Spielen die man einzeln installieren kann. Beispielsweise ein nativer PC Port von Super Mario 64. Eine Engine um Theme Hospital zu spielen und dutzende Spiele mehr.

    – Man hat die Möglichkeit Adventures, die mit Adventure Game Studio gemacht worden auch zu spielen.

    – Es gibt auch Support für die Beat em Up Engine Openbor

    – Support für die Zelda-Fangame Engine Solarus

    – Support für die Fantasie-Konsole Pico 8

    – Man kann das Theme von Emulation-Station optimieren (Neues Theme, Launch Screens…)

    – Man kann sich noch diverse Romhacks und Fan-Übersetzungen besorgen.

    – Man kann die Spiele scrapen, damit diese im Menü richtige Metadaten haben also Screenshot, Titelbild, Cover, Video, Beschreibung, Titel, PDF-Anleitung… Das wirkt dann direkt viel hochwertiger. Für gängige Spiele kann man dafür ein Script durchlaufen lassen. Bei diversen Ports, Fan-Engines, Fan-Übersetzungen, Romhacks… muss man die Metadaten mühsam einzeln auftreiben und eintragen.

    – Man kann RetroAchievements für Achievements einstellen

    – Man kann Netplay für Online-Multiplayer konfigurieren

    – Sahne of der Kirsche: Man kann die Speicherstände auf einem Online-Server synchronisieren. Hat man einen genauso mühsam eingerichteten Retro-Handheld oder Emulation auf dem PC bzw. dem Smartphone genauso liebevoll mit Retroarch eingerichtet könnte man sogar eine Geräteübergreifende Synchronisation von Spielständen realisieren.

    Das ist so viel, dass mein Pi 4 dauerhaft ein Work-in-Progress ist. ^^’

Write a comment to Kevin Antworten abbrechen