#63 – Gemüsebeete im Vorgarten

Vorwort: Der heute Artikel passt mal so gar nicht zum aktuellen Winterwetter, aber leider hat die Aufarbeitung einiges an Zeit verschlungen. Auf das nächste Jahr schieben wollte ich ihn auch nicht, also ignoriert den fehlenden Schnee und erfreut euch einfach an dem guten virtuellen Wetter! 😀

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Ungenutzter Platz im Vorgarten? Das geht ja mal gar nicht…

Was könnte man hier schönes hintun? Blumen? Nee, irgendwas Essbares… Ich weiß – Gemüsebeete! 🙂

Doch wie macht man so etwas eigentlich? Wie bei allem ist es gut, wenn man sich vorher einen Plan erstellt, bevor man blind losrennt:

Und wie bei allem ist es gut, wenn man den Plan dann nimmt und in die Tonne schmeißt, denn im Endeffekt ist es dann doch etwas anders geworden! 😀

Naja, nicht ganz anders. Doch alles der Reihe nach. In jedem Fall muss das kleine gemauerte Kräuterbeet direkt an der Terrasse weg – das passt nicht ins Konzept! 😉

Die Ausgrabungen beginnen…

Puh, da hat es wohl jemand gut mit dem Betonfundament gemeint!

Damit die Steine entfernt werden können muss natürlich sämtlicher Beton abgetragen werden. An solchen Tagen wird der Boschhammer zu deinem besten Freund. 🙂

Fun Fact: Es sieht nicht nach viel aus, aber glaubt mir, das ist eine verdammt anstrengende Arbeit! 😀

Na, so sieht das schon wesentlich besser aus:

Der „Fahnenmast“ (eigentlich eine Halterung für ein Sonnensegel) hat nochmal gut einen halben Tag Zeit verschluckt. Unglaublich wie tief dessen Betonfundament eingegraben war…

Abschließend wurde alles wieder mit Erde aufgefüllt, sodass das Beet später nicht zu tief sitzt.

Nun ging es mit der Planung der Beete richtig los. Um sich später mit dem Einfassen der Umrandungen etwas leichter zu tun, habe ich kleine Holzpflocken (7 Beete à 5×1 Meter mit jeweils 50cm Zwischenraum) in den Boden geschlagen:

Doch nun ist Schluss mit Planen – es wird Zeit etwas zu arbeiten! 😀

Als Beeteinfassung kommt ein einfacher mit Draht verbundener Steckzaun (Rollboard) zum Einsatz. Die Pfosten sind kesseldruckimprägniert und sollten dem Wetter hoffentlich das ein oder andere Jahr standhalten. Jedes der „Päckchen“ ist 120cm lang. Bei einem Beetumfang von 12 Metern macht das insgesamt 70 (!) Stück für alle sieben Beete – puh!

Damit die einzelnen Stücke aneinanderhalten, kann man die Drahtenden miteinander verdrillen.

Nachdem jetzt die Theorie geklärt ist, mussten die Beeteinfassungen „nur noch“ (Pfosten für Pfosten) in den Boden geschlagen werden. Das hat sich letztendlich über mehrere Tage hingezogen und war eine sehr aufwändige Arbeit! 😀

Das erste Beet ist schon fertig – und ich bin schon müde! xD

Aber siehe da – ein paar Tage (und viele Tropfen Schweiß) später sind auch die restlichen Beete geschafft! 😉

Fun Fact: Trotz Handschuhen hatte ich zahlreiche Blasen an den Händen. Irgendwie ist man es einfach nicht mehr gewohnt den ganzen Tag mit dem Hammer zu arbeiten – verdammte Industrialisierung! 😀

An sich könnte man doch jetzt schon Beete anlegen oder? Fast richtig, allerdings sollte man sich erst noch um den Rasen kümmern – schließlich möchte man ja nicht, dass später etwas anderes Grünes als Gemüse aus den Beeten sprießt! 😉

Die Motivation den Rasen auszustechen ist gering – außerdem bräuchte man dann noch mehr Erde zum Aufschütten. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung auf Wellpappe. Sie lässt sich einfach zwischen Erde und Rasen legen, verrottet im Lauf der Zeit und der Rasen stirbt darunter nach und nach ab. Praktisch, dass es eine 70-Meter-Rolle zum Kaufen gibt. Diese musste nur in vierzehn Stücke (doppelte Belegung) à fünf Meter geschnitten werden.

Das Auslegen der Beete ging dann – im Vergleich zu den Beeteinfassungen – relativ schnell.

Fun Fact: Man sieht richtig die „Schuh- und Knieabdrücke“! Gut, dass man das alles später nicht mehr sieht! 😉

So, was fehlt denn nun eigentlich noch für richtige Beete? Richtig – Erde! Den Humus konnte man sich glücklicherweise liefern lassen. Mit insgesamt 4,5 Kubikmeter war es trotzdem eine ganz schöne Menge, die es zu verarbeiten galt.

Aber irgendwann ist auch der letzte Schubkarren gefüllt und weggefahren. Die Beete sind fertig und warten „nur noch“ darauf bepflanzt zu werden. 🙂

Und siehe da – ein paar Wochen später sprießt auch schon das erste Gemüse.

Fertig? Dachte ich… Leider mussten wir nach ein paar Wochen feststellen, dass zwischen den Beeten der Rasen (und vor allem das Unkraut) nur so sprießt. Bei der Planung wurden die Wege zwischen den Beeten eher rudimentär berücksichtigt. So kommt man mit dem Rasenmäher nicht durch – Fail! 😀

Also ist Improvisieren angesagt. Vermutlich wäre es besser gleich einen anständigen Weg mit Gehwegplatten anzulegen. Guter Plan, doch dafür muss erst mal das ganze Unkraut weg. Da man mit keinem Gerät gut hinkommt und der Boden nicht zu tief ausgehoben werden kann (da sich ja sonst die Beetumrandungen ggf. lösen würden) musste das Unkraut samt Rasen alles in mühsamer Handarbeit ausgestochen werden – das war eine Arbeit sag ich euch… 😀

Anschließend musste noch überschüssige Erde entfernt werden um ein halbwegs sauberes Fundament zu bekommen.

Für einen Weg braucht man natürlich Trittplatten. Aus Kostengründen sind es letztendlich einfache Betonplatten (40x40x4cm) geworden.

Fun Fact: Hier stehen die Platten bereits auf der Terrasse. Ich kann euch sagen deren Transport war eine Herausforderung! Insgesamt 80 Platten mit je knapp 15kg macht ein Gesamtgewicht von 1,2 Tonnen. Selbst die Transporter, welche man sich bei fast jedem Baumarkt ausleihen kann haben meist nur eine Zuladung von einer Tonne. Im Endeffekt ging es nur mit Pick-up samt Hänger, damit das Gewicht halbwegs verteilt ist und man nicht überladen fährt. Achja, und ganz nebenbei musste natürlich jede Platte händisch einzeln auf- und wieder abgeladen werden. Bin ich froh, dass das geschafft ist… 😉

Um die Platten nicht direkt in die Erde zu legen, haben wir noch einen Hänger Splitt (ca. 600kg) besorgt.

Fun Fact: Ich habe meistens nur einen Weg fotografiert, aber das Ganze musste natürlich sechs Mal (für sieben Beete) gemacht werden.

Um den Splitt möglichst gerade zu setzen haben ich mir ein einfaches Werkzeug aus Holzresten zusammengespaxt. Nicht perfekt, aber für die paar Wege im Garten sollte es ausreichen.

Nun mussten eigentlich nur noch die Trittplatten verlegt werden und die Fugen seitlich sowie zwischen den Platten mit Splitt aufgefüllt werden.

Fun Fact: Uff – wieder 1,2 Tonnen durch die Gegend schleppen… Diesmal aber zum letzten Mal! 😀

Eigentlich dachte ich das wär’s, aber leider habe ich den Anfang, bzw. das Ende der Wege vergessen. Dort kann der Splitt ja einfach so rausrieseln – nicht schön! Spätestens beim Rasen mähen könnte das zu Problemen führen.

Um dem entgegenzuwirken habe ich Holzleisten passend zurechtgeschnitten und mit Holzlasur bearbeitet.

Diese mussten dann eigentlich nur noch mit den Beetumrandungen verschraubt und die restlichen Lücken mit Splitt aufgefüllt werden.

So, nun ist aber gut. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und es ist erstaunlich wie gut das ganze Gemüse anwächst (obwohl es im Vorgarten recht heiß ist).

In diesem Sinne – ich bin dann mal weg, ein paar Karotten futtern! xD